Vierzehnmal finden wir das „ungeteilte Herz“ in den Büchern der Könige und Chronika erwähnt. Sonst lesen wir davon nur noch in Jesaja 38,3, wo der todkranke Hiskia Gott sagt, dass er in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen vor seinem Angesicht gewandelt ist. Diese Aussage finden wir auch in 2. Könige 20,3. Bei drei Königen, Nachkommen Davids, spricht Gott von einem ungeteilten Herzen oder dem Gegenteil davon, bei Abijam (s. 1. Kön 15,3), Asa (s. 1. Kön 15,4; 2. Chr 15,17) und Amazja (s. 2. Chr 25,2). Und dreimal ist von einem ungeteilten Herzen oder dem Gegenteil davon in Zusammenhang mit Salomo die Rede (s. 1. Kön 11,4; 1. Chr 28,9; 29,19). Mit den letztgenannten Stellen wollen wir uns beschäftigen, zuvor aber noch einen bekannten Vers zitieren, der eine Ermutigung für uns alle sein soll:
„Denn die Augen des Herrn durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“ (2. Chr 16,9a).
In den beiden letzten Kapiteln des 1. Buches Chronika finden wir die öffentliche Vorstellung Salomos und Davids letztes Dankgebet. In Gegenwart aller geladenen Obersten und weiterer Würdenträger sagt David, der Mann nach dem Herzen Gottes (s. Ps 89,21; 1. Sam 13,14), zu seinem Sohn: „Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und mit williger Seele!“ (1. Chr 28,9). Gott war sein Gott gewesen. Etwa dreißigmal nennt er Ihn in den Psalmen so. Jetzt fordert David seinen Sohn Salomo auf, Gott mit ungeteiltem Herzen zu dienen.
Haben wir unsere Kinder, die sich bekehrt haben, auch schon dazu aufgefordert? Natürlich können wir das nur tun, wenn wir selbst, wie David, ein ungeteiltes Herz haben.
„Und meinem Sohn Salomo gib ein ungeteiltes Herz, deine Gebote, deine Zeugnisse und deine Satzungen zu halten und alles zu tun und den Palast zu bauen, den ich vorbereitet habe“ (1. Chr 29,19). Dies ist der Schluss des letzten berichteten Gebets Davids. Er bittet für seinen Sohn um ein ungeteiltes Herz, damit er die Gebote Gottes hält und das Haus des Herrn, das mit dem Palast gemeint ist, zu bauen.
Wir sollen sicher nicht nur unsere Kinder auffordern, dem Herrn mit ungeteiltem Herzen zu dienen, sondern Ihn auch inständig darum bitten, solches an unseren Kindern zu bewirken, damit sie Ihm gehorchen und im Sinn von 1. Korinther 3,10-15 am Haus Gottes bauen.
Sicher hatte Salomo eine lange Zeit ein ungeteiltes Herz. Er gehorchte Gott und baute das Haus Gottes. In Sprüche 23 (geschrieben von Salomo) redet Gott den Leser dreimal mit den Worten „mein Sohn“ bezüglich seines Herzens an (s. V. 15.19.26). Aber als Salomo alt war, „da neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern nach; und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David“ (1. Kön 11,4).
Bei Salomo waren es seine Frauen. Auch wir sind nicht gefeit vor solchen Entwicklungen. Was neigt unser Herz? Das Geld, die modernen Medien, …?
Darum gilt es, die Ermahnung in den Sprüchen Salomos sehr ernst zu nehmen: „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23).
Horst Zielfeld