Lieber Ernst-August,
gerne möchte ich eine Frage stellen, weil ich zu diesem Thema viel unterschiedliche Auffassungen gehört habe. Kannst Du mir aus der Bibel erklären, wie man sich einem Ausgeschlossenen gegenüber verhalten soll?
Herzlichen Dank im Voraus,
Dein Bruder
Lieber Bruder,
herzlichen Dank für Deine Frage und das entgegengebrachte Vertrauen. Gerne schreibe ich Dir etwas dazu, denn diese Frage wird im Neuen Testament sehr konkret beantwortet. 1. Korinther 5 sagt, dass ein Ausgeschlossener „draußen“ ist, und wir werden zweimal darauf hingewiesen, mit einem solchen „keinen Umgang“ zu haben (1. Kor 5,9-13). Und damit völlig klar ist, wie weit das geht, fügt Paulus hinzu: „… mit einem solchen nicht einmal zu essen“.
Keinen Umgang zu haben meint den Abbruch der normalen sozialen Kontakte, die Kinder Gottes untereinander pflegen, also z.B. keine gegenseitigen und freundschaftlichen Besuche, keine gemeinsamen Aktivitäten und keine gemeinsamen Dienste. Ein Ausgeschlossener ist durch die Sünde von allen gemeinsamen Vorrechten getrennt, die Gott seinen Kindern auf dieser Erde schenken möchte, und kann natürlich nicht am Brotbrechen teilnehmen. Das mag hart klingen, geschieht jedoch aus Liebe und zum Wohl dessen, der ausgeschlossen werden musste. Wir sind es der Heiligkeit des Hauses Gottes schuldig. Gott möchte mit einem Ausgeschlossenen zu seinem Ziel kommen und falsch praktizierte Liebe kann dieses Werk Gottes behindern. Wir sollten diese klar verständlichen Anweisungen Gottes nicht unterlaufen, sondern sie zum Nutzen dessen, der ausgeschlossen werden musste, befolgen.
Im Übrigen spricht Paulus in 1. Korinther 5 sogar noch allgemeiner. Im konkreten Abschnitt von Vers 5 bis 13 spricht er von „einem, der Bruder genannt wird“ (V. 11). Das macht uns klar, dass das oben beschriebene Verhalten auch einer solchen Person gegenüber erforderlich ist, die als „Bruder“ (oder „Schwester“) bekannt ist und in Sünden lebt, die zum Ausschluss führen müssten, wenn sie in Gemeinschaft wäre.
Dein Bruder im Herrn, Ernst-August Bremicker
In diesem Artikel wollen wir uns einigen praktischen Fragestellungen zuwenden, die mit dem Brotbrechen bzw. dem Zusammenkommen dazu verbunden sind.
Es mag auf den ersten Blick überraschen, dass das Neue Testament dazu keine konkrete Anweisung gibt, doch so überraschend ist das wiederum auch nicht, denn Anbetung (die mit dem Brotbrechen verbunden ist) ist in der Zeit der Gnade eine freiwillige Sache. Der Vater sucht Anbeter (s. Joh 4,23). Dennoch lässt die Bibel uns nicht ohne Hinweise, wie die ersten Christen es gemacht haben. Wenn wir auf Spurensuche gehen (s. Hld 1,8), finden wir Hilfestellung.
Von den ersten Christen lesen wir, dass sie „im Brechen des Brotes“ verharrten und „täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen“ (Apg 2,42.46). Offensichtlich kamen sie in der Frische des Glaubens täglich zusammen, um an den Tod des Herrn zu denken.
Schon wenige Jahre später heißt es, dass die Gläubigen „am ersten Tag der Woche“ zusammenkamen, „um Brot zu brechen“ (Apg 20,7).
In 1. Korinther 16,2 ist ebenfalls vom „ersten Tag der Woche“ die Rede. Dann sollten Sammlungen in der Versammlung stattfinden, woraus wir entnehmen können, dass an diesem Tag gewohnheitsmäßig die Versammlungen stattfanden, sowohl in Korinth als auch in Galatien.
Das Beispiel der ersten Christen gibt uns die Richtung an. Wir handeln richtig, wenn wir am Sonntag zusammenkommen, um das Brot zu brechen, und wir handeln richtig, wenn wir dieses Zusammenkommen nicht versäumen. Der Herr wartet auf uns!
Die Antwort lautet: Grundsätzlich ja! Wir haben in diesem Heft gesehen, dass das Brotbrechen zwei Seiten hat, die man zwar unterscheiden, jedoch nicht trennen kann. Die eine Seite ist das „Mahl des Herrn“ (s. 1. Kor 11), die andere ist der „Tisch des Herrn“ (Gedächtnis und Gemeinschaft).
Man kann das Mahl des Herrn nicht nehmen, ohne am Tisch des Herrn versammelt zu sein und man kann nicht am Tisch des Herrn versammelt sein, ohne das Mahl des Herrn zu nehmen. Beides gehört zusammen.
Nun ist es bezeichnend, dass Paulus die Anweisungen darüber nur im 1. Korintherbrief gibt. Dieser Brief ist an die „Versammlung Gottes, die in Korinth ist … samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen“ gerichtet (1. Kor 1,2). Es geht also um Anweisungen an eine örtliche Versammlung und nicht an individuelle Gläubige.
Dann fällt auf, dass besonders in 1. Korinther 11 – im Umfeld der Belehrungen über das Mahl des Herrn – fünfmal davon die Rede ist, dass die Korinther „zusammenkamen“ – nämlich als Versammlung (V. 17.18. 20.33.34).
Wenn wir darüber hinaus bedenken, dass der Herr Jesus das Thema „Binden und Lösen“ in Matthäus 18,15-20 an das Zusammenkommen der Versammlung bindet, wird ebenfalls klar, dass das Brotbrechen nicht vom Zusammenkommen der örtlichen Versammlung zu trennen ist.
Wenn wir also irgendwo sind, wo kein regelmäßiges Zusammenkommen stattfindet, können wir uns wohl an den Tod unseren Herrn erinnern, aber nicht an seinem Tisch sein und sein Gedächtnismahl halten.
Das ist eine sehr persönliche Frage, auf die es verschiedene Antworten gibt. Zunächst wollen wir nicht vergessen, dass wir in die Gegenwart des Herrn der Herrlichkeit treten und seinen Tod verkündigen. Alles sollte seiner Anwesenheit würdig sein. Das betrifft unsere Äußeres (z.B. unser Outfit), aber vor allem unser Inneres.
Für die Zusammenkunft zum Brotbrechen gibt es eine innere „Zubereitung“. Paulus schreibt in 1. Korinther 11,28.29, dass sich ein jeder selbst „prüfen“ soll und warnt davor, „unwürdig“ zu essen und zu trinken. Das Brotbrechen setzt eine ständige Selbstprüfung (oft „Selbstgericht“ genannt) voraus, die darin mündet, dass wir danach teilnehmen („… also esse er“).
Gemeint ist, dass wir unser Leben immer wieder prüfen, ob Dinge vorgefallen sind, die mit der Heiligkeit unseren Herrn nicht vereinbar sind. Wenn wir feststellen, dass es Sünde in unserem Leben gegeben hat, sollen wir sie bekennen und dann am Gedächtnismahl des Herrn teilnehmen.
Es gibt allerdings noch eine andere Seite, die wir bedenken wollen. Wenn wir zum Brotbrechen zusammenkommen, kommen wir, um als Kinder vor den Vater und als Priester vor Gott zu treten. Kommen wir mit leeren Herzen? Hoffentlich nicht! Gott wartet darauf, dass wir mit gefüllten Herzen kommen, um Ihm etwas davon zu sagen, was wir an seinem Sohn – unserem geliebten Heiland – gefunden haben.
In 5. Mose 26,1-10 spricht Gott davon, dass sein Volk im Alten Testament mit einem „gefüllten Korb“ vor Ihm erscheinen sollte. Mit der gebotenen Vorsicht können wir das auf unsere Frage übertragen. Je mehr wir uns in der Woche mit der Herrlichkeit unseren Herrn und mit seinem Tod beschäftigt haben, umso gefüllter sind unsere Herzen, um Ihm und dem Vater beim Brechen des Brotes die Anbetung unserer Herzen zu bringen.
Ich kann mich gut an meine eigene Kindheit erinnern, in der es eher unüblich war, dass kleinere Kinder mit in die Zusammenkunft zum Brotbrechen genommen wurden. Ich bin heute davon überzeugt, dass das nicht mit dem Gedanken unseres Herrn übereinstimmte. Das Neue Testament gibt erneut keine konkrete Anweisung dazu, so dass wir keine Regeln aufstellen wollen, wo es keine Regeln gibt.
Es ist klar, dass nur Gläubige am Brotbrechen teilnehmen können, die ein bestimmtes Verständnis dafür haben und darüber hinaus in der Lage sind, Verantwortung im Blick auf „Binden und Lösen“ zu übernehmen.
Das trifft auf „Kinder“ nicht zu, d. h. sie werden am Brotbrechen selbst nicht teilnehmen. Doch das heißt nicht, dass sie dem Zusammenkommen zum Brotbrechen fernbleiben sollten. Schließlich ist das Brotbrechen eine „Verkündigung“ (s. 1. Kor 11,26) und eine mögliche Zielgruppe (sicher nicht die einzige) sind unsere Kinder.
Kinder mit in die Gegenwart des Herrn zu nehmen, ist einer der besten Dienste, die wir unseren Kindern tun können. Es wäre völlig unnatürlich, wenn wir es nicht täten. Der Herr sagt doch selbst – wenngleich in anderem Zusammenhang –: „Lasst die Kinder zu mir kommen“ (Lk 18,16).
Kinder erhalten gerade im Zusammenkommen zum Brotbrechen tiefe Eindrücke vom Herrn Jesus. Außerdem bieten gerade diese Zusammenkünfte Gelegenheiten, mit unseren Kindern über das Werk des Herrn zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten (s. 2. Mo 12,26; Jos 4,6.21).
Es gibt weitere Fragen, die im Rahmen dieses Artikels nicht beantwortet werden können. Für alle Fragen gilt: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt … und sie wird ihm gegeben werden“ (Jak 1,5).
Ernst-August Bremicker
Anbeten (auch: sich niederwerfen, huldigen) – das ist etwas, das Glaubende zu allen Zeiten getan haben. Schon Abraham wollte in 1. Mose 22 mit seinem Sohn Isaak anbeten; das Volk Israel betete an, als Gott ihnen den Weg der Verschonung vom Gericht durch das Passah zeigte (s. 2. Mo 12,27), und im Himmel werden die verherrlichten Glaubenden in Ewigkeit anbeten (s. Off 5,14). An manchen Stellen in der Bibel wird eine mehr äußere und rituelle Anbetung beschrieben (z.B. Dan 3,5). Was Gott sucht, ist jedoch Anbetung, die aus einem von Ihm erfüllten Herzen kommt (s. Ps 95,1-6). Dabei macht die Bibel deutlich, dass nur Gott Anbetung zukommt. Weder Engel noch Menschen haben ein Recht darauf, angebetet zu werden (s. Off 19, 10; Apg 12,23).[1]
Eine gute Zusammenfassung von dem, was Anbetung ist, wird in den folgenden Worten deutlich: Anbetung ist das, was aus dankerfüllten Herzen Erlöster hervorkommt, die überwältigt sind von dem, was Gott in sich selbst ist, und von dem, was Er von sich offenbart hat.
Daraus wird deutlich, dass Anbetung eine Offenbarung Gottes voraussetzt[2] und dass eine Beteiligung der Herzen unbedingt dazu gehört. Für unsere christliche Zeit ist Johannes 4 ein wichtiges Kapitel zum Thema Anbetung.
In diesem Kapitel setzt der Herr Jesus in einem Satz die jahrhundertealte, götzendienerische Anbetung der Samariter und die noch ältere, von Gott eingesetzte, aber zur toten Form verkommene, Anbetung der Juden beiseite und führt etwas völlig Neues ein: Die Anbetung des Vaters (s. Joh 4,21-24).
Das ist die Anbetung in der heutigen Zeit, die in dem Herrn Jesus ihren Anfang genommen hat. Er hat Gott als Vater offenbart und als solchen beten wir Ihn an. Wir beten an in Geist und in Wahrheit. Das bedeutet, dass wir keine materiellen, sondern geistliche Schlachtopfer (s. 1. Pet 2,5) bringen (Anbetung in Geist) und dass wir Ihn als Vater anbeten, weil das die volle Wahrheit über Ihn ist, die der Herr Jesus offenbart hat (Anbetung in Wahrheit). Dass diese Anbetung auch durch den Heiligen Geist bewirkt und geleitet ist, macht der Zusammenhang von Johannes 4 deutlich.
Diese Anbetung ist eine freiwillige Sache: Der Vater sucht Anbeter. Wir können ganz persönlich solche Anbeter sein und es sind glückliche Momente in unserem Leben, in denen wir so von dem Herrn Jesus und von Gott, unserem Vater, erfüllt sind, dass wir einfach mit Anbetung zu Ihm kommen. Würden wir nur häufiger solche Augenblicke in unserem Leben haben!
Doch es gibt eine besondere Gelegenheit, die mehr als alles andere geeignet ist, uns zur Anbetung zu führen. Es ist das Zusammenkommen zum Brotbrechen, in dem wir uns ganz besonders mit dem Herrn Jesus beschäftigen. Wie kann es da anders sein, als dass unsere Herzen überfließen in Dank, Lob und Anbetung?
Es ist wahr, dass die Bibel nicht von einer Anbetungsstunde spricht. Der Grund ist wohl, dass die Anbetung eben nicht auf eine einzelne Gelegenheit reduziert werden soll. Genauso wahr ist es aber auch, dass die Beschäftigung mit dem Herrn Jesus beim Zusammenkommen zum Brotbrechen uns zur Anbetung führen wird.
Wenn wir im Namen des Herrn Jesus versammelt sind, dann wird der Heilige Geist Ihn selbst groß machen in unseren Herzen und uns zur Anbetung des Herrn Jesus und des Vaters leiten, der Ihn gegeben und sich in Ihm offenbart hat.
Im Alten Testament waren der Gottesdienst und die damit verbundene Anbetung ganz deutlich an einen Ort gebunden. In 5. Mose 12 weist Gott mit allem Nachdruck darauf hin. Nur an dem Ort, den er selbst erwählen würde, sollten sie Ihm Opfer bringen (s. auch 5. Mo 26,1-11).
Im Neuen Testament hebt der Herr Jesus diese Verbindung zu einem einzelnen geographischen Ort auf. Er stellt die Person, die angebetet wird – den Vater – in das Zentrum der Aufmerksamkeit.
Wenn wir darüber nachgedacht haben, dass besonders das Zusammenkommen zum Brotbrechen eine Gelegenheit für die gemeinsame Anbetung ist, dann müssen Glaubende dazu natürlich an einem geographischen Ort zusammenkommen.
Ein „virtuelles“ Zusammenkommen als Versammlung gibt es nicht (s. 1. Kor 14,23). Aber es geht nicht mehr um Jerusalem oder irgendeinen anderen geographischen Ort. Glaubende können an jeder Örtlichkeit einfach im Namen des Herrn Jesus zusammenkommen.
Dabei sind nicht die GPS-Koordinaten von Bedeutung, sondern die Tatsache, dass sie im Namen des Herrn Jesus versammelt sind. Das bedeutet, dass sie in Übereinstimmung mit allen Wahrheiten über seine Person und seine Versammlung, die im Neuen Testament mitgeteilt sind, zusammenkommen.
Dann ist Er in der Mitte, wie die geographische Adresse auch lauten mag. An diesem „geistlichen Ort“ hat der Heilige Geist jede Freiheit, zu leiten, wie Er will. Er wird zur Anbetung führen!
Natürlich gibt es auch andere Gelegenheiten, bei denen wir zur gemeinsamen Anbetung geführt werden. Das kann bei einer Bibelkonferenz, in einem Hauskreis oder bei einem anderen Treffen sein. Aber eins steht fest: Wer den Platz der Anbetung in Verbindung mit dem Brotbrechen kennt und bewusst aufgibt, der wird über kurz oder lang auch die gemeinsame Anbetung verlieren.
Drei Bibelstellen sollen abschließend den Zusammenhang zwischen dem „geistlichen Ort“ – dem Zusammenkommen im Namen des Herrn Jesus – und der Anbetung deutlich machen.
Einmal werden alle Erlösten zusammen zur Anbetung geführt werden. Einen Ausblick darauf finden wir im Buch der Offenbarung. In Kapitel 5 wird uns das in einer besonders schönen Weise beschrieben. Da finden wir den Herrn Jesus, das Lamm wie geschlachtet, inmitten des Thrones, im Zentrum der Macht und der Herrlichkeit. Dort steht Er als der, der lebt und alles in seiner Hand hat.
Wenn Er so vor die Augen tritt, fallen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm. Daraufhin wird das neue Lied gesungen und eine unzählbare Menge von Engeln huldigt Ihm und spricht von seiner Würde.
Jedes Geschöpf schließt sich dieser Ehrerweisung an und die vier lebendigen Wesen bekräftigen alles durch ihr „Amen“. Zuletzt fallen die Ältesten nieder und beten an. Sie haben noch Worte, wenn alle anderen schon schweigen. Es sind die Erlösten, die Einsicht haben und die zu einsichtsvoller Anbetung geführt werden.
Wir freuen uns darauf, dann mit dabei zu sein und dem Herrn Jesus die Anbetung zu bringen, die Ihm zusteht. Aber wir dürfen hier auf der Erde schon damit beginnen! Anbeter in Geist und Wahrheit zu sein ist ein Vorrecht, das wir hier auf der Erde schon haben und das in Ewigkeit bleiben wird. Was für eine herrliche Beschäftigung!
Christian Rosenthal
Lamm, Dich wir erheben!
Voller Liebesglut
gabst Du hin Dein Leben
und Dein teures Blut,
dass von Vieler Zungen
werd im Jubelton
Gottes Lob gesungen
einst vor Seinem Thron.
Fußnoten:
Wir beten Gott, den Vater, (s. Joh 4) und den Herrn Jesus an (s. Off 5,12-14). Der Heilige Geist leitet uns darin. Aber an keiner Stelle der Bibel finden wir die Anbetung des Heiligen Geistes, wie wir auch an keiner Stelle lesen, dass wir zu dem Heiligen Geist beten.
Für uns heute gilt: Es gibt keine Offenbarung Gottes, die nicht in seinem Wort – der Bibel – enthalten wäre. Jede Form der Anbetung, die nicht in Übereinstimmung mit Gottes Wort ist, ist daher falsch und böse.
Das Mahl des Herrn ist ein gesegnetes Vermächtnis unseres Herrn Jesus. Es gibt wohl kaum etwas, das uns seine göttlich vollkommene Liebe, ja Ihn selbst, so groß vor das Herz stellt wie gerade dieses Mahl.
Obwohl für den Herrn Jesus die schwersten Stunden nahten und Er alles wusste, was Ihm bevorstand, dachte Er dennoch in Liebe an die Seinen und gab ihnen „in der Nacht, in der er überliefert wurde“ nach dem Passahmahl die Zeichen seines Todes: das Brot und den Kelch.
Zugleich erklärte Er ihnen die symbolische Bedeutung dieser Zeichen:
„Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“
An jedem ersten Tag der Woche haben wir das Vorrecht, an dem Gedächtnismahl teilzunehmen, seinen Tod vor einer sichtbaren und unsichtbaren Welt (vor Gott, vor den Engeln, vor den Menschen, letztlich vor dem ganzen Universum) zu verkündigen – bis Er kommt (s. Apg 20,7; 1. Kor 11,26).
Zugleich dürfen wir „des Herrn Tisches teilhaftig sein“, nicht als Mitglieder einer Benennung, sondern einfach als Glieder seines Leibes, zu dem alle Erlösten des Herrn gehören (s. 1. Kor 10,16-21).
Gott möchte in denen, die Ihm nahen, geheiligt werden (s. 3. Mo 10,3). Die Teilnahme am Mahl des Herrn setzt daher den treuen Wandel eines Kindes Gottes und seinen verborgenen Umgang mit Gott voraus.
Deshalb ermahnt der Apostel Paulus die Gläubigen in Korinth hinsichtlich ihrer Teilnahme am Mahl des Herrn mit den Worten „Jeder aber prüfe sich selbst!“ (1. Kor 11,28).
Wir können nur dann als ein „glückliches Volk“ in die Gegenwart des Herrn kommen, wenn wir im täglichen Selbstgericht und in der Furcht des Herrn leben (s. Apg 9,31).
Die Gläubigen in Korinth hatten das Gedächtnismahl zu einer gewöhnlichen Mahlzeit herabgewürdigt: Jeder nahm beim Essen sein eigenes Mahl vorweg. Und wegen der sozialen Unterschiede der Versammelten mussten die einen hungrig bleiben, andere dagegen waren sogar betrunken! Der Apostel musste ihnen vorwerfen: „Ihr verachtet die Versammlung Gottes und beschämt die, die nichts haben!“ Hierin konnte er sie nicht loben! (s. 1. Kor 11, 21.22).
Wir blenden in unsere Zeit: Ist es nicht vorgekommen, dass Gläubige miteinander in Neid und Streit lebten oder unversöhnlich waren? Dass sie Rechtshändel miteinander hatten, diese vor weltlichen Gerichten austrugen und dennoch in einem solchem Zustand das Brot brachen?
Der Herr Jesus ermahnt in seiner „Bergpredigt“ ausdrücklich: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar“ (Mt 5, 23.24).
Es ist außerdem gut und wichtig, wenn wir uns regelmäßig prüfen und fragen, ob wir im Alltag ehrbar gegenüber denen wandeln, „die draußen sind“. Oder sind wir jemandem irgendetwas schuldig (s.1.Thes 4,12; Röm 13,8)?
Sind wir „gütig… einander vergebend“ – gegenüber dem Ehepartner, den Eltern usw. oder muss etwas bereinigt werden (s. Eph 4,32)?
Prüfen wir auch selbstkritisch unseren Umgang mit den modernen Medien. Überlegen wir, wie viele Stunden wir uns in einer abgelaufenen Woche durch sie haben unterhalten lassen – im Verhältnis zu der Zeit, die wir dem verborgenen Umgang mit unserem Herrn im Gebet und dem Lesen der Bibel gewidmet haben. Bekennen wir auch dem Herrn, wenn wir uns dabei verunreinigt haben!
Wie schnell können wir als Kinder Gottes die Welt lieb gewinnen und uns in ihr verunreinigen, obwohl das Wort Gottes uns ernst ermahnt: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist“ (1. Joh 2,15) und „Wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?“ (Jak 4,4).
Welch ein Schmerz ist Untreue für das Herz des gegenwärtigen Herrn, der alles sieht, dessen „Augen wie eine Feuerflamme“ sind (Off 1,14)!
Bedenken wir: Der auferstandene Herr wandelt „inmitten der goldenen Leuchter“ und „alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Off 2,1; Heb 4,13).
Die Selbstprüfung erstreckt sich aber nicht nur auf unser Reden und Tun, sondern auch auf unseren Herzenszustand. Prüfen wir „uns selbst“: Wie steht es um unsere Liebe zum Herrn Jesus (s. Off 2,4)?
Würden wir uns mehr „selbst prüfen“ und richten: Welch ein Segen wäre dies für uns und andere. Wie viel mehr Gnade und Kraft wären da, um „durch den Geist Gottes zu dienen“, Gottesdienst zu üben – zur Ehre des Herrn (s. Phil 3,3). Der König Jotham „erstarkte, denn er richtete seine Wege vor dem Angesicht des Herrn, seines Gottes“ (2. Chr 27,6).
Aber – wenn jemand wissentlich mit ungerichteter Sünde in der Gegenwart des Herrn Jesus erscheint, so wird Er in seiner Heiligkeit, aber auch in seiner Liebe, eingreifen müssen: „Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet“ (V. 29).
Wie können wir – Jüngere oder Ältere – unseren Glaubensweg in Reinheit und Heiligkeit gehen?
Indem wir uns – wie der Psalmdichter – bewahren lassen nach seinem Wort: „In meinem Herzen habe ich dein Wort bewahrt, damit ich nicht gegen dich sündige“ (Ps 119,11).
Lesen wir das Wort Gottes mit dem Fragezeichen der Selbstprüfung: „Bin ich das?“ – „Tue ich das?“ – „Habe ich das?“
Der Herr Jesus möchte immer wieder durch die reinigende Kraft des Wortes an uns den Dienst der Fußwaschung tun. Lassen wir eine gründliche Reinigung zu – damit wir ein Teil mit Ihm haben! (s. Joh 13,8). Er bewirkt, dass wir uns beugen; Er bringt uns zur Reue und zum Bekenntnis der Schuld und lässt uns dann wieder glückliche Gemeinschaft mit Ihm genießen.
Einige Freunde sprachen miteinander über das Selbstgericht. Der erste sagte: „Ich habe die Gewohnheit, jeden Samstagabend über alles nachzudenken, was in den vergangenen Tagen nicht gut war. Ich bekenne es Gott und kann dann mit einem glücklichen Herzen in den Sonntag gehen.“
Ein anderer hatte diesen Gedanken: „Nein, ich tue das nicht samstagabends, sondern jeden Abend vor dem Schlafengehen.“
Der dritte hatte die Gewohnheit: „Jedes Mal, wenn ich etwas sage oder tue, was falsch ist, und ich merke es, bekenne ich es unmittelbar danach, oder wenigstens so schnell wie möglich. Sogar wenn ein falscher Gedanke aufkommt, verurteile ich ihn und tue ihn aus meinem Herzen.“
Wer von diesen dreien wird am meisten dem Willen des Herrn entsprechen und auch gleichzeitig zu seinem eigenen Segen handeln?
Im Vorhof der Stiftshütte befand sich zwischen dem Brandopferaltar und dem Zelt der Zusammenkunft das kupferne Waschbecken. Die Priester, Aaron und seine Söhne, sollten Hände und Füße daraus waschen, wenn sie in das Heiligtum hineingingen oder an den Altar traten zum Dienst, um dem Herrn ein Feueropfer zu räuchern. Wie oft werden sie bei der Menge der täglichen Opfer nach Gottes Gebot das Waschbecken aufgesucht haben – um nicht zu sterben (s. 2. Mo 30, 17-21)!
Wie dankbar können wir für die reinigende Kraft des Wortes Gottes (s. Eph 5,26) und seine wiederherstellende Gnade sein – immer wieder dürfen wir zum „Waschbecken“ kommen. Sobald wir die Sünde bekannt haben, ist sie auch vergeben. Das versichert Er uns in seinem Wort: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Joh 1,9; s. Spr 28,13).
Haben wir in Selbstprüfung vor Gott gestanden, stellt sich nicht mehr die Frage: Sollte ich nicht doch besser zu Hause bleiben oder das Brot an mir vorbei reichen lassen?
Nein – die Aufforderung ist unmissverständlich: „… und so esse er“ (V. 28). Denn wer seine Sünde bekannt hat, darf dem Wort des Herrn Jesus glauben: „Kind, deine Sünden sind vergeben“ (Mk 2,5). Welch eine Erleichterung für das Herz und Gewissen ist die Zusage: „Wenn wir uns aber selbst beurteilten, würden wir nicht gerichtet“ (V. 31).
Und doch gibt es Kinder Gottes, die ausgesprochen ängstlich und sensibel sind – besonders auf geistlichem Gebiet. So kann es sein, dass solche beim Gedächtnismahl die Angst befällt, es „unwürdig“ genommen zu haben.
Aber sie können sicher sein, dass gerade sie, die diese ängstlichen Fragen stellen, ganz bestimmt nicht unwürdig am Brotbrechen teilnehmen. Es sei nochmal gesagt: Unwürdig isst und trinkt nur der, der Brot und Kelch in einem Zustand wissentlicher Sünde zu sich nimmt, die er nicht bereit ist zu bekennen und zu lassen, oder der sich gar nicht im Licht Gottes prüft, um mögliche Sünden zu bekennen.
Da solches bei ängstlichen Gemütern nicht zutrifft, dürfen sie auch mit voller Freimütigkeit in die Gegenwart des Herrn kommen.
Glaube dem Feind nicht, sondern verlasse dich entgegen deiner Gefühle allein auf Gottes Wort, welches dir sagt: Jede Sünde, die du ehrlich bereust und um die du um Vergebung bittest, wird dir vergeben, weil der Herr Jesus auch dafür gestorben ist (s. 1. Joh 1,9)[1]!
Wir haben das Vorrecht, als eine heilige Priesterschaft Gott geistliche Schlachtopfer darzubringen, Ihm wohlangenehm durch Jesus Christus (s. 1. Pet 2,5).
Vertiefen wir uns immer wieder in die Herrlichkeiten unseres Herrn – in den „unergründlichen Reichtum des Christus" und seine „die die Erkenntnis übersteigende Liebe“ –, der um unserer Sünden willen leiden und sterben musste, und hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde – der aber auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel (s. Eph 3,8.19; 4,9.10).
Wenn wir beim Kommen des Herrn vom Glauben zum Schauen gelangen, brauchen wir diese Zeichen, Brot und Kelch, nicht mehr: Bald werden wir Ihn sehen, wie Er ist (1. Joh 3,2), und dann ohne jede Einschränkung in ewigem Lob zerfließen: „Maranatha" … der Herr kommt (1. Kor 16,22)!
Friedhelm Müller
Fußnoten:
Dass es auch eine verwaltungsmäßige Vergebung gibt, die der Herr der Versammlung anvertraut hat, ist eine andere Sache, die in diesem Artikel nicht behandelt wird.
Die Einsetzung des Mahles des Herrn, das nur in 1. Korinther 11,20 so genannt wird, finden wir in den drei sogenannten synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas. In dem schon erwähnten 1. Brief an die Korinther finden wir den Bericht darüber.
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Berichte treten am deutlichsten hervor, wenn die Texte in vier Spalten so nebeneinander dargestellt werden, dass Gleiches auf derselben Höhe steht. Dem Bericht von Paulus füge ich noch seine einleitenden Worte hinzu, dass er vom Herrn eine Offenbarung bezüglich des Mahles erhalten hat, und seinen abschließenden Kommentar, dass wir den Tod des Herrn bei diesem Mahl verkünden.
Matthäus 26 | Markus 14 | Lukas 22 | 1. Korinther 11 |
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, | |||
26 Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab [es] den Jüngern und sprach: Nehmt, esst; | 22 Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete, brach und gab [es] ihnen und sprach: Nehmt; | 19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab [es] ihnen und sprach: | 24 und als er gedankt hatte, [es] brach und sprach: |
dies ist mein Leib. | dies ist mein Leib. | Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! | Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. |
27 Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen [diesen] und sagte: Trinkt alle daraus. | Und er nahm einen Kelch, dankte und gab ihnen [diesen]; und sie tranken alle daraus. | 20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl | 20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl |
28 Denn dies ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung [der] Sünden. | 24 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, [das] des [neuen] Bundes, das für viele vergossen wird. | und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. | und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; |
dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. | |||
29 Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an nicht von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, wenn ich es neu mit euch trinke in dem Reich meines Vaters. | 25 Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, wenn ich es neu trinke in dem Reich Gottes. | ||
26 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. |
Ein erster Vergleich zeigt, dass die Darstellungen durch Matthäus und Markus sehr ähnlich sind, während wiederum die Berichte von Lukas und Paulus eine große Übereinstimmung zeigen. Matthäus ist der einzige Augenzeuge. Lukas, der Mitarbeiter von Paulus, der allem von Anfang genau gefolgt ist (s. Lk 1,1-4), hat sich bei seinem Bericht vielleicht auf die Offenbarung gestützt, die Paulus empfangen hat.
Paulus erinnert uns daran, dass der Herr dieses Mahl in der Nacht gab, in der Er überliefert wurde, und verknüpft es dadurch direkt mit den Leiden des Herrn, die mit der Überlieferung durch einen seiner Jünger begannen. In ähnlicher Weise hatte der Herr die zuvor begangene Passahfeier mit seinen Leiden verbunden (s. Lk 22,15).
Mit den Worten „während sie (aber) aßen“ zeigen uns Matthäus und Markus, dass der Herr dieses Mahl einsetzte, während sie noch das Passah aßen. Lukas trennt das Mahl des Herrn deutlicher vom Passah, indem er die Worte des Herrn, dass Er nicht mehr vom Gewächs des Weinstocks trinken würde, vor der Einsetzung des Mahls erwähnt (s. Lk 22,18), während Matthäus und Markus sie hinter die Einsetzung des Mahls setzen.
Aus der Darstellung von Lukas, der die Ereignisse nicht chronologisch, sondern moralisch ordnet, könnte man meinen, dass Judas beim Mahl des Herrn dabei war (s. Lk 2,21-33). Das war jedoch nicht der Fall, wie Matthäus und Markus, deren Berichte chronologisch sind, eindeutig zeigen (s. Mt 26,20-25; Mk 14,17-21). Durch die Schilderung von Johannes wissen wir, dass Judas sofort hinausging, nachdem der Herr ihn offenbar gemacht hatte (s. Joh 13,21-30).
Während Lukas und Paulus schreiben, dass der Herr für das Brot dankte, lesen wir in Matthäus und Markus, dass der Herr das Brot segnete. Dies ist kein Unterschied, denn die Danksagung ist zugleich auch Segnung (s. 1. Tim 4,4.5). Die Danksagung oder das Segnen des Brotes durch den Herrn und das Brechen des Brotes, um es auszuteilen, waren so eindrücklich, dass die Jünger in Emmaus den Herrn daran erkannten (s. Lk 24,35).
Nur Matthäus berichtet von der Aufforderung des Herrn: „Esst“ bzw. „Trinkt alle daraus“. Wie schön ist diese direkte Aufforderung. Ich spreche von einer Aufforderung, nicht von einem Befehl, dem man gehorchen muss, aber auch nicht nur von einem Wunsch, den man auch ablehnen kann. Stelle dir einmal vor, du wärst einer der elf Jünger gewesen. Was hättest du dann getan? Nur Matthäus berichtet von der Aufforderung des Herrn: „Esst“ bzw. „Trinkt alle daraus“. Wie schön ist diese direkte Aufforderung. Ich spreche von einer Aufforderung, nicht von einem Befehl, dem man gehorchen muss, aber auch nicht nur von einem Wunsch, den man auch ablehnen kann. Stelle dir einmal vor, du wärst einer der elf Jünger gewesen. Was hättest du dann getan?
Alle vier Berichterstatter geben diese Worte wieder. Das Brot symbolisiert den Leib des Herrn. Lukas fügt hinzu: „der für euch gegeben wird“, Paulus: „der für euch ist“. Gott hat seinem Sohn einen Leib bereitet (s. Heb 10,5), damit dieser ihn opfern konnte. Der Herr hat an seinem Leib unsre Sünden auf dem Kreuzesstamm getragen und das Gericht Gottes dafür erduldet (s.1.Pet 2, 24a). Er hat seinen Leib, ja sich selbst, für uns hingegeben (s. Eph 5,2).
Diese Aufforderung finden wir einmal bei Lukas im Zusammenhang mit dem Brot, bei Paulus zweimal. Es ist diese Aufforderung allein, die den Jüngern zeigte, dass dieses Mahl nicht nur eine einmalige Sache sein sollte. Nun hätten sie noch denken können, dass diese Worte nur ihnen galten, die 3 Jahre mit dem Herrn gegangen waren.
Aber sie haben es richtig verstanden und dies zuerst wohl an die weitergegeben, die sich mit ihnen im Obersaal versammelten, und dann an die 3000, die am Tag der Pfingsten zum Glauben kamen.
Von dieser Menge wird uns dann berichtet, dass sie im Brechen des Brotes verharrten. Und wir dürfen es heute noch tun und seiner Person, seines Werkes und seiner Leiden gedenken.
Nachdem der Herr für den Kelch gedankt und die Jünger aufgefordert hatte, alle daraus zu trinken, schreibt allein Markus, dass alle dies auch taten. Keiner missachtete die Aufforderung des Herrn. Welch ein Affront wäre das gewesen. Ist unter den Lesern noch jemand, der Brot und Wein „an sich vorübergehen lässt“? Was hindert dich, dem nachzukommen, was der Herr Jesus möchte?
Matthäus und Markus geben die Worte des Herrn wieder: „Dies ist mein Blut“. So wie das Brot ein Bild seines Leibes ist, so ist der Inhalt des Kelches ein Bild seines Blutes, das Er vergossen hat. Es ist lohnend, einmal alle Stellen im NT zu lesen, die von der Wirkung dieses gegebenen Blutes sprechen, damit wir dieses Blut, das Petrus „kostbar“ nennt (s. 1. Pet 1,19), mehr wertschätzen.
Matthäus und Markus nennen das Blut „das des neuen Bundes“, während Lukas und Paulus von dem „Kelch des neuen Bundes in seinem Blut“ sprechen. Dieser neue Bund wird im Wort Gottes zuerst in Jeremia 3,31-34 erwähnt.
Den neuen Bund wird Gott mit seinem irdischen Volk Israel zu Beginn des 1000-jährigen Reiches schließen. Er ersetzt den alten zweiseitigen Gesetzesbund vom Sinai, den das Volk sofort gebrochen hat.
Beide Bünde gründen sich auf Blut. Beim ersten Bund war es Blut von Tieren (s. 2. Mo 24,4-8), der neue Bund gründet sich auf das Blut Christi.
Mit uns schließt Gott keinen Bund, wir sind seine Kinder, aber alle Segnungen des neuen Bundes sind in höherer Weise jetzt schon unser Teil.
Bei Lukas sagt der Herr, dass das Blut „für euch (die Jünger) vergossen wird“. Vielleicht können wir in den Jüngern alle Gläubigen der Gnadenzeit sehen. Für uns hat der Herr sein Blut vergossen. Bei den Vielen dürfen wir auch an die aus den Nationen denken, die in das 1000-jährige Reich eingehen werden. Natürlich gehören auch die alttestamentlichen Gläubigen zu denen, die durch sein Blut mit Gott versöhnt sind.
Nur Matthäus fügt hinzu, dass das Blut zur Vergebung der Sünden vergossen worden ist. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung (s. Heb 9,22). Wir aber haben die Erlösung, die Vergebung unserer Vergehungen, durch sein Blut (s. Eph 1,7).
Immer, wenn wir das Mahl des Herrn zu uns nehmen, verkündigen wir den Tod des Herrn. Das ist das Resümee, das Paulus zieht, nachdem er die Einsetzungsworte des Herrn wiedergegeben hat.
Wir verkündigen ihn nicht durch Worte, sondern durch die Handlung, und zwar Gott, den Engeln und den Menschen.
Und wir tun es, bis Er kommt. Wenn wir das Brot brechen, blicken wir einerseits zurück nach Golgatha, wo Er für uns in den Tod ging, aber wir schauen auch nach vorne und erwarten sein Kommen.
Horst Zielfeld
In 1. Korinther 11 benutzt der Geist Gottes fünf verschiedene Worte, um das Prüfen oder Richten zu beschreiben.
Die Gedankenführung in diesen Versen ist folgende: Wir sollen mit großer Ernsthaftigkeit uns selbst im Licht Gottes beurteilen und Selbstgericht üben (d. h. uns selbst prüfen und beurteilen).
Wenn wir das nicht tun, dann muss Gott in seinen Regierungswegen handeln (d. h. richten und züchtigen). Bei den Korinthern war das nötig geworden: Ein Teil der Glaubenden war krank oder sogar schon entschlafen.
Aber dieses Handeln Gottes mit uns bedeutet nicht, dass wir mit der Welt verurteilt werden. Dem ewigen Gericht sind wir für immer ganz fest und sicher entkommen!
Christian Rosenthal
Wenn wir uns zu einem gemeinsamen Essen treffen, dann liegt dem oft ein ganz bestimmter Anlass zugrunde. Gerne tun wir es zum Beispiel anlässlich einer Hochzeit, zu Geburtstagen, Jahrestagen oder im Kreis unserer Familie. Und der Anlass des Essens gibt dem Zusammensein ein bestimmtes Gepräge, einen bestimmten Charakter. Entsprechend sind wir gekleidet und entsprechend benehmen wir uns.
Völlig verschieden von all diesen „Gastmahlen“ ist jedoch das, was der Herr Jesus uns als „sein Mahl“, als das „dem Herrn gehörende Mahl“, wie Paulus es in 1. Korinther 11,20 nennt, gegeben hat. Hier ist Er selbst der Gastgeber und Er hat uns über den Zweck seines Mahles nicht im Unklaren gelassen: Es ist „zu seinem Gedächtnis“. Diesen Hinweis finden wir in Verbindung mit der Einsetzung dreimal im Neuen Testament: In Lukas 22,19 und zweimal in 1. Korinther 11 (V. 24.25). Das gibt dem „Brotbrechen“ einen ganz besonderen, feierlich-ernsten Charakter.
Offensichtlich hatten die Geschwister der Versammlung von Korinth den Unterschied zwischen einer gewöhnlichen Mahlzeit und dem Mahl des Herrn nicht mehr beachtet (s. 1. Kor 11, 20-22). Sie bedachten nicht, dass sie dieses Mahl „zu seinem Gedächtnis“ einnehmen sollten.
So war es das Anliegen des Apostels, den Korinthern noch einmal deutlich zu machen: Es geht um das Gedächtnis des Herrn Jesus und seines Todes! Deshalb tadelt Paulus ihr zum Teil unwürdiges, dem Mahl des „Herrn“ unangemessenes Verhalten, scharf. Er nimmt das zum Anlass, ihnen in Kürze zu schreiben, was er ihnen schon mündlich mitgeteilt hatte:
„Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ „Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“
Die Vollmacht und Autorität eines „Apostels des Herrn“ liegt unausgesprochen über diesem Abschnitt. Hier spricht jemand, der vom Herrn selbst eine göttliche Offenbarung erhalten hatte. Schon damals, als er ihnen diese Dinge mündlich „überlieferte“, hatte er mit apostolischer Autorität gesprochen.
Gleichzeitig zeigen seine Worte aber auch die völlige Übereinstimmung mit den Berichten in den Evangelien. Der verherrlichte Herr im Himmel hatte ihm, dem „Apostel der Nationen“, genau das mitgeteilt, was die Jünger damals im Obersaal bei dem Herrn Jesus gesehen und gehört hatten.
Brot essen und aus einem Kelch trinken sind im Grunde ganz einfache, alltägliche Handlungen. Paulus gibt den Ablauf des Mahles des Herrn hier auch sehr sachlich wieder. Er stimmt dabei mit dem überein, wie es uns die Evangelien aus jener Nacht berichten, in der der Herr diese Zeichen einsetzte. Dort lesen wir: Der Herr nahm Brot, dankte, brach es und gab es den Jüngern, damit sie aßen. „Ebenso“ tat er mit dem Kelch: Er dankte und gab ihn den Jüngern, damit sie alle daraus tranken. So wissen auch wir heute, wie wir es zu tun haben.
Doch die Erinnerung daran, wann der Herr ein Mahl eingesetzt hat und was Ihm in dieser Nacht alles widerfahren ist, lässt Paulus innerlich nicht unberührt. Er nennt diese denkwürdige Nacht „die Nacht, in der Er überliefert wurde“ (1. Kor 11,23).
Könnten wir heute wohl jemals ohne innere Anteilnahme und geistgewirkte Empfindungen an diesem Mahl teilnehmen? Stehen nicht auch uns jedes Mal die äußeren Umstände dieser „Nacht“ vor Augen?
Der Heiland wurde „überliefert“ und Er empfand tief, wer es war, der dies getan hat. Im Johannesevangelium lesen wir: „Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern“ (Joh 13,21).
Ihm war auch bewusst, an wen Er überliefert werden sollte. Denn schon in Gethsemane hatte Er zu den Jüngern gesagt: „… der Sohn des Menschen wird in die Hände von Sündern überliefert“ (Mt 26,45).
Und Er hatte auch gehört, was die Führer des Volkes zu Pilatus sagten: „Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht überliefert“ (Joh 18,30). Wie sehr müssen Ihn auch die höhnischen Worte des Pilatus getroffen haben: „Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert“ (Joh 18,35).
Dennoch ist der Hauptgedanke beim Brotbrechen die Erinnerung an seinen Tod. Ist uns wohl immer bewusst, was für eine tiefe Symbolik der Herr in diese „einfachen Zeichen“, Brot und Kelch, hineingelegt hat?
Das Brot, das wir essen, ist und bleibt gewöhnliches Brot. Der Wein[1] bleibt gewöhnlicher Wein. Aber es sind doch bedeutsame Zeichen, Zeichen seines Todes. Schon die getrennt stehenden Zeichen erinnern an seinen Tod. Das separat stehende Brot spricht von seinem Leib, der danebenstehende Kelch von seinem Blut. Und unzweifelhaft ist ein Körper ohne das Blut tot.
Aber auch jedes dieser Elemente für sich spricht vom Tod unseres Herrn. So erinnert uns das Brot an seinen heiligen, sündlosen Leib, an dem Er „unsere Sünden auf dem Holz getragen hat“ (1. Pet 2,24). Denn der Herr hat nicht nur gesagt „dies ist mein Leib“, sondern Er hat auch hinzugefügt „der für euch ist“, oder: „der für euch gegeben wird“ (Lk 22, 19). Für uns, oder zu unseren Gunsten, an unserer Stelle, ist Er in den Tod gegangen.
Nein, nicht als ein „Übeltäter“, wie seine Feinde sagten, ist der Herr am Kreuz gestorben. Auch nicht als Märtyrer für eine gerechte Sache oder eine Idee, sondern als ein Opfer für die Sünde und die Sünden aller, die an Ihn glauben würden. Christus ist für unsere Sünden gestorben, schreibt der Apostel später in diesem Brief (s. 1. Kor 15,3).
Könnte uns dieser Gedanke bei der Zusammenkunft zum Brotbrechen wohl je unberührt lassen? Gibt es eine größere Liebe, als dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde (s. Joh 15,13)?
Auch der Kelch ist ein Symbol seines Todes. Denn wenn der Herr sagt: „Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird“ (Mk 14,24; Mt 26,28), dann meint Er nichts anderes, als dass er sein Leben in den Tod geben würde. Denn „Blut geben“ oder „Blut vergießen“ meint immer sterben.
Beim Trinken aus dem Kelch erinnern wir uns also daran, dass der Heiland wirklich in den Tod gegangen ist, ja ihn „geschmeckt“ hat, und zwar „durch Gottes Gnade für alles“ oder „für jeden“ (s. Heb 2,9).
Am Anfang haben wir uns daran erinnert, dass ein bestimmter Anlass selbst unseren Mahlzeiten einen besonderen Charakter verleiht. Weit erhabener jedoch ist der Charakter, oder der Zweck, dieser einfachen Handlung, die wir beim Mahl des Herrn „tun“.
Denn das „Essen und Trinken“ an sich geschieht zu seinem Gedächtnis. Worauf sonst sollten sich die Worte „dies tut“ anders beziehen, als auf die Tätigkeit des Essens und Trinkens? Wie einfach und doch wie großartig! Eine schlichte Mahlzeit bekommt durch die Worte des Herrn eine solche Bedeutung.
Wie die ersten Christen versammeln sich seit Jahrhunderten regelmäßig Gläubige, „um Brot zu brechen“ (Apg 20,7). Und dieses bestimmte, von anderen Zusammenkünften der Gläubigen unterschiedene Zusammenkommen, erhält seinen besonderen Charakter dadurch, dass wir zu seinem Gedächtnis essen und trinken.
Wie wird unser Herr, der auch heute noch der „von Menschen Verworfene“ ist (1. Pet 2,4), dadurch geehrt. „Sooft“ wir es tun – und das Wort Gottes legt uns da keine Beschränkungen auf –, sooft tun wir es nicht für uns, sondern für Ihn, zu seinem Gedächtnis.
Noch etwas „tun“ wir, wenn wir von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Wir verkündigen dadurch seinen Tod, den „Tod des Herrn“. Nur im Korintherbrief lesen wir von dieser Bedeutung seines Mahles.
Und auch das ist großartig. Indem wir uns dieser „sichtbaren Zeichen“ bedienen, sind wir der sichtbaren und unsichtbaren Welt ein beständiges Zeugnis von seinem Tod. Ein Zeugnis, dem nicht widersprochen werden kann, weil es allein schon durch die Handlung geschieht.
Auch hier heißt es wieder: „Sooft“, das meint, jedes Mal, wenn ihr es tut, verkündigt ihr seinen Tod. Es ist ein dauerhaftes Zeugnis seines Todes, solange die Versammlung Gottes auf der Erde ist. Durch diese Einrichtung hat sich der Herr Jesus auf dieser Erde ein Denkma(h)l errichtet, das fortbestehen soll, bis Er wiederkommt. Im Himmel ist diese Verkündigung nicht mehr nötig.
Könnte uns etwas glücklicher machen, als in Liebe, Dankbarkeit und Anbetung an den zu denken, der seinen Leib und sein Blut „für uns“ gegeben hat? Größer noch als alle unsere Segnungen ist doch der, der sie uns erworben hat.
So ist das Gedächtnismahl zuallererst ein Gedenken an seine Person. Als Israel später im Land Kanaan das Passah feierte, ging es um die Erinnerung an ein Ereignis, an die Erlösung aus Ägypten. Wenn wir miteinander das Brot brechen, dann geht es zuallererst um eine Person, um den Erlöser selbst.
Wolfgang Kleine
Nie sei, Lamm Gottes, Dein Opfer vergessen,
dass Du Dich legtest auf Gottes Altar,
wenn wir die Tiefen auch niemals ermessen,
was Dir das Kreuz, was Dir Golgatha war!
Fußnoten:
Die Bibel spricht in Verbindung mit dem Kelch von dem „Gewächs des Weinstocks“ (s. Lk 22,18). Das lässt die Freiheit, im Bedarfsfall auch Traubensaft zu verwenden, auch wenn es sich in der damaligen Zeit ohne Zweifel um Wein gehandelt hat, da Traubensaft nicht zur Aufbewahrung haltbar gemacht werden konnte.
Äußere Teilnahme bedeutet in Gottes Augen innere Gemeinschaft mit den Grundsätzen, Lehren und Praktiken, die an dem Ort gelten, an dem wir teilnehmen. In unserem Land haben wir es kaum mit Tischen von Dämonen zu tun (wie in Korinth), jedoch durchaus mit „Tischen“, die von Menschen errichtet wurden. Durch das Teilnehmen an diesen „Tischen“ kommt man in Gemeinschaft mit allen Lehren, Grundsätzen und Praktiken, die dort gelten und geduldet werden.
Das spornt uns an, in unseren Verbindungen achtsam zu sein und selbst jede äußere Teilnahme zu vermeiden, bei der wir uns mit falschen Grundsätzen und Handlungsweisen verbinden würden.
Gottes Wort macht es ganz deutlich: Wir können nicht zugleich Gemeinschaft am Tisch des Herrn und an einem anderen Ort ausdrücken, an dem wir uns mit falschen Dingen verbinden würden.
Die Reinheit in den Verbindungen ist ein wichtiger Aspekt, den Gott in seinem ganzen Wort zeigt (s. z.B. 3. Mo 7,21 und 2. Kor 6,17) und den wir gerne durch biblische Absonderung praktisch verwirklichen wollen.
Christian Rosenthal
Die Segnungen der Gemeinschaft mit Christus, die wir am Tisch des Herrn genießen dürfen, sind nicht losgelöst von unserer Verantwortung. Tatsächlich können wir den Segen am Tisch des Herrn nur dann genießen, wenn wir diesen Platz der Gemeinschaft entsprechend den grundlegenden Voraussetzungen und Gedanken des Wortes Gottes einnehmen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung dem Herrn gegenüber, an seinem Tisch seinen dort geltenden Rechten zu entsprechen.
In 1. Korinther 10 wird der gemeinschaftliche Aspekt unserer Verantwortung, im Hinblick auf den Tisch des Herrn, betont: „Den Kelch der Segnung, den wir segnen, … Das Brot, das wir brechen, …“ (1. Kor 10,16).
Beim Mahl des Herrn hingegen geht die Tätigkeit zunächst von Christus aus. Er nahm das Brot, und als Er gedankt hatte, brach Er es und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist (s. 1. Kor 11,24.25). So fällt am Tisch des Herrn unserem eigenen verantwortlichen Handeln eine bedeutende Rolle zu.
Die gemeinsame Verantwortung wird dann im weiteren Verlauf von 1. Korinther 10 mehr und mehr verdeutlicht. Der Apostel Paulus gebraucht kontrastreiche Gegenüberstellungen, um die göttlichen Belehrungen ganz klar hervorzuheben.
Er vergleicht hierzu den Tisch des Herrn mit dem Altar der Juden und dem Tisch der Dämonen (in Kapitel 11 steht dann das Mahl des Herrn dem eigenen Mahl gegenüber). Dabei wird ein ganz allgemeingültiger Grundsatz in Verbindung mit dem Tisch des Herrn deutlich: Äußere Teilnahme bedeutet immer auch innere Gemeinschaft.
Paulus geht zunächst auf den jüdischen Opferdienst zurück, um zu zeigen, dass die äußere Teilnahme an der Opfermahlzeit die innere Gemeinschaft mit dem Altar (und damit mit dem Empfänger des Opfers) zum Ausdruck bringt: „Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?“ (1. Kor 10,18).
Auf die gleiche Weise musste den Korinthern, die mit der Frage über das Essen von Götzenopfern an Paulus herangetreten waren (s. Kap 8 ff.), auch deutlich gemacht werden, dass das Essen von Götzenopferfleisch im Götzentempel ein Ausdruck der Gemeinschaft mit den Dämonen ist: „Das, was die Nationen opfern (nämlich Götzenopfer, s. V. 19), opfern sie den Dämonen und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen“ (1. Kor 10,20). So wird schon im Vorbild ganz deutlich, dass innere Gemeinschaft durch äußere Teilnahme dargestellt wird.
Und genauso ist es beim Tisch des Herrn, der durch den Altar direkt vorgebildet wird (der Altar und der Tisch haben schon im Alten Testament dieselbe Bedeutung und werden daher oftmals in austauschbarer Weise verwendet: s. Mal 1,7 und Hes 41,22): Wenn wir am Tisch des Herrn von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken, identifizieren wir uns mit dem gestorbenen Christus und drücken durch diese äußerliche Handlung eine innere Gemeinschaft mit Ihm und untereinander aus.
Unsere gemeinsame Verantwortung ist es nun, den Platz am Tisch des Herrn in einer Weise einzunehmen, die keine andere Gemeinschaft außer mit Christus duldet. „Wir können nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonen-Tisches“ (1. Kor 10,21). Um diese Ausschließlichkeit zu bewahren, sind gewisse „Bedingungen“ oder Voraussetzungen zur Aufnahme nötig.
Grundsätzlich kann der Platz am Tisch des Herrn nur von einem wiedergeborenen Christen eingenommen werden, der Kraft des neuen Lebens eine lebendige Beziehung zu Gott hat und durch den innewohnenden Heiligen Geist zu einem Verständnis geistlicher Dinge befähigt ist. Neben dieser stellungsgemäßen Voraussetzung ist auch in ganz praktischer Hinsicht Reinheit im Wandel, in der Lehre und in den Verbindungen erforderlich.
Reinheit ist das völlige Getrenntsein von allem Unreinen und Bösen, was nicht der Gemeinschaft mit Christus und der Wahrheit seines Wortes entspricht. Hinsichtlich des Wandelns nennt Gottes Wort grundlegende praktische Dinge, die unrein und böse sind, wie beispielsweise Hurerei, Trunkenheit, Zauberei (o. Magie) oder Streitsucht (s. Gal 5,19).
Bezüglich der reinen Lehre geht es um ganz fundamentale Dinge, also um grundlegende biblische Wahrheiten, z. B. dass Christus der Sohn Gottes und die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist. Wie oft werden diese Wahrheiten in der heutigen Zeit gänzlich oder zum Teil infrage gestellt! Umso mehr wollen wir das Bild gesunder (o. reiner) Worte festhalten (s. 2. Tim 1,13). Es geht also um Worte und Werke, um Lehre und Wandel – beides muss rein sein.
Zusätzlich kann keine vertraute und gewohnheitsmäßige Verbindung mit jemandem gepflegt werden, der nicht rein in Wandel und Lehre ist. Durch eine solche äußere Verbindung haben wir innere Gemeinschaft mit Unreinem und verunreinigen uns dadurch selbst.
Aber was ist zu tun, wenn ein wiedergeborener Christ, der bereits am Tisch des Herrn aufgenommen worden ist, diese grundlegenden Voraussetzungen durch praktiziertes und erwiesenes Böses nicht mehr erfüllt?
Hier appelliert das Wort Gottes wiederum an die gemeinsame Verantwortung all derer, die ihren Platz am Tisch des Herrn einnehmen, und zeigt, dass in einem solchen Fall der Versammlung auch die verantwortungsvolle Aufgabe vom „Binden und Lösen“ auferlegt ist. Dazu sagt der Herr Jesus selbst: „Wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein“ (Mt 18,18).
„Binden“ bedeutet, jemand durch das Urteil der Versammlung an eine offenkundig erwiesene Sünde zu binden. Dies geschieht nicht aufgrund eines Beschlusses der Brüderstunde oder der Meinung einzelner Geschwister, sondern die ganze örtliche Versammlung muss zu einem Urteil kommen. Die Versammlung handelt in der Autorität des Herrn und soll den Bösen hinaustun (s. 1. Kor 5,13).
Andererseits soll die Versammlung zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn zulassen und jemand von Sünde, die bekannt und abgelegt wurde, lossprechen und vergeben (s. 2. Kor 2,10). Dies ist die Bedeutung von „Lösen“.
Beides tut die Versammlung in der Autorität des Herrn, so dass ihre Beschlüsse („Binden“ und „Lösen“) im Himmel Anerkennung finden: „Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein“ (Mt 18,18).
Allerdings hat dieses Handeln der Versammlung ausschließlich mit der Erde zu tun. Die Versammlung bindet und löst gemäß ihrer Verantwortung immer „auf der Erde“ und für die Erde.
Wir sehen, dass eine örtliche Versammlung viel Weisheit zum richtigen Handeln benötigt. Diese Weisheit können wir nur durch Gebet erlangen. Deshalb verknüpft der Herr Jesus in Matthäus 18 das Binden und Lösen direkt mit dem Gebet: „Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so wird sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater, der in dem Himmel ist“ (Mt 18,19).
Wir haben in allem seine Gnade und Weisheit nötig, um in Abhängigkeit von Ihm unserer gemeinsamen Verantwortung am Tisch des Herrn zu entsprechen!
Matthias Wölfinger
Bereits die ersten Christen kamen am ersten Tag der Woche zusammen, um das Brot zu brechen (s. Apg 20,7). Sie kamen damit auf der einen Seite dem Wunsch des Herrn Jesus nach: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Indem sie das Brot brachen, gedachten sie des Herrn in seinen tiefen Leiden und seiner Hingabe bis in den Tod. Auf der anderen Seite drückten sie aber auch die Einheit aller Gläubigen auf der Erde aus, die den Leib Christi bilden, dessen verherrlichtes Haupt der Herr Jesus im Himmel ist. Damit bezeugten sie die Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander an seinem Tisch (s. 1. Kor 10,16.17). Sie taten es unter der Leitung des Heiligen Geistes, obwohl sie die Belehrung der Briefe des Neuen Testaments noch nicht besaßen. Diese zweite Seite soll in diesem Artikel etwas beleuchtet werden.
Im Alten Testament hat Gott uns sichtbare, materielle Vorbilder gegeben. Im Neuen Testament gibt Er ihnen eine geistliche Bedeutung (s. z.B. 1. Kor 9,10; 10,11; Heb 9, 23; 10,1). Die Vorbilder des Alten Testaments helfen uns, die Lehre des Neuen Testaments besser zu verstehen.
So wurden sowohl der Brandopferaltar (s. Mal 1,7.12) als auch der Räucheraltar (s. Hes 41,22; 44,16) schon im Alten Testament als der Tisch des Herrn bezeichnet. Auf dem Brandopferaltar wurden materielle Opfer gebracht. Sie sprechen vorbildlich von dem Opfer des Herrn Jesus. Von dem Friedensopfer durfte jeder reine Israelit essen (s. 3. Mo 7).
In 1. Korinther 10,18 greift der Apostel den Gedanken auf und zeigt, dass mit dem Essen Gemeinschaft mit dem Altar ausgedrückt wurde. Auf dem Räucheraltar wurde von den Priestern Räucherwerk dargebracht (s. 2. Mo 30,34-38; 5. Mo 33,10). Es war zum Wohlgeruch für Gott und spricht von dem Wohlgeruch der Person und des Opfers des Herrn Jesus für Gott.
Wir dürfen heute Gott, dem Vater, mit anbetenden Herzen die Herrlichkeiten der Person und des Werkes des Herrn Jesus bringen (s. Heb 13,15).
Der Tisch spricht also in seiner geistlichen Bedeutung von Gemeinschaft und von Einheit. Manche haben schon zu Recht gesagt: „Der Tisch des Herrn ist kein Möbelstück“. Es ist eben nicht der Tisch gemeint, der oft in dem Raum steht, in dem das Zusammenkommen stattfindet. Es geht um die geistlichen Prinzipien, nach denen das Mahl des Herrn begangen wird, um einen geistlichen „Ort“.
Es ist der Tisch des Herrn! Er ist der Herr des Hauses und an seinem Tisch gelten seine Grundsätze. Das zeigt uns seine absolute Autorität. Es muss alles in Übereinstimmung mit seiner Person und seinem Wort sein.
Brot und Kelch sind die sichtbaren Symbole, die der Herr Jesus uns hinterlassen hat. Er selbst gibt ihnen bei der Einsetzung des Mahles eine geistliche Bedeutung. Paulus erweitert diese Bedeutung durch göttliche Offenbarung in 1. Korinther 10 und 11.
Das Brot steht für den Leib des Herrn, den Er für uns gegeben hat (s. Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,19). Das Brot bleibt ein natürliches Brot, es ist jedoch eine symbolhafte Darstellung des Leibes des Herrn.
Der Herr Jesus hat als vollkommener Mensch in seinem Leib am Kreuz auf Golgatha unsäglich gelitten. An seinem Leib hat Er dort unsere Sünden getragen (s. 1. Pet 2,24) und ist in das Gericht Gottes über die Sünde gegangen (s. Röm 8,3). Nachdem Er gestorben war, wurde seine Seite durchbohrt (s. Joh 19,34).
Die Zeichen seines Todes waren nach seiner Auferstehung zu sehen (s. Joh 20,20). Sie werden auch ewig sichtbar sein (s. Off 5,6) und uns daran erinnern, dass Er seinen Leib in den Tod gegeben hat. Wir gedenken eines gestorbenen, aber auferstandenen und verherrlichten Christus.
In 1. Korinther 10,17 bekommt das Brot eine zweite, neue Bedeutung. Es symbolisiert alle Gläubigen auf der Erde. Sie bilden einen Leib (s. 1. Kor 12,13). Der Herr Jesus ist nicht nur für dich und mich persönlich gestorben, sondern auch, um diese Einheit zu schaffen (s. Eph 2,16).
Mit dem Kommen des Heiligen Geistes auf diese Erde wurde sie gebildet (s. 1. Kor 12,13). Da das noch zukünftig war, als der Herr das Mahl einsetzte, hat Er es ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht mitgeteilt und sie hätten es wohl auch nicht aufnehmen können (s. Joh 16,12).
Der Kelch spricht einerseits von seinem Blut, das Er für uns vergossen hat (s. Mt 26,28; Mk 14,24), aber auch von dem neuen Bund in seinem Blut (s. Lk 22,20; 1. Kor 11,25)[1]. Im Blut ist das Leben (s. 1. Mo 8,4; Jes 53,12). Er hat sein Leben für uns gegeben!
In den drei Stunden der Finsternis war Er von Gott verlassen und hat erlebt, was der „zweite Tod“, die Trennung von Gott, bedeutet. Und nach seinem Ruf „es ist vollbracht“ hat Er seinen Geist in die Hände seines Vaters übergeben. Er ist gestorben, Er hat den Tod als den Lohn der Sünde geschmeckt. Sein Tod, sein Blut, ist so kostbar in den Augen Gottes (s. 1. Pet 1,19), dass Er auf dieser Grundlage Sünden hinwegtun kann und uns erlöst hat.
Beide Symbole sprechen also einzeln von seinem Tod. Da Brot und Kelch voneinander getrennt sind, sprechen sie aber auch gemeinsam von seinem Tod, denn Leib und Blut getrennt bedeutet Tod.
Am Tisch des Herrn drücken wir beim Brechen des Brotes und bei dem Trinken aus dem Kelch Gemeinschaft mit Ihm aus[2]. Durch sein Erlösungswerk am Kreuz haben wir Gemeinschaft mit Ihm als dem auferstandenen und verherrlichten Christus auf der Grundlage seines Todes. Wir sind untrennbar mit dem Herrn Jesus verbunden.
Eine engere Gemeinschaft als die zwischen dem Haupt und dem Körper gibt es nicht. Alle Lebensäußerungen des Körpers hängen vom Haupt ab.
Durch das Teilnehmen, d. h. Essen von dem Brot, drücken wir unser Teil mit Christus, dem Opfer seines Leibes und dem Wohlgeruch dieses Opfers vor Gott aus. Durch das Trinken aus dem Kelch drücken wir unser Teil an der Wirksamkeit des Blutes des Herrn Jesus und seinem unendlichen Wert vor Gott aus. Alle Segnungen haben wir durch Ihn, durch sein vergossenes Blut.
Das dürfen wir an jedem ersten Tag der Woche tun, bis Er kommt. Es ist ein Vorrecht und erfreut unsere Herzen.
Die christliche Gemeinschaft hat eine vertikale und eine horizontale Komponente. Die vertikale haben wir gerade gesehen: Es ist die Gemeinschaft mit dem verherrlichten Herrn im Himmel und durch Ihn mit Gott, dem Vater. Die horizontale Gemeinschaft ist die als Glieder des Leibes Christi untereinander (s. Röm 12,5).
Alle, die aufgrund seines Todes Gemeinschaft mit Ihm haben, haben auch Gemeinschaft untereinander. Sie bilden den einen Leib (s. 1. Kor 10,17; Eph 4,4). Beim Brotbrechen bezeugen wir diese Einheit. Das gilt sowohl örtlich als auch weltweit.
Paulus schrieb „das Brot, das wir brechen“ und „ein Brot, ein Leib“. Als er das schrieb, war er nicht in Korinth, sondern wohl in Ephesus. Und doch schreibt er „wir“ und „ein Brot“. Die Handlung selbst findet zwar an unterschiedlichen geographischen Orten statt, weil es praktisch nicht anders möglich ist. Aber alle, die an einem Ort teilnehmen, drücken nicht nur die Gemeinschaft am Ort untereinander, sondern weltweit aus. Sie tun es in dem Bewusstsein, dass sie örtlich die weltweite Versammlung, den Leib Christi, repräsentieren.
Die Versammlung in Korinth war nicht der Leib Christi, deshalb lässt der Apostel auch den Artikel vor „Leib“ weg (s. 1. Kor 12, 27). Die örtliche Versammlung, zu der alle Gläubigen an einem Ort gehören, ist dem Wesen nach nichts anderes als die weltweite Versammlung. An einem Ort verwirklichen wir so die Wahrheit von der einen Versammlung auf dieser Erde.
Trotz aller Zerrissenheit im Volk Gottes besteht diese Einheit fort, weil sie sich allein auf das Erlösungswerk des Herrn Jesus am Kreuz auf Golgatha gründet und durch den Heiligen Geist gebildet wurde. So dürfen wir auch heute noch am Tisch des Herrn diese Einheit, die durch das eine Brot symbolisiert wird, vor unseren Herzen haben und praktisch bezeugen.
In der Herrlichkeit werden wir die Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander, die jetzt schon existiert, in Vollkommenheit genießen.
Dirk Mütze
Fußnoten:
Der neue Bund wird im Artikel „Die unterschiedlichen Einsetzungsworte“ behandelt, daher gehen wir hier nicht darauf ein.
In 1. Korinther 10 wird uns das Blut als die Grundlage unserer Annahme vor Gott gezeigt. Deshalb wird es zuerst genannt. Wir haben hier nicht die Reihenfolge, in der wir das Mahl des Herrn nehmen. Der Herr Jesus hat den Jüngern zuerst das Brot und dann den Kelch gegeben, wie es auch in 1. Korinther 11 beschrieben wird.