Ich warte auf den Herrn, meine Seele wartet; und auf sein Wort harre ich. Meine Seele harrt auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen.
Wie oft im Leben müssen wir warten! Als Kinder warten wir darauf, dass wir groß werden, später warten wir auf einen Ausbildungsplatz, warten auf bessere Tage, warten auf Heilung, warten in der Schlange vor der Kasse, warten beim Zahnarzt oder warten einfach vor der Ampel, bis sie von Rot auf Grün umschaltet. Eine Studie in den USA soll ergeben haben, dass der Amerikaner sich im Durchschnitt fünf Jahre seines Lebens in Warteschlangen gedulden muss! Wenn ich Christ bin, kommt noch ein wichtigeres Warten hinzu: das Warten auf den Willen Gottes und auf seine Anweisungen.
Da Warten unvermeidlich ist, ergibt sich die Frage: Wie soll ich warten? Wenn ich ein guter Zeuge des Herrn Jesus sein will, sollte ich dann nicht geduldig warten, ohne mich zu beklagen? Und ohne Untätigkeit, denn wir können immer mit etwas Gutem beschäftigt sein. Eine positive Haltung beugt der Neigung vor, nervös, gereizt oder ängstlich zu werden. Ich kann die Wartezeit auf gute Weise nutzen: Ich kann über einen Bibelvers nachdenken, der mir gerade einfällt, oder einige Zeilen im kleinen Neuen Testament oder meiner „Pocketbibel“ lesen, die ich immer bei mir habe. Und noch eine positive Erfahrung kann ich machen: Ich kann beten und Gott loben für alles, was Er mir gibt, wie etwa sein wunderbares Heil in Jesus Christus. Ich kann auch alle meine Anliegen oder auch die Nöte meiner Freunde und Nachbarn vor Ihn bringen und für das Heil derer beten, die Ihn noch nicht als ihren Heiland kennen.
Nutzen wir die Momente des Wartens, indem wir „die gelegene Zeit auskaufen, denn die Tage sind böse“ (Eph 5,16). Heute ist der Tag, an dem ich dem Herrn und zu seiner Ehre leben kann!
aus Hilfe und Nahrung, Jahrgang 2004
Habakuk ist ein gutes Beispiel für die richtige Haltung beim Warten. Er hatte Gott seine Fragen vorgestellt, um dann auf die Warte zu treten und seine Antwort zu erwarten.
Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage.