In Psalm 119 beschreibt ein Glaubender aus der Zeit des Alten Testaments die Schönheit des Wortes Gottes, wie er es kennt. Wie viel mehr dürfen wir diese Schönheit bewundern, die wir das abgeschlossene Wort Gottes, die ganze Bibel, in Händen haben. Der Psalm selbst ist ein dichterisches Meisterwerk, auch wenn wir dessen sprachliche Schönheit in der deutschen Sprache kaum erkennen können.
In dem vierten Abschnitt dieses Psalms (V. 25-32) nennt der Psalmist fünf verschiedene Wege, die uns fünf praktische Lektionen für unser Leben geben.
So geht er „den Weg der Gebote Gottes“ (s. V. 32). Er geht ihn aus freien Stücken, er hat bewusst die richtige Wahl getroffen. Auf diesem Weg erlebt er echte Freiheit, seinem Herzen ist Raum gemacht und er kann in Freiheit und Freude auf diesem guten Weg weitergehen.
Der nächste Vers handelt von dem „Weg der Vorschriften Gottes“, dem Weg nach Gottes Gedanken. Über diesen Weg und das Handeln Gottes sinnt der Psalmist nach und er bittet um mehr Verständnis für diesen Weg. Das ist eine gute Bitte.
In Vers 29 wird der „Weg der Lüge“ genannt. Der Psalmist hat die herzliche Bitte, vor diesem Weg bewahrt zu bleiben. Absonderung von diesem Weg ist erforderlich. Doch diese Absonderung führt nicht in die Leere. Das Gesetz Gottes, seine Worte und Gedanken, füllen stattdessen das Herz.
In Vers 26 geht es um die Wege, die der Glaubende zu gehen hat. Der Psalmist nennt sie „meine Wege“. Diese Wege dürfen wir Gott anbefehlen und Ihn um seine Leitung und Führung bitten.
Dann schreibt der Psalmist über eine ganz bewusste Wahl, die er getroffen hat. Es ist die bewusste Entscheidung für „den Weg der Treue“. Auf diesem Weg der Treue stellt der Glaubende Gottes Rechte vor sich, um mitten auf diesem Weg weiterzugehen, so wie es auch in Sprüche 8,20 heißt:
„Ich wandle auf dem Pfad der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts.“
Christian Rosenthal