Für Gott ist die Ehe sehr wichtig. Er hat sie dem Menschen schon im Garten Eden geschenkt und sie ist ein Beweis seiner großen Fürsorge für uns Menschen. In der Ehe bilden Mann und Frau eine Einheit nach Geist, Seele und Körper. Wie wichtig ist es dabei, dass die körperliche, sexuelle Beziehung in der Ehe in Reinheit gelebt wird!
Jede sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe ist in Gottes Augen Sünde! Aber in der Ehe hat Gott dem Menschen die Sexualität als besonderes Geschenk gegeben. Nicht nur zur Fortpflanzung, sondern auch zur Freude des Mannes und der Frau, wenn sie nach dem Willen Gottes ausgeübt wird! Dazu gibt Hebräer 13,4 wichtige Belehrungen: „Die Ehe sei geehrt in allem und das Ehebett unbefleckt; denn Hurer und Ehebrecher wird Gott richten.“
Eine junge Frau und ein junger Mann heirateten. Doch bald erkannten sie, dass ihre Ehe nicht glücklich war. Sie hatten bei allem Kennenlernen und auch vor der Heirat nie nach dem Willen Gottes gefragt. Sie waren nicht lange zusammen; die Ehe wurde geschieden.
Nach einer Zeit begegnete der jungen Frau ein Mann, mit dem sie in näheren Kontakt kam. Sie entschlossen sich, zu heiraten[1] und über viele Jahre ging es scheinbar gut. Doch die Zeit verging und der Mann wechselte den Beruf. Er war dadurch häufig auf Reisen und auch die Frau begann, häufiger unterwegs zu sein.
Bekannte sahen die Ehe mit einer gewissen Sorge. Schließlich stellte es sich heraus, dass diese Sorge berechtigt war. Der Tag kam, an dem der Mann die Ehe nicht mehr fortsetzen wollte. Die Trennung wurde auf der Stelle vollzogen.
Wieder war eine Beziehung zerstört. Wie viel Herzensnot damit verbunden ist, kann derjenige schlecht nachvollziehen, der in einer glücklichen Ehe lebt. Doch leider ist dieses Beispiel kein Einzelfall.
Auch unter glaubenden Christen gehen immer mehr Ehen in die Brüche. Es ist an der Zeit, sich zu fragen: Steht meine Ehe unter dem schönen Erleben von Hebräer 13,4? Ist meine Ehe geehrt in allem und mein Ehebett unbefleckt?
Sind wir als verheiratete Männer und Frauen nach Gottes Willen einander eine Hilfe in der Ehe?
Wohnen wir als Männer bei unseren Frauen nach Erkenntnis, als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, und geben wir ihnen Ehre (s. 1. Pet 3,7)?
Leben wir selbst in einer glücklichen Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, die wir durch das Lesen in der Bibel und durch das Gebet pflegen?
Dann wird uns das dazu führen, unsere Frauen wirklich zu ehren! Dazu gibt es jeden Tag Gelegenheiten, die wir nicht verpassen wollen!
Auch eine Frau, die in einer gelebten Gemeinschaft mit dem Herrn steht und das Wort Gottes und das Gebet als tägliche Nahrung und Licht für ihren Lebensweg kennt, wird ihren Mann in der Ehe ehren und ihm untergeordnet sein.
Wenn der Herr Kinder geschenkt hat, werden beide Ehepartner in ihrem Verhalten in der Ehe ein Vorbild für die Kinder sein, die dadurch sehen, dass es nach Gottes Plan glückliche Ehen geben kann!
Wie oft lesen wir in der Bibel über das Verhalten von Mann und Frau in der Ehe und wie schön ist es, im Befolgen des Wortes Gottes Tag für Tag wahres Glück in der Ehe zu erleben!
Eine wichtige Sache, die in unserem traurigen Beispiel grundlegend schief gelaufen ist, ist der Start in die Ehe. Er darf und muss unter Gebet geschehen! Jede Ehe von wiedergeborenen Christen braucht als Fundament die Gewissheit, dass die Eheleute von dem Herrn Jesus zusammengeführt sind.
Und wenn dieser wichtige Anfang nicht gemacht wurde? Dann besteht die Ehe trotzdem und soll nicht geschieden werden! Gott hasst Entlassung (s. Mal 2,14-16), eine Ehescheidung ist keine Option!
In jeder Ehe und – wenn Gott Kinder schenkt in jeder Familie – ist das Wort Gottes das wichtige und allein richtige Fundament.
Denken wir an die wichtigen Worte des Herrn Jesus in Matthäus 7 und in Lukas 6:
„Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus an; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß“.
„Was nennt ihr mich aber: „Herr, Herr!“, und tut nicht, was ich sage? Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Wer aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute, ohne Grundlage, an das der Strom schlug, und sogleich fiel es zusammen und der Sturz jenes Hauses war groß“.
Wir fragen uns mit Recht: Gleichen wir dem klugen Mann oder dem törichten? Hören wir gerne die Worte des Herrn Jesus und tun wir sie dann auch? Dann bauen wir unser Lebenshaus sowie das Haus unserer Ehe und Familie auf den Felsen!
Weltweit kann man solide Häuser sehen, die auf den Felsen gebaut sind. Aber es gibt auch viele Hütten oder sogar schöne Häuser, die auf Sand oder auf die Erde gebaut sind. Wie sieht es in unseren Ehen aus?
Für unsere Ehen gibt es viele Gefahren. Jeder gottesfürchtige Ehemann weiß um die Gefahren bei vielen geschäftlichen und beruflich notwendigen Abwesenheitszeiten. Viele Gefahren lauern in der digitalen Welt, die unsere Ehen zerstören können. Auch im traurigen Beispiel dieses Artikels waren solche Gefahren vorhanden.
Doch Gott vermag uns zu bewahren. Dazu ist es erforderlich, unseren Weg in Abhängigkeit von Ihm und in glücklicher Gemeinschaft mit Ihm zu gehen und gerade die Abwesenheit von zu Hause zu benutzen, um Zeit mit der Erforschung des Wortes Gottes und in Gemeinschaft mit dem Herrn zu verbringen.
Intensives Bibelstudium ist immer das geeignete Werkzeug, uns gottgemäß zu beschäftigen und im Glauben zu wachsen – für Männer und für Frauen gleichermaßen. Dieses Ziel sollte uns zu Hause kennzeichnen und auch, wenn wir unterwegs sind.
Die Unterweisung des Wortes Gottes ist ein wertvolles Geschenk. Wenn wir ihr Beachtung schenken, wird sie uns rein erhalten, uns davor bewahren, dass unsere Ehen in Verruf geraten und dass wir Gottes Willen nicht entgegen handeln – selbst wenn die Staatsgesetze Dinge erlauben, die Gottes Wort entgegen stehen. Wenn wir Gottes Worte hören und tun, dann werden wir bewahrt und unsere Ehen bleiben unbeschadet!
Wer auf das Wort achtet, wird Gutes finden, und wer auf den Herrn vertraut, ist glückselig“.
Ernst-Werner Bremicker
Fußnoten:
Das Beispiel schildert lediglich eine traurige Realität. Die Frage, was Gottes Wort zur Wiederheirat Geschiedener sagt, ist nicht Gegenstand dieses Artikels.
Die Begriffe „Familie“ und „Ehe“ unterliegen in der Gesellschaft, in der wir leben, einem traurigen Wandel. Das ist Grund genug, einen klaren Blick im Licht der Gedanken Gottes auf diese Entwicklung zu haben und eine eigene, feste und biblisch begründete Position zu kennen und zu leben.
Deshalb setzen sich einige Artikel im aktuellen Heft mit diesem Thema auseinander, damit wir neu ermutigt werden, Ehe und Familie nach Gottes Plan zu leben.
Dabei möchte ich gerne im Grußwort dieses Heftes daran erinnern, dass es noch eine andere Familie gibt, zu der jeder wiedergeborene Christ gehört: Die Familie Gottes!
Diese Familie ist besonders das Thema des Apostels Johannes. Er betont dabei die Liebe, die in der Familie Gottes besteht. Das ist wirklich eine Liebe von besonderer Qualität, die uns Menschen, die wir von Natur aus verlorene Sünder waren und als Feinde Gottes gelebt haben, zu Kindern Gottes gemacht hat! Sich mit dieser Liebe zu beschäftigen, dazu fordert Johannes uns auf: „Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es.“ (1. Joh 3,1).
Ein Kind Gottes zu sein und zu dieser Familie zu gehören, das ist herrlich!
Wie gewaltig groß ist das Geschenk, jetzt schon zu dieser Familie zu gehören und den Segen zu genießen, der damit verbunden ist! Wir haben einen Vater im Himmel, der uns liebt und der uns mit seiner ganzen Fürsorge und Freundlichkeit umgibt! Das gibt uns Geborgenheit, Freude und tiefen Frieden in bestehenden Beziehungen. Heute schon in der Gegenwart und es mündet ein in ewiges Glück.
Mit diesem Blick auf die Familie Gottes wünsche ich jedem Leser den Segen Gottes beim nachdenken über Ehe und Familie nach Gottes Plan auf dieser Erde!
Christian Rosenthal