BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Vom richtigen Umgang miteinander …

© olly, stock.adobe.com

Wie wir Umgang miteinander pflegen, hängt entscheidend davon ab, womit unsere Gedanken beschäftigt sind. Wer kann sich davon freisprechen, dass in seinem Kopf manchmal negative Gedanken über den anderen Raum finden? Dass dieses negative Denken uns nicht froh macht – und uns schon gar nicht näher zum Herrn Jesus bringt –, sondern vielmehr regelrecht krankmachen kann, ist uns allen klar.
Deshalb wollen wir uns die Zeit nehmen und unsere Gedankenwelt vor dem Herrn prüfen. Dabei hilft uns Philipper 4,8:
„Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt.“
Gott zeigt uns anhand dieser 6 wichtigen Punkte, was wir „erwägen“, d. h. worüber wir „nachdenken“ sollten.

1. Denken wir darüber nach, was wahr ist

Wir haben etwas gehört und sind beunruhigt. Wir fragen uns, ob das, worum unsere Gedanken kreisen, wirklich der Wahrheit entspricht. Oder ist es vielleicht nur eine Vermutung? Hält es einer Überprüfung stand? Vielleicht ist es nur ein Gerücht und entspricht gar nicht den Tatsachen.
Deshalb schweigen wir zunächst besser darüber und geben die Sache im Gebet dem Herrn ab – darüber haben wir inneren Frieden. Denn: „Wo es an Holz fehlt, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser ist, hört der Zank auf“ (Spr 26,20).
Wir beschäftigen unsere Gedanken stattdessen mit guten Dingen, die wahr sind, weil wir wissen: „Das Geheimnis des inneren Friedens und der äußeren Kraft ist es, sich mit dem Guten zu beschäftigen, sich immer und immer wieder mit dem Guten zu beschäftigen“ (J. N. Darby).
Mit dem Guten beschäftigt zu sein bedeutet, sich mit Christus zu beschäftigten! Er ist der Eine vor allen, „der Wahrhaftige“ (Off 3,7). Auf die Frage der Juden: „Wer bist du?“, antwortete Er: „Durchaus das, was ich auch zu euch rede“ (Joh 8,25). Seine Worte stellten Ihn als den dar, der Er war: die Wahrheit.

2. Denken wir darüber nach, ob es würdig ist

Wir fragen uns: Kann unser Herr sich freuen, wenn wir uns mit der Angelegenheit beschäftigen, darüber nachdenken? Ist die Sache würdig des Evangeliums des Christus – würdig des Gottes, der uns zu seinem eigenen Reich und seiner eigenen Herrlichkeit berufen hat – würdig unserer himmlischen Berufung? (s. Phil 1,27; 1. Thes 2,12; Eph 4,1).
Müssen wir diese Fragen verneinen, wenden wir uns konsequent davon ab, denn wir wissen: Das, was wir denken, bleibt nicht ohne Einfluss auf unser Verhalten! Und alles was wir tun, soll doch zur Ehre Gottes sein (s. 1. Kor 10,31).[1]
Im Leben des Herrn Jesus sehen wir vollkommene Würde – ohne Selbstdarstellung. Einer aus der Volksmenge bittet Ihn aus unguten Beweggründen um Hilfe bei einer Erbauseinandersetzung. Wäre es würdig seines von Gott gegebenen Auftrags gewesen, sich in diese Angelegenheit einzumischen? Konsequent wendet Er sich ab – und mahnt vor der Habsucht (s. Lk 12,13).

3. Denken wir darüber nach, was gerecht ist

Ist es eine Sache, die einer Nachprüfung anhand des Wortes Gottes standhält?
Ob es sich um Fragen in Bezug auf das Miteinander in Ehe und Familie oder auch innerhalb der Glaubensgeschwister handelt, was es auch sei – wandeln wir in praktischer Gerechtigkeit, indem wir tun, was vor Gott recht ist. Legen wir keinen geringeren Maßstab an, als den der Schrift!
Oder erlauben wir dem „Zeitgeist“, unser Urteil zu beeinflussen? Gottes Wort ermahnt uns: „Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem Herrn, unserem Gott, zu tun, so wie er uns geboten hat“ (5. Mo 6,25).
Nehmen wir den Herrn Jesus zum Vorbild, dessen Vorsatz es war, „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ (Mt 3,15). Und „beeifern wir uns … ihm wohlgefällig zu sein“ (s. 2. Kor 5,9).

4. Denken wir darüber nach, ob unsere Gedanken rein sind

Nein, unsere Gedanken sind nicht frei – auch wenn ein bekanntes Volkslied dies betont. Deshalb stellen wir uns die Frage: Sind unsere Gedanken sauber und anständig? Nehmen wir „jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,5)?
Nicht verurteilte unreine Gedanken sind der Todesstoß für eine glückliche Gemeinschaft mit unserem Herrn – und hindern die gesegnete Gemeinschaft mit unserem Ehepartner und unseren Kindern ebenso, wie die mit unseren Glaubensgeschwistern!
Wohin lassen wir unsere Augen wandern? Machen wir mit unseren Augen wie Hiob einen Bund (s. Hiob 31,1)!
Womit beschäftigen wir uns in unseren Fantasien? Stellen wir uns vor, an unserer Stirn wäre ein kleines Fenster und jeder könnte unsere Gedanken lesen – müssten wir uns dann schämen? Deshalb: Fliehen wir unreine Gedanken und beschäftigen uns mit dem Guten – mit Christus.
Christus wurde geprüft: Sein Herz wurde bei Nacht durchforscht und geläutert. Das Ergebnis: „Nichts fandest du – mein Gedanke geht nicht weiter als mein Mund“ (Ps 17,3). Und was aus seinem Mund kam, war immer ohne Trug! (s. Jes 53,9b).

5. Denken wir darüber nach, ob das Gehörte oder Gesagte lieblich ist

Liebenswerte Gedanken werden zu liebenswerten Worten und Taten führen.
Fördern wir durch unser Reden den Frieden mit unserem Ehepartner, allgemein in der Familie, und unter den Glaubensgeschwistern? Führen unsere Gedanken und auch unser Handeln dazu, Konflikte zu vermeiden?
Wir leben inmitten eines „verdrehten und verkehrten Geschlechts“ (Phil 2,15), in einer Welt von Streit und Rebellion. Lasst uns in unserem Umfeld etwas von der Gesinnung unseres Herrn zeigen und Friedensstifter sein – vor allem unter unseren Brüdern und Schwestern, mit denen uns der Herr am Ort zusammengestellt hat (s. Phil 2,5 ff.; Mt 5,9).
An dem Herrn Jesus war „alles lieblich“ (Hld 4,16). Am Kreuz hängend, in größten körperlichen Schmerzen, hören wird die Worte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34). Das war aus Gottes Sicht „lieblich“ – zu seinem Wohlgefallen.

6. Denken wir darüber nach, ob unsere Worte wohllauten

Sind unsere Reden für jeden, der uns zuhört, positiv und erbauend? Welche Themen bevorzugen wir in Gesprächen mit unseren Geschwistern im Glauben?
Und zu Hause: Lassen wir in den eigenen vier Wänden unserem Mund freien Lauf – sagen Worte, für die wir uns in der Öffentlichkeit schämen würden? Zügeln wir unsere Zunge (s. Jak 1,26)? „Faule Worte“ betrüben den Heiligen Geist, der in uns wohnt (s. Eph 4,29.30)!
Wie freut es unseren Herrn, wenn unser Reden wohllautend ist! Deshalb bitten wir Ihn: „Setze, Herr, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen“, damit „die Reden unseres Mundes und das Sinnen unseres Herzens ihm wohlgefällig ist“ (Ps 141,3; s. Ps 19,15). Und bedenken wir, dass wir einmal von jedem unnützen Wort vor Gott Rechenschaft ablegen müssen (s. Röm 14,10-12).
Blicken wir auf unseren Herrn: Seine Reden waren anders als die der Schriftgelehrten: „Sein Wort war in Vollmacht“ (Lk 4,32). Er redete nicht aus sich selbst, sondern was Er redete, redete Er so, wie Ihm der Vater gesagt hatte (s. Joh 12,49.50): „Holdseligkeit ist ausgegossen über seine Lippen“ (s. Ps 45,3) – zur Freude seines Gottes.

Und noch etwas ist wichtig

Und wenn es irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes gibt – wollen wir auch das erwägen. Der Apostel Paulus ist uns auch darin ein Vorbild: Er hebt zuerst das Lobenswerte hervor, bevor er ernste Dinge anspricht, für die er die Korinther nicht loben kann (s. 1. Kor 11,1.17.22).
Für alle Bereiche gilt der weise Rat: erst das Lob und dann der Tadel!
Denken wir daran, dass es bei denen, die dem Herrn angehören, immer etwas gibt, das der Herr loben kann und wird: „… dann wird einem jeden sein Lob werden von Gott“ (1. Kor 4,5).
Wir wollen uns heute entscheiden für das, was dem Frieden und der gegenseitigen Erbauung unter den Glaubensgeschwistern dient – beginnend im eigenen Haus.

„Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!
… denn dort hat der Herr den Segen verordnet …“
Psalm 133,1.3

Friedhelm Müller


Fußnoten:

  1. Es kann leider sein, dass jemand sich mit Bösem beschäftigen muss, z. B. dann, wenn in der Versammlung etwas vorgefallen ist. Aber auch und gerade dann ist besondere Vorsicht erforderlich. Wir lernen das u. a. im Alten Testament in Verbindung mit dem Sündopfer (s. 3. Mo 6,20.21) oder dem Opfer der roten jungen Kuh (s. 4. Mo 19,7.10.19).

Aktuelle Artikel

Persönliche Worte (Pfarrer Wilhelm Busch)

Der Pfarrer Wilhelm Busch wurde einmal gebeten, über seine Erlebnisse als Christ im Dritten Reich zu berichten. Er war sich der eigenen Un­zu­länglich­keit sehr bewusst und schlug deshalb vor, lieber über ein anderes Thema zu sprechen. Als er der Bitte dann doch schließlich nachkam, stellte er seinen Aus­führun­gen eine Bemerkung voran. Darin sprach er sinngemäß von der großen Ge­fahr, die er sehe, dass es sich wie eine Rechtfertigung des eigenen Handelns anhören und der Eindruck entstehen könne, dass er sich einigermaßen anständig durchgebracht habe.
Mehr lesen

Und was wird dann aus unserem Kind?

„Wenn ich denke, unser Baby bliebe beim Kommen des Herrn für die Seinen alleine und unversorgt hier auf der Erde zurück, könnte ich mich gar nicht mehr auf die Entrückung freuen“, gesteht Carmen offen. „Am Schlimmsten ist für mich dabei aber der Gedanke, dass unser Kind keine Chance mehr hätte, den Herrn Jesus als seinen Heiland und Erretter zu finden und deshalb für ewig verloren wäre.“ Deshalb fragen sich Carmen und ihr Mann Guido, was Gottes Wort eigentlich darüber sagt.
Mehr lesen

Praktisches Christenleben in der Erwartung des Herrn Jesus

Das Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung – das ist die großartige Erwartung der wiedergeborenen Christen. Wenn es gut um uns steht, dann ist diese Erwartung frisch und lebendig. Dann wird sie das praktische Leben prägen! Einige konkrete Aufforderungen für das tägliche Christenleben werden in der Bibel mit dem direkten Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus verbunden. Zum neuen Nachdenken darüber soll dieser Artikel anregen.
Mehr lesen

Der Bräutigam holt seine Braut nach Hause

Was wird das für ein Augenblick sein! Das erste Zusammentreffen mit unse­rem Herrn bei der Entrückung wird ja noch im Bereich dieser Schöpfung sein, in der Luft. Lange hat unser Herr auf diesen Moment gewartet, viel sehnli­cher noch als wir, die Glaubenden die­ser Gnadenzeit, die wir seine Ver­sammlung, seine Braut, bilden. Aber dann holt Er seine Braut nach Hause. Die Bibel sagt uns nichts weiter über dieses erste Zusammentreffen zwi­schen Braut und Bräutigam und wir wollen hier auch nicht spekulieren. Wir wissen aber, dass es vor dem sichtba­ren Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit im Himmel eine Hoch­zeit geben wird, die Hochzeit des Lammes.
Mehr lesen

Für immer unendlich glücklich!

Jeden Augenblick kann sich die zentrale Hoffnung aller Gläubigen erfüllen: Jesus Christus kommt wieder und nimmt die Seinen zu sich in das Haus seines Vaters. Das hat Er selbst gesagt: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Joh 14,3). Da, wo Er ist, im Haus seines Vaters, da ist auch unsere Heimat und dahin wird Er uns selbst bringen. Und sind wir erst einmal dorthin gelangt, dann werden wir für immer dort bleiben.
Mehr lesen

Das Haus des Vaters

Das „Haus meines Vaters“ – Vierundzwanzigmal kommt dieser Ausdruck in der Bibel vor. Einundzwanzigmal im Alten Testament im profanen Sinn, das heißt in der Bedeutung der Familie des leiblichen Vaters. Einmal in Lukas 16,27 im gleichen Sinn. Zweimal spricht der Herr Jesus von dem Haus seines Vaters. In Johannes 2,16 meint Er damit den Tempel, in Johannes 14,2 dagegen die ewige Wohnstätte des dreieinen Gottes. Mit dem „Haus des Vaters“ in diesem Sinn wollen wir uns nun beschäftigen.
Mehr lesen
1 56 57 58 59 60 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo