Der erste Lebensabschnitt Jakobs, die Zeit bei seinen Eltern, liegt nun hinter ihm. Er endete, wie wir im letzten Heft gesehen haben, in einem Desaster. Die Zwillingsbrüder Jakob und Esau sind verfeindet und ihre Eltern nicht mehr eins. Jedes Familienmitglied trägt eine Mitschuld an dem eingetretenen Zerwürfnis.
Die folgenden zwanzig Jahre verbringt Jakob bei Laban, dem Bruder seiner Mutter Rebekka. Dort heiratet er Lea und Rahel, die beiden Töchter seines Onkels, dort werden bis auf Benjamin alle seine Söhne geboren und dort erwirbt er seinen Herdenbesitz. Das Verhältnis zu seinem Onkel und Schwiegervater wird durch gegenseitiges Misstrauen zunehmend belastet. Mit einer heimlichen Flucht zurück nach Kanaan endet diese Zeit, mit der wir uns nun näher beschäftigen wollen.
Gottes Verheißung in Bethel (1.Mose 28,10-22)
Der zweite Lebensabschnitt Jakobs beginnt mit einer Offenbarung Gottes in Lus. Diesem Ort, an dem Jakob die erste Nacht nach seiner Flucht von zu Hause verbringt, gibt er nach der Begegnung mit Gott den Namen Bethel (Haus Gottes). Gott, der langsam zum Zorn und groß an Güte ist, aber den Schuldigen keineswegs für schuldlos hält (s. 4.Mo 14,18), macht Jakob keinerlei Vorwürfe. Im Gegenteil, Gott verheißt ihm, den er nach seinem Vorsatz erwählt hatte (s. Röm 9, 10-13), ein dreifaches Teil: das Land, eine Nachkommenschaft und seinen Beistand. Weil das Gewissen Jakobs belastet ist und er keine freudige Gemeinschaft mit Gott hat, ist seine erste Reaktion die gleiche wie die von Adam nach dem Sündenfall: Er fürchtet sich (s. 1.Mo 3,8-10). Dennoch hat er eine Antwort auf die Offenbarung Gottes. Er legt ein Gelübde ab, das allerdings nur ein Zeugnis seines niedrigen geistlichen Zustands ist.
Er beginnt mit den Worten: „Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen, und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, …“ Gott hatte gesagt: „Ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land.“ Und die Verheißungen Gottes sind absolut zuverlässig. Gott ist treu und steht zu seinem Wort. Jakob dagegen hat nur wenig Vertrauen in die Zusage Gottes und sagt: „Wenn …“.
Er spricht Brot und Kleidung an, die Gott nicht extra erwähnt hatte. Seine Verheißung beinhaltete diese Dinge unausgesprochen. Aber im Denken Jakobs scheinen sie einen großen Raum einzunehmen. Auch die Jünger des Herrn waren um Kleidung und Nahrung besorgt und der Herr muss ihnen sagen, dass sie zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten sollten. Dann würden ihnen diese Dinge hinzugefügt werden (s. Mt 6,24-34).
Gott hatte seine Verheißungen nicht an Bedingungen geknüpft, aber Jakob will einen Handel mit ihm machen. „Wenn Gott …, so soll der Herr mein Gott sein.“ Mit anderen Worten: „Wenn du, Gott, all diese Vorleistungen bringst, dann akzeptiere ich dich als meinen Gott.“ Viele haben in der Not schon gesagt: „Gott, wenn Du mir in diesen Umständen hilfst, dann will ich an dich glauben.“ Viele haben die Hilfe Gottes erfahren und ihr Versprechen dennoch nicht gehalten. Jakobs Gelübde zeigt wenig Glauben, aber er hält wenigstens sein Versprechen. Er baut über 20 Jahre später bei Sichem einen Altar, den er „Gott, der Gott Israels“ nennt (s. 1.Mo 33,18-20). Allerdings kann Gott diesen Altar nicht anerkennen, weil Jakob noch nicht am richtigen Ort angekommen ist (s. 1.Mose 35,1).
Noch etwas zeigt den niedrigen Zustand Jakobs. Gott hatte ihm drei Verheißungen gegeben. Jakob, dem es nur um das nackte Überleben geht, hatte die ersten beiden scheinbar gar nicht registriert. Bitten wir Gott nicht oft auch nur um Hilfe in den irdischen Dingen und haben für die himmlischen Segnungen, die er uns geschenkt hat, gar keinen Blick übrig?
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Sie dienten dem Herrn mit ihrer Habe:
Sie nahmen den Raub ihrer Güter mit Freuden auf:
Sie gaben ihr Leben für den Namen ihres Herrn Jesus Christus hin:
Wie wir Umgang miteinander pflegen, hängt entscheidend davon ab, womit unsere Gedanken beschäftigt sind. Wer kann sich davon freisprechen, dass in seinem Kopf manchmal negative Gedanken über den anderen Raum finden? Dass dieses negative Denken uns nicht froh macht – und uns schon gar nicht näher zum Herrn Jesus bringt –, sondern vielmehr regelrecht krankmachen kann, ist uns allen klar.
In einem Buch über Kindererziehung stand, dass in einer Grundschule die Schüler einmal gefragt worden seien, wie sie sich einen guten Vater vorstellen. „Ich male dir ein Bild von meinem Papa, dann weißt du es“, soll einer der Schüler geantwortet haben.
Im Buch der Sprüche finden sich zahlreiche Aufforderungen an Söhne, die Erziehung der Eltern und ihre Belehrung anzunehmen. Immer wieder werden die Söhne dabei auf den bleibenden Segen für ihr Leben hingewiesen, wenn sie diese Appelle beherzigen und in die Tat umsetzen. Auch wenn im Buch der Sprüche nur die Söhne angesprochen werden, sind diese Aufforderungen und Hinweise für Töchter natürlich genauso gültig und segensreich.
Stephanas gehört zu den weniger bekannten Personen im Neuen Testament. Sein Name kommt dreimal vor – und zwar ausschließlich im 1. Korintherbrief (s. 1. Kor 1,16; 16,15.17). Dabei fällt auf, dass zweimal von dem „Haus des Stephanas“ die Rede ist. Es lohnt sich, über dieses Haus kurz nachzudenken.
Der Herr Jesus fordert uns mehrfach auf, Ihm zu folgen. Doch wie sieht es damit in schwierigen Zeiten aus? Ist es in solchen Umständen überhaupt möglich, Ihm zu folgen? Eine Gruppe von Gläubigen in der Zukunft ist uns darin ein beeindruckendes Vorbild und darf uns motivieren, auch in schwierigen Zeiten „dem Lamm zu folgen, wohin irgend es geht“.