Es gibt in der Bibel eine Fülle von Beschreibungen des Wortes Gottes. Vier davon sollen nachstehend vorgestellt werden, um unsere Wertschätzung für die Bibel und unser Vertrauen in dieses wunderbare Buch zu festigen sowie unsere Freude an diesem einzigartigen Schatz zu vertiefen.
In Verbindung mit der neuen Geburt stellt der Apostel Petrus nicht den Handelnden, Gott, den Heiligen Geist, vor (s. Joh 3,5), sondern das Mittel, das dieser benutzt, um neues Leben hervorzubringen: Es ist das „lebendige und bleibende Wort Gottes“ (1. Pet 1,23). Das Wort Gottes zeigt uns,
aber nicht nur das, es zeigt uns auch
Auf der Grundlage des Sühnungswerkes von Golgatha bietet Gott bis heute verlorenen Sündern die Rettung an. Dazu ist auf der Seite des Menschen Glaube erforderlich: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Joh 5,24).
Gottes Wort ist aber auch für die Erhaltung des Lebens wichtig. Schon in 5. Mose 32,47 heißt es: „Denn es ist nicht ein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben.“ In einem weiteren Artikel dieses Sonderheftes wird ausführlich auf diesen Aspekt des Wortes Gottes eingegangen.
Im Zuge der Renovierungsarbeiten am Tempel fand der damals amtierende Priester Hilkija ein Buch. Es war „das Buch des Gesetzes des Herrn durch Mose“ (2. Chr 34,14). Sofort erkannte der Priester den großartigen Wert dieses Buches und ließ es durch Schaphan, den Schreiber, zum König Josia bringen.
Im Unterschied zu Hilkija überreichte Schaphan das Buch mit folgenden Worten: „Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben“ (2. Chr 34,18).
Zwei Männer halten dasselbe Buch in Händen – aber mit völlig unterschiedlicher Kommentierung! Für Hilkija ist es das „Buch des Gesetzes“ – für Schaphan ist es „ein“ Buch.
Da stellt sich die Frage, welche Bedeutung Gottes Wort für mich und für dich hat. Ein Buch – oder das (!) Buch? Ein schönes Lied, das die Kinder oft singen, lautet:
Das wichtigste Buch auf der Erde,
das schönste Buch, das es gibt,
ist die Bibel, das Wort des Lebens,
darin steht, wie Gott uns liebt.
Wir wollen uns erneut anspornen lassen, dieses wunderbare Wort Gottes täglich mit hohem Interesse zu lesen und zu uns reden zu lassen für ein Leben zur Freude Gottes.
Für jeden Bibelleser ist es eine echte Freude, immer wieder zu entdecken, wie exakt sich Gottes Wort, seine Verheißungen und Ankündigungen, erfüllen. Im Buch Josua findet man dazu zwei markante Aussagen:
„Kein Wort fiel dahin von all den guten Worten, die der Herr zum Haus Israel geredet hatte; alles traf ein“ (Jos 21,45).
Josua, der das Volk Israel in das verheißene Land geführt hatte und ihnen das Land ausgeteilt hatte, bezeugt am Ende seines Lebens: „Und siehe, ich gehe heute den Weg der ganzen Erde; und ihr wisst mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, dass nicht ein Wort hingefallen ist von all den guten Worten, die der Herr, euer Gott, über euch geredet hat: Sie sind euch alle eingetroffen, nicht ein Wort davon ist hingefallen. Aber es wird geschehen, so wie jedes gute Wort über euch gekommen ist, dass der Herr, euer Gott, zu euch geredet hat, so wird der Herr jedes böse Wort über euch kommen lassen, bis er euch aus diesem guten Land vertilgt hat, das der Herr, euer Gott, euch gegeben hat“ (Jos 23,14.15).
Zwei Punkte fallen in der Feststellung Josuas besonders auf:
Der erste Punkt weist zurück in die Vergangenheit: Gott hat alle seine Versprechen gegenüber dem Volk Israel erfüllt. Das soll auch unser Vertrauen in seine Verheißungen und Zusagen stärken und festigen.
Der zweite Punkt weist voraus in die Zukunft: Gott wird jede Ankündigung wahr machen und zur Erfüllung bringen – unabhängig davon, ob es um Segen oder um Gericht geht. Das ermutigt die Glaubenden, die sich auf Gott und sein Wort stützen. Es warnt aber auch gleichzeitig alle diejenigen, die noch keine lebendige Glaubensbeziehung zu dem Herrn Jesus haben. „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh 3,36).
Ein viertes Merkmal des Wortes Gottes: Es bleibt unveränderlich bestehen.
Wir leben in einer Welt, in der es pausenlos Veränderungen gibt – und das in jedem Bereich. Getroffene Absprachen werden unter den Menschen immer weniger eingehalten. Das betrifft das Ehe- und Familienleben ebenso wie das gesellschaftliche und das wirtschaftliche Leben. Wohin wir auch blicken, jeder Bereich ist durch Wortbruch und Treulosigkeit gekennzeichnet.
Wie wohltuend ist es da, wenn man weiß, dass auf Gottes Wort immer Verlass ist. Mag es in unserem Umfeld drüber und drunter gehen – Gottes Wort steht ewig „fest in den Himmeln“ (Ps 119,89). In jeder Hinsicht und im Blick auf alle Dinge ist Verlass auf Gottes Wort. Und das ungeachtet aller zeitlichen Veränderungen.
Macht uns dieses Wissen als Kinder Gottes nicht richtig glücklich? Und motiviert es uns nicht von Neuem, diesem wunderbaren Gott uneingeschränkt zu vertrauen? Mögen Menschen uns enttäuschen und ihr Wort brechen – unser Gott wird das nie tun! Sein Wort gilt unveränderlich durch alle Zeitepochen hindurch.
Das bestätigt uns auch der Prophet Jesaja in Kapitel 46,11b: „Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“
Gottes wunderbares Wort ist
Wie viel Grund haben wir doch, dieses Geschenk entsprechend zu achten und wertzuschätzen!
Friedhelm Runkel
Dein Wort, Herr, unser Gott,
ist uns der Weg zum Leben,
es schenkt uns Licht und Freude
und täglich neuen Mut.
Aus Liebe nur hast Du
uns dies Geschenk gegeben,
dies wunderbare Wort,
das heilig ist und gut.
Fragt man, welches das am weitesten verbreitete Buch der Welt ist, gibt es nur eine Antwort: die Bibel, das Wort Gottes. Das am häufigsten aufgelegte Buch der Welt erscheint Jahr für Jahr, vollständig oder in Teilen, in ca. 30 Millionen Exemplaren – der absolute Bestseller aller Zeiten. Dennoch steht die Bibel auf keiner Bestsellerliste. Sie würde nämlich immer und überall den ersten Platz einnehmen, und da das langweilig wäre, wird sie gar nicht erst aufgenommen. So verschwindet die Bibel aus dem Blickfeld vieler Menschen.
Insgesamt soll es ca. 2,5 Milliarden Bibeln auf der Erde geben. Die vollständige Heilige Schrift (Altes und Neues Testament) liegt gegenwärtig in ungefähr 720 Sprachen vor (von insgesamt ca. 7.000 Sprachen). Das scheint nicht sehr viel zu sein, aber diese Sprachen decken ca. 80 Prozent der Weltbevölkerung ab. Wenn wir berücksichtigen, dass das Neue Testament in weiteren ca. 1.600 Sprachen existiert (und einzelne Bibelbücher zusätzlich in ca. 1.200 Sprachen), ist die Schlussfolgerung eindeutig: Die Bibel ist das bekannteste Buch der Welt.
Dieser Superlativ gilt nicht nur für die Gegenwart. Im Lauf ihres Bestehens ist sie oft bekämpft und vernichtet worden: von den römischen Kaisern, von heidnischen Germanen in der Völkerwanderungszeit und von den muslimischen Eroberern in ehemals christlichen Gebieten im Nahen Osten sowie in Nordafrika. Trotzdem gibt es von der Bibel mit weitem Abstand die meisten erhaltenen Abschriften in den Sprachen ihrer Entstehungszeit, Hebräisch (über 3.000 Handschriften) und Griechisch (ca. 5.500 Handschriften). Auch das ist ein menschlich unerklärlicher Superlativ der Bibel, des Wortes Gottes.
Aber nicht nur die Anzahl, sondern auch das Alter einiger Bibelhandschriften ist außergewöhnlich und einmalig. Die ältesten erhaltenen Teile des hebräischen Alten Testaments wurden vor nahezu 75 Jahren bei Qumran am Toten Meer gefunden. Ein großer Teil davon geht auf die Zeit vor Christi Geburt zurück, wie zum Beispiel Bruchstücke des Propheten Daniel, die aus der Zeit 125-100 v. Chr. stammen und damit etwa 400 Jahre nach der Abfassung des Originals entstanden sind.
Eine noch größere Sensation betrifft jedoch ein Buch des griechischen Neuen Testaments. In Ägypten wurde vor ungefähr 100 Jahren ein Papyrus-Bruchstück einer Abschrift des Johannesevangeliums gefunden, das wahrscheinlich aus den Jahren 125-150 n. Chr. stammt, und damit nur 40-60 Jahre später entstand als das Original.
Anfang des Jahres 2022 gelang Forschern die Entzifferung einer winzigen Bleiplatte, die beim Berg Ebal in Samaria gefunden worden war. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. und enthält Fluchsprüche in Verbindung mit dem Namen JHW(H), wie sie in 5. Mose 27,11-26 erwähnt werden. Dieser Hinweis oder Bezug auf einen alttestamentlichen Text wäre demnach nur maximal 200 Jahre nach dem Einzug Israels in Kanaan (um 1.400 v. Chr.) entstanden. Zugleich stellt dieser Fund den bisher ältesten gefundenen Text in hebräischer Sprache dar und enthält die früheste bekannte Nennung des Namens Gottes JHW(H).
Ein Atheist besuchte die Fidschi-Inseln und sagte zu einem Eingeborenen-Häuptling: „Sie sind ein großer Häuptling, und ich finde es bedauerlich, dass ihr den christlichen Missionaren gefolgt seid und Christen geworden seid.“ Der alte Stammesführer wies auf einen großen Stein und antwortete: „Bevor uns die Missionare die Bibel brachten, haben wir fremden Menschen an diesem Stein die Köpfe eingeschlagen und ihre Leiber am Spieß gebraten. Wäre das Buch nicht gewesen, das uns Wilde zu Christen gemacht hat, würden Sie diesen Ort nicht lebend verlassen. Ohne das Evangelium, das Sie so verachten, wären Sie längst tot und verspeist. Die Bibel ist eine mächtige Waffe gegen das Böse in all seinen Formen.“
Ein Vater schenkte seinem Sohn eine Bibel und schrieb die folgende Widmung hinein: „Mein Sohn! Entweder wird dieses Buch dich fernhalten von aller Sünde, oder die Sünde wird dich fernhalten von diesem Buch.“ Genau hierin liegt der Grund, weshalb die Bibel so verfolgt wird wie kein zweites, aber auch geliebt wie kein anderes Buch, attackiert und gepriesen gleichermaßen. Es ist das einzige Buch der Welt, das von Gott stammt, und sein Inhalt erfüllt den Zweck, den es anstrebt, vollauf. Das Wort Gottes ist gekennzeichnet durch Vollkommenheit, Unfehlbarkeit und Aktualität.
Die Bibel enthält leicht verständliche Wahrheiten und solche, die dem Menschen unbegreiflich sind. Ein Kritiker äußerte im Gespräch mit dem Schriftsteller Mark Twain: „Vieles, was in der Bibel steht, verstehe ich nicht, und das beunruhigt mich.“ „Mein Herr“, entgegnete Mark Twain, „was mich beunruhigt, sind die Stellen in der Bibel, die ich verstehe.“
Wir haben die Wahl. In der Bibel steht: „Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Glück, und den Tod und das Unglück vorgelegt“ (5. Mo 30,15). Der einzige Weg zum ewigen Leben ist die Umkehr zu Jesus Christus: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31).
Vielfach lesen wir im Alten Testament, dass Gott von seinem Wort spricht, ebenso der Herr Jesus im Neuen Testament:
Gott hat sein Wort durch den Heiligen Geist den Schreibern anvertraut, so dass alle Schrift von Gott eingegeben ist (s. 2. Tim 3,16). Die Schreiber waren heilige Menschen Gottes, getrieben vom Heiligen Geist (s. 2. Pet 1,21). Wenn der Apostel Paulus über seinen Dienst der Verkündigung des Wortes Gottes schreibt: „Dinge …, die wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel“ (1. Kor 2,13), dann gilt dieser Grundsatz nicht nur für den mündlichen Dienst der Apostel, sondern mit Sicherheit auch für die schriftliche Abfassung der Bibelbücher.
Kein anderes Buch kann einen solchen Anspruch erheben. Jedes einzelne Wort hat seinen Ursprung bei Gott. Es ist das lebendige und bleibende Wort Gottes. Er hat es uns gegeben, um von Sünden errettet zu werden, zur Nahrung für die Seele und als Wegweiser durch diese Welt bis in die ewige Herrlichkeit!
„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens“
„Die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“.
Arend Remmers
Liebe Leser,
im Gebet dürfen wir Gott alles sagen, was unsere Herzen bewegt. Durch sein Wort teilt Gott uns mit, was Er uns sagen möchte. Es ehrt unseren himmlischen Gott und Vater und unseren Herrn und Heiland Jesus Christus, wenn wir diese vertraute Zwiesprache intensiv nutzen.
Welchen Wert der Herr Jesus dabei dem Hören auf das Wort Gottes beimisst, können wir daran erkennen, dass Er seine Jünger – und damit auch uns – ermahnt:
„Gebt acht, was ihr hört.“ Markus 4,24
Es ist nicht immer einfach, die Stimmen zu unterscheiden, die auf uns eindringen, besonders, wenn es sich um Aussagen handelt, die im ersten Augenblick christlich klingen. Außerdem haben wir zu beurteilen, ob das, was wir hören, seinen Ursprung im Wort Gottes hat. Der Fürst dieser Welt, der Teufel, versteht es meisterhaft, seinen Worten einen christlichen Anstrich zu verleihen. Deshalb ist es wichtig, immer wieder stillzustehen, um auf das Wort Gottes zu hören (s. 1. Sam 9,27).
Der Appell des Herrn ist aber auch:
„Gebt nun acht, wie ihr hört.“ Lukas 8,18
Er möchte, dass wir Gottes Botschaft in der richtigen inneren Haltung hören.
Als der Herr sich als die lebensnotwendige geistliche Speise vorstellt, erwidern viele: „Diese Rede ist hart; wer kann sie hören?“ (Joh 6,60), und wenden sich von Ihm ab. Petrus kann stellvertretend für nur wenige sagen: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68). Wem gleichen wir, wenn wir in der Bibel lesen? Lasst uns willig auf die Worte Gottes hören, auch wenn Er dabei einmal „den Finger in die Wunde legen“ sollte, um uns auf etwas hinzuweisen, das wir in unserem Leben besser ändern sollten.
„Neigt euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben“ (Jes 55,3). Diese Erfahrung werden auch wir machen, wenn wir dem „Gebt (nun) Acht“ des Herrn beim Lesen der Bibel folgen.
Der Herr selbst ist uns auch darin das vollkommene Vorbild, denn von Ihm heißt es prophetisch: „Der Herr, Herr, … weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden. Der Herr, Herr, hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen“ (Jes 50,4.5).
Die Artikel dieses Sonderheftes möchten unsere Wertschätzung des Wortes Gottes weiter anfachen und zur vermehrten Beschäftigung mit Gottes Gedanken anregen. Einen reichen Segen beim Lesen der Artikel
– vor allem aber beim eigenen Lesen
des Wortes Gottes – wünscht
Stefan Busch