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Zeitschrift für die christliche Familie

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Zusagen des Herrn für das Gebet

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In Gottes Wort gibt es sehr viele Verheißungen in Bezug auf das Gebet. Darunter sind solche, bei denen keine direkten Vorbedingungen genannt werden, wie die Aufforderung des Herrn in der sogenannten Bergpredigt zeigt: „Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden“ (Mt 7,7.8). Es gibt aber auch bedingte Gebetsverheißungen, wie die folgende: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7).
Von den vielen Zusagen das Gebet betreffend wollen wir uns mit denen beschäftigen, die der Herr selbst gegeben hat und die keine Vorbedingungen enthalten. Wir beginnen mit der schon erwähnten Zusage in Matthäus 7,7.8.

Bitten, Suchen und Anklopfen

In dieser langen Ansprache auf dem Berg, die vor allem seinen Jüngern galt, hatte der Herr schon einmal über das Gebet gesprochen (s. Mt 6,5-15). Dabei hatte Er sie gewarnt, bei öffentlichem Beten zu heucheln, wie die Pharisäer es taten. Dann hatte Er ihnen im sogenannten „Vaterunser“ gezeigt, wofür und wie sie beten sollten. Hier nun spricht Er zum zweiten Mal über das Gebet. Die vom Herrn genannten Tätigkeiten (Bitten, Suchen und Anklopfen) sprechen von einem Beten mit steigender Intensität.

  • Bitten ist das normale Äußern von Wünschen im Gebet zu Gott.
  • Suchen spricht vom ständigen Gebet für etwas, das solange anhält, bis man das Begehrte erhält.
  • Anklopfen deutet an, dass selbst Hindernisse (hier die geschlossene Tür) überwunden werden, um zu Gott vorzudringen.
Bittet, und es wird euch gegeben werden

Bittet! Die Ermahnung liegt in der Aufforderung: Bittet! Ähnlich äußert sich der Herr in den letzten Worten an seine Jünger, wenn Er sagt: „Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei“ (Joh 16,24). Möchten wir doch dieser Aufforderung nachkommen! Gott ist ein williger Geber (s. Jak 1,5). Oder trifft auf uns zu, was Jakobus auch schreibt: „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet“ (Jak 4,2)?

Sucht, und ihr werdet finden

In 2. Chronika 15 sagt Asarja dem König Asa und ganz Juda und Benjamin, dass, wenn sie den Herrn suchen würden, Er sich finden lassen würde (s. V. 2). Er erinnert sie daran, dass das Volk einst in ihrer Bedrängnis Gott gesucht hat und Er sich finden ließ (s. V. 4). Asa und das Volk suchten daraufhin den Herrn mit ihrem ganzen Willen und Er ließ sich auch von ihnen finden (s. V. 15). Wenn das keine Ermunterung ist! Auch Jesaja fordert uns auf: „Sucht den Herrn, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist“ (Jes 55,6).
Gott zu suchen ist sicher das Wichtigste, aber wir werden auch aufgefordert, nach Dingen zu suchen. Paulus schreibt den Kolossern: „Sucht was droben ist, wo der Christus ist“ (Kol 3,1). Wie gerne lässt Christus uns diese Dinge finden!
Die ersten Jünger fragte der Herr: „Was sucht ihr?“ (Joh 1,38), während Er Maria Magdalene fragte: „Wen suchst du?“ (Joh 20,15). Die zwei Jünger und auch Maria suchten, was wert war zu finden und fanden es. Möchten wir es ihnen gleichtun!

Klopft an, und es wird euch aufgetan werden

Ein Beispiel für vergebliches Anklopfen finden wir in 1. Könige 18,25-29. Dass Baal nicht antwortete, wundert uns nicht. Wie treffend beschreibt der Psalmist die toten Götzenbilder, wenn er sagt: „Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht; …“ (Ps 115,5.6a). Wie anders dagegen ist unser Gott. Von Ihm heißt es: „Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte er nicht sehen?“ (Ps 94,9). Elia ruft nur einmal und sofort antwortet Gott (1. Kön 18,36-39).
Im Sendschreiben an Laodizäa sagt der Herr: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet …“ (Off 3,20). Wie viele öffnen Ihm leider nicht die Tür. Auch die Braut im Hohenlied hat es nicht sofort getan (s. Hld 5,2-6). Aber bei Gott klopft man jetzt nicht vergebens an. Einmal wird es aber ein vergebliches Anklopfen geben, wie es die fünf törichten Jungfrauen erleben mussten (s. Mt 25,11.12).

Denn jeder Bittende empfängt …

Dieser Vers ist nicht einfach eine Wiederholung des Vorhergehenden. Dort hatte Er zu den Jüngern gesprochen und die Frage hätte entstehen können: „Gilt das auch uns?“ Aber das „jeder“ macht klar, es gilt auch dir und mir. Jeder empfängt, findet, wird eingelassen. Wir wollen uns ermuntern lassen zu bitten, zu suchen, anzuklopfen – heute, morgen, allezeit.

Bitten in seinem Namen

Nun wollen wir uns noch den Aussagen des Herrn zuwenden, wo Er vom Bitten in seinem Namen spricht. Die dort gemachten Zusagen enthalten keine weiteren Vorbedingungen, außer der grundsätzlichen, in seinem Namen zu bitten. Sechsmal spricht der Herr in seinen Abschiedsworten an die Jünger vom Bitten in seinem Namen (s. Joh 14,13.14; 15,16; 16,23.24.26). Was bedeutet es nun, in seinem Namen zu bitten?
Der Ausdruck „in dem Namen von“ bedeutet die Repräsentation der Person, deren Namen benutzt wird, indem man an ihrer Stelle redet oder handelt und so ihren Willen und ihre Absichten ausführt. Beten in seinem Namen setzt voraus, dass wir unsere Stellung in Christus und unsere Vereinigung mit Ihm verwirklichen und in den Bitten seine Verherrlichung suchen.

An jenem Tag

Zweimal spricht der Herr im Zusammenhang des Bittens in seinem Namen von „jenem Tag“ (Joh 16,23.26). Welchen Tag meint Er damit? Er meint damit die Zeit, in der Er zur Rechten Gottes und der Heilige Geist auf der Erde sein würde. Es ist die Zeit der Gnade, in der wir leben. Sie begann zu Pfingsten und endet mit der Entrückung. In dieser Zeit, in der der Herr nicht auf der Erde ist, haben wir das Vorrecht, in seinem Namen zu bitten, d. h. an seiner statt. Diese Gebete geschehen sicher auch unter der Leitung des Heiligen Geistes. Als der Herr auf der Erde war, konnten die Jünger so noch nicht beten (s. Joh 16,34).

Wir bitten den Vater

Wenn wir in seinem Namen bitten, wenden wir uns an den Vater (s. Joh 15,16; 16,23). Seinen Namen hatte der Herr den Seinen offenbart (s. Joh 17,6) und Er hatte den Jüngern in Auferstehung sagen lassen, dass sein Vater auch ihr Vater ist (s. Joh 20,17). Wir sind Kinder Gottes und kommen zu Gott als unserem Vater. Als der Herr auf der Erde war, hatten die Seinen ihre Wünsche Ihm mitgeteilt, damit Er sie vor den Vater bringt (s. Joh 11, 22). Diese Art von Mittlerdienst übt der Herr jetzt nicht mehr aus. Wir können selbst direkt den Vater bitten, denn Er hat uns lieb, weil wir an seinen Sohn glauben und Ihn lieben (s. Joh 16, 26.27).

Um was irgend ihr bittet

Dreimal spricht der Herr von dem, „was irgend ihr bittet“ (Joh 14,13; 15,16; 16,23). Da ist nichts ausgenommen. Martha hatte zum Herrn gesagt, dass, was irgend Er von Gott erbitten würde, Gott Ihm geben würde (s. Joh 11, 22). Uns ist klar, dass dies bei dem Herrn so ist. Aber nun ist das bei uns auch so, wenn wir in seinem Namen bitten. Wie groß ist das!

Der Vater wird es geben – der Sohn wird es tun

Zweimal sagt der Herr, dass der Vater uns das geben wird, was wir in seinem Namen erbitten (s. Joh 15,16; 16,23) und zweimal sagt Er, dass Er das tun würde, was wir in seinem Namen bitten (s. Joh 14,13.14). Ähnliches finden wir auch bei der Sendung des Heiligen Geistes. Einerseits sagt der Herr, dass der Vater Ihn senden würde (s. Joh 14,26) und andererseits, dass Er es tun würde (s. Joh 15,26). In beiden Fällen sehen wir die Wahrheit dessen, dass der Vater und der Sohn eins sind (s. Joh 10,30).

Damit der Vater verherrlicht werde – damit unsere Freude völlig sei

Es gibt zwei wunderbare Resultate der erhörten Bitten. Als Folge, dass der Herr Jesus das tut, was wir in seinem Namen erbitten, wird der Vater verherrlicht (s. Joh 14,13). Alles, was der Herr tut, verherrlicht den Vater. Das war auf der Erde so, das ist jetzt im Himmel so. Er konnte sagen: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde“, aber auch: „Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche“ (s. Joh 17,1.4.5). Der Ausgangspunkt der Verherrlichung des Vaters aber sind in diesem Fall unsere Bitten. Ist das nicht eine große Ermunterung, in seinem Namen zu bitten?
Aber auch für uns haben die erhörten Gebete eine wunderbare Wirkung: Unsere Freude wird völlig sein (s. Joh 16,24). Wie ist dem Herrn Jesus daran gelegen, dass unsere Freude völlig ist! Dreimal spricht Er davon in seinen Abschiedsworten an die Jünger und in dem Gebet zu seinem Vater, das die Jünger gehört haben (s. Joh 15,11; 16,24; 17,13).
Möchten wir ermuntert sein, wie Kinder zu beten, zu suchen und anzuklopfen, aber auch an des Herrn statt – in seinem Namen – zu beten, mit dem Ziel, dass Gott verherrlicht wird!

Horst Zielfeld

Aktuelle Artikel

Der Tisch des Herrn – der Ort der Gemeinschaft

Bereits die ersten Christen kamen am ersten Tag der Woche zusammen, um das Brot zu brechen (s. Apg 20,7). Sie kamen damit auf der einen Seite dem Wunsch des Herrn Jesus nach: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Indem sie das Brot brachen, gedachten sie des Herrn in seinen tiefen Leiden und seiner Hingabe bis in den Tod. Auf der anderen Seite drückten sie aber auch die Einheit aller Gläubigen auf der Erde aus, die den Leib Christi bilden, dessen verherrlichtes Haupt der Herr Jesus im Himmel ist. Damit bezeugten sie die Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander an seinem Tisch (s. 1. Kor 10,16.17). Sie taten es unter der Leitung des Heiligen Geistes, obwohl sie die Belehrung der Briefe des Neuen Testaments noch nicht besaßen. Diese zweite Seite soll in diesem Artikel etwas beleuchtet werden.
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Persönliche Worte (Denkwürdig)

Denkwürdig – was bedeutet das überhaupt? Im Bedeutungswörter­buch findet sich dazu folgende Erklärung: „Von solch einer Art, so bedeutungsvoll, dass man immer wie­der daran denken, sich daran erinnern, es nicht vergessen sollte.“
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Eine ausweglose Situation – ER kann helfen!

Dem Synagogenvorsteher Jairus war soeben die Nachricht überbracht worden: „Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch?“ (Mk 5,35). Wir stellen uns vor, wie sehr Jairus diese Worte in seinem Innern erschüttert haben müssen. Sein geliebtes Kind lebt nicht mehr. Er ist sprachlos. War denn sein Glaube umsonst gewesen? Er hatte sich doch auf den Weg gemacht zu dem Herrn Jesus, dem zwar die religiösen Führer des Volkes so viel Verachtung entgegengebrachten, Ihn ab­lehnten, aber der sich doch „wohltuend und heilend“ in Liebe über Menschen erbarmte (s. Apg 10,38). Das hatte Jairus beobachtet und sich zu dem Herrn Jesus gewandt in dem Glauben: «Er kann auch meine Tochter heilen.» Zu den Füßen des Herrn Jesus niederfallend, hatte er seine ganze Not vor Ihm ausgesprochen: „Mein Töchterchen liegt im Sterben; komm doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet werde und lebe“ (Mk 5,23). Und der Herr Jesus hatte sich sogleich auf den Weg gemacht: „Und er ging mit ihm…“ (Mk 5,24).
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Hauptsache gläubig?

Als es für Isaak, Abrahams Sohn, an der Zeit war, zu heiraten, war es dem Vater wichtig, dass sein Sohn nicht irgend­eine Frau heiratete. Vor allem durfte es keine Kanaaniterin sein, also eine Frau aus dem Land, in dem er als ein Fremd­ling Gottes lebte. Für Abraham kam nur eine Frau aus seiner Verwandtschaft in Frage. Deshalb sandte er seinen Knecht, um mit Gottes Hilfe die geeignete Braut für Isaak zu finden. Die Zeiten, in denen die Eltern den Ehepartner für ihre Kinder aussuchten, sind in unserem Land schon lange vorbei. Die Frage, ob und wie wir unsere Kinder auf ihrem Weg in die Ehe begleiten, ist für uns als Christen aber dennoch aktuell wie eh und je.
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Persönliche Worte (Jesus lebt!)

In der allgemeinen Christenheit wird in diesem Monat wieder Ostern gefeiert. Viele verbinden das Fest mit Os­tereiern, Osterhasen und ähnlichen Dingen des Brauchtums und freuen sich auf ein paar freie Tage. Mehr als 20% der Bevölkerung unseres Landes wissen nicht mehr, dass Ostern etwas mit der Auferstehung zu tun hat. Am Tag nach dem Sabbat, der auf das Passahfest folgte, feierte das Volk Israel das Fest der Erst­lingsgarbe. Sie brachten Gott die erste Garbe der neuen Gerstenernte (s. 3. Mo 23,9-14), die von dem Erstgeborenen aus den Toten, dem Herrn Jesus (s. Kol 1,18), spricht.
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Das Leben ist kurz: nutze die Zeit

Es ist Sonntagnachmittag. Nach der Wortverkündigung sitzen wir als Geschwister im Haus eines Bruders noch am Kaffeetisch zusammen. Angeregt unterhalten wir uns über das in der Wortverkündigung Gehörte und denken über unser ewig sicheres Heil und die wunderbare Zukunft nach, die uns erwartet. Wir sind dankbar für die große Gnade – die unverdiente Liebe Gottes. Dabei erinnern wir uns dar­an, wie kurz die Zeitspamme ist, die noch verbleibt, um dem Herrn Jesus zu leben und zu dienen – als Antwort auf seine Liebe. Unvermittelt steht die Gast­geberin auf und holt einen Zollstock.
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