Dieser Psalm zeigt uns prophetisch den Herrn in seinen vielfältigen Leiden. Zur Veranschaulichung werden sechs verschiedene Tiere erwähnt, von denen wir die ersten vier bereits in den vorhergehenden Artikeln angeschaut haben. In dieser Folge der kleinen Artikelreihe geht es nun um die letzten beiden dieser sechs Tiere.
Hunde
Vers 17: „Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.“
Vers 21: „Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige von der Gewalt (Tatze) des Hundes.“
Hunde waren nach alttestamentlichem, jüdischem Verständnis unreine Tiere. Sie verweisen hier auf die heidnischen, römischen Soldaten, die in übler Weise Hand an den Herrn legten. Der römische Statthalter Pilatus verurteilte den – wie er selbst festgestellt hatte – unschuldigen Jesus zum Tod am Kreuz, weil er einen Tumult befürchtete und Angst hatte, dadurch beim Kaiser in Ungnade zu fallen.
„Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium und versammelten um ihn die ganze Schar. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Rohrstab in die Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spien ihn an, nahmen den Rohrstab und schlugen ihm auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und sie führten ihn weg, um ihn zu kreuzigen“ (Mt 27,27-31).
In Johannes 19,24 wird extra er- wähnt: „Die Soldaten nun haben dies getan“, nachdem sie die Kleider des Herrn unter sich geteilt hatten.
Ist es nicht abscheulich, wie diese Männer mit dem Herrn umgingen? Als ausländische Besatzer kannten sie den Herrn kaum. Warum handelten die römischen Soldaten dann in einer so sadistischen, unmenschlichen Art und Weise? Im Umgang mit dem Herrn offenbart sich die abgrundtiefe Finsternis des menschlichen Herzens. Es waren auch diese Soldaten, die dem Herrn die Nägel durch die Hände und Füße schlugen und das Kreuz aufrichteten. Der Herr, der ja auch ihr Schöpfer und Erhalter war, musste ihnen dazu noch die Kraft geben!
Der Herr Jesus hat dies alles tief empfunden: „O Tag der Schmach, der Schande und der Schmerzen, o Tag, erfüllt mit unfassbarer Not, als Du am Leib; Herr Jesus, und im Herzen für uns erduldet hast den Zorn von Gott.“ (Geistliche Lieder 160, Strophe 1)
In Vers 21 spricht der leidende Herr von seiner Seelennot und von der Gewalt der Tatze des Hundes (in der Einzahl). Hier ballt sich die ganze Gewalt der Finsternis unter dem Antrieb Satans gegen den Herrn.
„O Gottes Lamm, wer kann verkünden den Reichtum Deiner Lieb und Huld? Wer Deiner Leiden Maß ergründen, die Du ertrugst so voll Geduld? Wie Schafe stumm zur Schlachtbank gehen, gingst Du hinaus nach Golgatha, wo Schrecken, Angst und Todeswehen allein Dein Auge vor sich sah.
Von finstern Mächten ganz umgeben, bliebst Du doch völlig Gott geweiht, gabst willig hin Dein teures Leben zu Gottes Ehr und Herrlichkeit, hast Deine Lieb am Kreuz enthüllet, so wie der Mensch den tiefsten Hass, hast Gottes Willen ganz erfüllet, und – ach! – der Mensch sein Sündenmaß.“ (Geistliche Lieder 121, Strophen 1 und 2)
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Das regelmäßige und tägliche Gebet im Leben eines Christen wird in der Heiligen Schrift an mancher Stelle als unerlässlich hervorgehoben. So werden wir oftmals aufgefordert, im Gebet fortzufahren und darin nicht nachzulassen: „Im Gebet haltet an“ (Röm 12,12) oder „Betet unablässig“ (1. Thes 5,17). Schon der Herr Jesus legte einen besonderen Wert darauf, seine Jünger durch ein spezielles Gleichnis darauf hinzuweisen, dass „sie allezeit beten und nicht ermatten sollten“ (Lk 18,1). Das beständige Gebet ist für das geistliche Leben ebenso unerlässlich wie im natürlichen Leben die Luft zum Atmen – es ist der Ausdruck einer lebendigen Beziehung zu Gott, die Kraftquelle unseres Glaubenslebens.
Es gibt Leiden der Jetztzeit. Sie lassen uns seufzen und können uns sogar an den Rand der Verzweiflung führen. Doch unser treuer Gott zeigt uns dazu in der zweiten Hälfte von Römer 8 großartige Hilfsmittel. In den ersten beiden Artikeln standen bereits die Hoffnung und der Heilige Geist vor uns. In Römer 8,28-30 stellt Gott uns seinen ewigen Vorsatz vor. Dieser Ratschluss lässt uns schon hier und jetzt in die Herrlichkeit und aus leidvoller Situation in das Herz Gottes blicken.
Gottes Wort gibt uns manche Vorbilder für unser Glaubensleben. Sie sind für uns „Anschauungsmaterial“, das wir betrachten dürfen. Aber dabei sollen wir nicht stehen bleiben. Vorbilder sind eben mehr als Bilder, die man einfach anschaut, um sich an ihnen zu erfreuen. Sie dienen dazu, etwas in unserem Leben zu bewirken. Unser vollkommenes Vorbild ist natürlich der Herr Jesus, dessen Gesinnung und Wandel wir anschauen und in der Kraft des Geistes Gottes in unserem Leben umsetzen möchten.
Die Aussage „Gott ist treu“ lesen wir zum Beispiel in 1. Korinther 1,9: „Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“. Die Tatsache, dass Gott treu ist, finden wir natürlich immer wieder in der Bibel. Zum ersten Mal spricht Jakob davon, wenn er sagt: „Ich bin zu gering all der Gütigkeiten und all der Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast“ (1. Mo 32,11). Die letzte Aussage bezüglich der Treue Gottes lesen wir bei Johannes: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Joh 1,9).
In seinem Gebet kurz vor dem Werk von Golgatha betete der Herr Jesus für seine Jünger und für uns – angesichts der Tatsache, dass sie und wir „in der Welt“ sind (s. Joh 17,11), war es Ihm ein Anliegen, uns Gottes Bewahrung anzubefehlen. Gerade beim Thema Schule wird es sehr deutlich, dass auch unsere Kinder wirklich „in der Welt“ und damit vielen Gefahren und einer systematischen, antichristlichen Beeinflussung und Manipulation ausgesetzt sind.
Und sie brachen vom Berg des Herrn auf, drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes des Herrn zog drei Tagereisen vor ihnen her, um ihnen einen Ruheort zu erkunden; und die Wolke des Herrn war über ihnen bei Tag, wenn sie aus dem Lager zogen“ (4. Mo 10,33.34).