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...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Sage nicht: Ich bin zu alt

© Алина Бузунова, stock.adobe.com

„Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Rogelim herab und ging mit dem König über den Jordan … Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren; und er hatte den König versorgt, als er in Machanaim weilte, denn er war ein sehr reicher Mann. Und der König sprach zu Barsillai: Geh du mit mir hinüber, und ich will dich bei mir in Jerusalem versorgen. Und Barsillai sprach zum König: Wie viele sind noch die Tage meiner Lebensjahre …? Ich bin heute achtzig Jahre alt … Und warum sollte dein Knecht meinem Herrn, dem König, noch zur Last sein? … Und der König sprach: … und alles, was du von mir begehren wirst, will ich für dich tun … Und der König küsste Barsillai und segnete ihn“ (2. Sam 19,32-40).

Ältere Menschen fühlen sich oft
auf ein Abstellgleis gestellt. Sie
meinen, dass es keine Aufgaben mehr für sie gäbe. Aber kann man zu alt sein, um von Gott gesegnet zu werden und für andere ein Segen zu sein? Sicher nicht – denn Gott möchte die Alten und die Jungen segnen und sie zu seinem Lob und zum Segen für andere gebrauchen.

Das Beispiel Barsillais

Barsillai, der Gileaditer, ist darin ein schönes Vorbild. Er war schon sehr alt – achtzig Jahre. Die Beschwerden und Einschränkungen des Alters empfand auch er: „Ich bin heute achtzig Jahre alt; kann ich Gutes und Schlechtes unterscheiden? Oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? Oder kann ich noch auf die Stimme der Sänger und der Sängerinnen horchen?“ (V. 36).
Aber – „der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Bedrängnis wird er geboren“ (Spr 17,17). David war in großer Bedrängnis und es war ihm so schwer ums Herz. Mit nur einigen wenigen Getreuen war er in der Wüste – hungrig, erschöpft und durstig. Und so machte sich Barsillai auf, um seinen Freund David mit „Betten und Becken und Töpfergefäßen und Weizen und Gerste und Mehl“ und anderen nützlichen Dingen zu versorgen (s. 2. Sam 17,28), als dieser vor seinem Sohn Absalom ins Exil flüchten musste.

Auch im Alter zum Geben bereit

König David ist in diesen Umständen ein Vorbild auf den Herrn Jesus, der sich „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat und dessen Füßen Gott alles unterworfen hat (s. Heb 2,7.8). Doch die Zeit seiner sichtbaren Herrschaft auf Erden im Friedensreich ist noch nicht gekommen. Er ist noch der von Menschen Verworfene: „… jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen“ (Heb 2,8). Deshalb ist es eine Freude für sein Herz, wenn Er solche findet, die Ihn in dieser Zeit ehren und für die Seinen zum Segen sein möchten.
Und ganz praktisch verstehen wir, dass es eine große Ermutigung für David war, dass er diese Unterstützung erleben durfte. Auch heute ist es eine Freude für jeden, der in Not ist, wenn er Unterstützung erfährt und weiß, dass für ihn gebetet wird. Und auch der Herr Jesus freut sich, wenn wir so füreinander da sind.

Das Beten und das Flehen für jede Not um uns her,
sag’, ist das keine Arbeit, sag’,
ist dir das zu schwer?

Barsillai, ein sehr reicher Mann, dachte nicht an sich. Er kam nicht, um etwas von David zu empfangen, sondern um ihm etwas zu bringen. Und Er brachte außer Nahrungsmitteln vor allem Bet­ten. David und sein Volk sollten sich ausruhen können vor dem Kampf.
Betten sprechen von „Ruhe finden“. Es sollte unser Wunsch sein, dass der Herr Jesus, in einer Welt, in der Er verworfen ist, einen „Platz der Ruhe“ persönlich in unseren Herzen findet. Er möchte gerne „durch den Glauben in unseren Herzen wohnen“ (s. Eph 3,17). Wenn wir Ihm unsere Liebe zeigen, indem wir sein Wort halten, seine Rechte als Herr anerkennen und den Wunsch haben, das zu tun, was Ihm wohlgefällt, will Er zu uns kommen, um „Wohnung bei uns zu machen“ (s. Joh 14,23). Das dürfen wir für uns selbst erleben und das darf ein wichtiger Gebetsinhalt in der Fürbitte für andere sein! Ein Gebet, das wir besonders dann, wenn wir schon älter geworden sind, für uns und andere vor Gott bringen dürfen!

Der Herr vergisst nichts

David erfährt die Rettung des Herrn. Seine Erfahrungen mit Gott werden uns in Psalm 3 geschildert: „Du aber, Herr, bist ein Schild um mich her, meine Herrlichkeit und der, der mein Haupt emporhebt … von dem Herrn ist die Rettung“ (V. 4.9). David vertraut auf den Herrn, bevor die Rettung da ist. Deshalb kann er sich niederlegen und schlafen trotz der vielen Verfolger. Und er erlebt, dass die Gerechtigkeit siegt – Absalom fällt im Kampf.
David hat nicht vergessen, was der betagte Barsillai für ihn und seine Getreuen in Zeiten der Not getan hat, wie er ihn versorgt hat, als er in Machanaim weilte. Er möchte so gern dem ergrauten Freund seine Wohltaten vergelten. Er lädt ihn zu sich in den Palast des Königs ein: „Geh du mit mir hinüber, und ich will dich bei mir in Jerusalem versorgen“ (2. Sam 19,34).

Ein heute noch gültiges Versprechen

Dieses Angebot der Liebe Gottes gilt dir heute ganz persönlich: Der Herr Jesus will Gemeinschaft mit dir haben und fordert dich freundlich auf: Geh mit mir und bleib bei mir! Ich will dich versorgen, gerade im Alter, wo du mich so nötig hast! Dann, wenn die frühere Kraft immer mehr schwindet und du bang und sorgenvoll in die Zukunft schaust.
Wenn Er für uns sorgen will, sind dann unsere Sorgen nicht überflüssig? Wir lesen in 1. Petrus 5,7: Werft „all eure Sorge auf ihn“, „denn er ist besorgt für euch“. Auf Ihn werfen, dem so viel an dir liegt und dem „alle Gewalt gegeben [ist] im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18).
David versichert Barsillai: „… und alles, was du von mir begehren wirst, will ich für dich tun.“ „Bittet, und es wird euch gegeben werden“, fordert uns der Herr Jesus in Lukas 11,9 auf. Er stellt uns damit gewissermaßen einen Blankoscheck aus. Lösen wir ihn doch ein!
Nehmen wir Ihn beim Wort und legen wir Ihm in allen Lebenslagen, zu jeder Zeit alle unsere Anliegen vor. Wir ehren den Herrn dadurch, dass wir Ihm die Erhörung unserer Gebete zutrauen. „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet“ (Jak 4,2), ist eine Erklärung für unsere oft mangelnden Erfahrungen mit dem Herrn. Stellen wir uns das Bild vor: Der König küsst Barsillai und segnet ihn … und sein Segen gilt auch dessen Söhnen (s. 1. Kön 2,7). Welch eine Ehre für den betagten Mann.
Die segnenden Hände des verherrlichten Herrn im Himmel sind über dir ausgebreitet – und Er lebt allezeit, um sich für dich zu verwenden (s. Heb 7,25).
Deshalb fasse Mut in der Nachfolge eines solchen Herrn!

Friedhelm Müller

Es ist ganz gleich, ob man achtzig oder zehn,
man darf in den Spuren seines Heilandes geh’n.
Manche meinen, mit achtzig sei das Leben vorbei,
doch lebt man mit Gott, ist das Alter einerlei.
Er segnet, Er trägt, Er gebraucht seine Leute
mit zehn oder dreißig oder achtzig auch heute.
(aus einem privaten Gedicht von R. St. anlässlich eines 80. Geburtstags)

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