BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Praktische Fragen

© euroneuro, fotolia.com
© masterzphotofo, fotolia.com

In diesem Artikel wollen wir uns einigen praktischen Fragestellungen zuwenden, die mit dem Brotbrechen bzw. dem Zusammenkommen dazu verbunden sind.

  • Wie oft brechen wir das Brot?
  • Kann man das Brot nur im Zusammenhang mit einem Zusammenkommen als Versammlung brechen?
  • Wie gehe ich in die Zusammenkunft zum Brotbrechen?
  • Nehmen wir unsere Kinder mit in die Zusammenkunft zum Brotbrechen?

1. Wie oft brechen wir das Brot?

Es mag auf den ersten Blick über­raschen, dass das Neue Testament dazu keine konkrete Anweisung gibt, doch so überraschend ist das wie­derum auch nicht, denn Anbetung (die mit dem Brotbrechen verbun­den ist) ist in der Zeit der Gnade eine freiwillige Sache. Der Vater sucht Anbeter (s.  Joh 4,23). Den­noch lässt die Bibel uns nicht ohne Hinweise, wie die ersten Christen es gemacht haben. Wenn wir auf Spurensuche gehen (s.  Hld 1,8), finden wir Hilfestellung.
Von den ersten Christen lesen wir, dass sie „im Brechen des Brotes“ verharrten und „täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen“ (Apg 2,42.46). Offensichtlich kamen sie in der Fri­sche des Glaubens täglich zusam­men, um an den Tod des Herrn zu denken.
Schon wenige Jahre später heißt es, dass die Gläubigen „am ersten Tag der Woche“ zusammenkamen, „um Brot zu brechen“ (Apg 20,7).
In 1.  Korinther 16,2 ist ebenfalls vom „ersten Tag der Woche“ die Rede. Dann sollten Sammlungen in der Versammlung stattfinden, wor­aus wir entnehmen können, dass an diesem Tag gewohnheitsmäßig die Versammlungen stattfanden, sowohl in Korinth als auch in Galatien.
Das Beispiel der ersten Christen gibt uns die Richtung an. Wir han­deln richtig, wenn wir am Sonntag zusammenkommen, um das Brot zu brechen, und wir handeln richtig, wenn wir dieses Zusammenkom­men nicht versäumen. Der Herr wartet auf uns!

2. Kann man das Brot nur im Zusammenhang mit ei­nem Zusammenkom­men als Versammlung brechen?

Die Antwort lautet: Grundsätzlich ja! Wir haben in diesem Heft gese­hen, dass das Brotbrechen zwei Seiten hat, die man zwar unter­scheiden, jedoch nicht trennen kann. Die eine Seite ist das „Mahl des Herrn“ (s. 1. Kor 11), die andere ist der „Tisch des Herrn“ (Gedächtnis und Gemeinschaft).
Man kann das Mahl des Herrn nicht nehmen, ohne am Tisch des Herrn versammelt zu sein und man kann nicht am Tisch des Herrn versam­melt sein, ohne das Mahl des Herrn zu nehmen. Beides gehört zusam­men.
Nun ist es bezeichnend, dass Pau­lus die Anweisungen darüber nur im 1. Korintherbrief gibt. Dieser Brief ist an die „Versammlung Got­tes, die in Korinth ist … samt allen, die an jedem Ort den Namen un­seres Herrn Jesus Christus anrufen“ gerichtet (1. Kor 1,2). Es geht also um Anweisungen an eine örtliche Versammlung und nicht an indivi­duelle Gläubige.
Dann fällt auf, dass besonders in 1. Korinther 11 – im Umfeld der Be­lehrungen über das Mahl des Herrn – fünfmal davon die Rede ist, dass die Korinther „zusammenkamen“ – nämlich als Versammlung (V. 17.18. 20.33.34).
Wenn wir darüber hinaus beden­ken, dass der Herr Jesus das The­ma „Binden und Lösen“ in Matthä­us 18,15-20 an das Zusammenkom­men der Versammlung bindet, wird ebenfalls klar, dass das Brotbre­chen nicht vom Zusammenkom­men der örtlichen Versamm­lung zu tren­nen ist.
Wenn wir also irgendwo sind, wo kein regelmäßiges Zusammenkom­men stattfindet, können wir uns wohl an den Tod unseren Herrn erin­nern, aber nicht an seinem Tisch sein und sein Gedächtnismahl halten.

3. Wie gehe ich in die Zu­sammenkunft zum Brot­brechen?

Das ist eine sehr persönliche Frage, auf die es verschiedene Antworten gibt. Zunächst wollen wir nicht ver­gessen, dass wir in die Gegen­wart des Herrn der Herrlichkeit tre­ten und seinen Tod verkündigen. Alles sollte seiner Anwesenheit wür­dig sein. Das betrifft unsere Äuße­res (z.B. unser Outfit), aber vor al­lem unser Inneres.
Für die Zusammenkunft zum Brot­brechen gibt es eine innere „Zube­reitung“. Paulus schreibt in 1. Ko­rinther 11,28.29, dass sich ein jeder selbst „prüfen“ soll und warnt da­vor, „unwürdig“ zu essen und zu trinken. Das Brotbrechen setzt eine ständige Selbstprüfung (oft „Selbst­gericht“ genannt) voraus, die darin mündet, dass wir danach teilneh­men („… also esse er“).
Gemeint ist, dass wir unser Leben immer wieder prüfen, ob Dinge vor­gefallen sind, die mit der Heiligkeit unseren Herrn nicht vereinbar sind. Wenn wir feststellen, dass es Sün­de in unserem Leben gegeben hat, sollen wir sie bekennen und dann am Gedächtnismahl des Herrn teil­nehmen.
Es gibt allerdings noch eine andere Seite, die wir bedenken wollen. Wenn wir zum Brotbrechen zusam­menkommen, kommen wir, um als Kinder vor den Vater und als Pries­ter vor Gott zu treten. Kommen wir mit leeren Herzen? Hoffentlich nicht! Gott wartet darauf, dass wir mit gefüll­ten Herzen kommen, um Ihm etwas davon zu sagen, was wir an seinem Sohn – unserem gelieb­ten Heiland – gefunden haben.
In 5. Mose 26,1-10 spricht Gott da­von, dass sein Volk im Alten Testa­ment mit einem „gefüllten Korb“ vor Ihm erscheinen sollte. Mit der gebotenen Vorsicht können wir das auf unsere Frage übertragen. Je mehr wir uns in der Woche mit der Herrlichkeit unseren Herrn und mit seinem Tod beschäftigt haben, umso gefüllter sind unsere Herzen, um Ihm und dem Vater beim Brechen des Brotes die Anbetung unserer Herzen zu bringen.

4. Nehmen wir unsere Kin­der mit in die Zusammen­kunft zum Brotbre­chen?

Ich kann mich gut an meine eigene Kindheit erinnern, in der es eher un­üblich war, dass kleinere Kinder mit in die Zusammenkunft zum Brot­brechen genommen wurden. Ich bin heute davon überzeugt, dass das nicht mit dem Gedanken unseres Herrn übereinstimmte. Das Neue Testament gibt erneut keine kon­krete Anweisung dazu, so dass wir keine Regeln aufstellen wollen, wo es keine Regeln gibt.
Es ist klar, dass nur Gläubige am Brotbrechen teilnehmen können, die ein bestimmtes Verständnis da­für haben und darüber hinaus in der Lage sind, Verantwortung im Blick auf „Binden und Lösen“ zu übernehmen.
Das trifft auf „Kinder“ nicht zu, d. h. sie werden am Brotbrechen selbst nicht teilnehmen. Doch das heißt nicht, dass sie dem Zusammen­kommen zum Brotbrechen fern­bleiben sollten. Schließlich ist das Brotbrechen eine „Verkündigung“ (s. 1. Kor 11,26) und eine mögliche Zielgruppe (sicher nicht die einzi­ge) sind unsere Kinder.
Kinder mit in die Gegenwart des Herrn zu nehmen, ist einer der bes­ten Dienste, die wir unseren Kin­dern tun können. Es wäre völlig unnatürlich, wenn wir es nicht tä­ten. Der Herr sagt doch selbst – wenngleich in anderem Zusam­menhang –: „Lasst die Kinder zu mir kommen“ (Lk 18,16).
Kinder erhalten gerade im Zusam­menkommen zum Brotbrechen tie­fe Eindrücke vom Herrn Jesus. Au­ßerdem bieten gerade diese Zu­sammenkünfte Gelegenheiten, mit unseren Kindern über das Werk des Herrn zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten (s. 2. Mo 12,26; Jos 4,6.21).

Es gibt weitere Fragen, die im Rah­men dieses Artikels nicht beant­wortet werden können. Für alle Fragen gilt: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt … und sie wird ihm gegeben wer­den“ (Jak 1,5).

Ernst-August Bremicker

Aktuelle Artikel

Internet und Smartphone in unseren Familien – Umgang, Gefahren, Schutz

Das Internet und mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets sind aus den meisten Häusern nicht mehr wegzudenken. Sie prägen unsere Zeit und insbesondere unsere Jugendlichen und Kinder. Umso wichtiger ist es, sich selbst der Gefahren bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit diesen Geräten umzugehen, um die nächste Generation zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Internet und Smartphone anleiten zu können. Das Ziel dieses Artikels soll sein, anhand von Gottes Wort konkrete, praktische Handlungsempfehlungen zu geben, die sich in der Ehe, der Familie und mit den Kindern direkt umsetzen lassen.
Mehr lesen

Wo steht es geschrieben?

Petrus wurde einmal scharf getadelt und einmal war es der Beginn seiner Wiederherstellung, als der Herr sich zu ihm umdrehte. In welchen Bibelstellen finden sich diese Begebenheiten?
Mehr lesen

Gott über Leben und Tod

„Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich Gott, um zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Mann von seinem Aussatz zu befreien?“ (2. Kön 5,7). Der König von Israel war ein gottloser Mann. Doch als der König von Syrien seinen Heerobersten Naaman zu ihm sandte, um ihn von seinem Aussatz zu heilen, war ihm völlig klar, dass nur einer über Leben und Tod zu entscheiden hat – nämlich Gott. Er war sich der Tatsache bewusst, dass er nicht Gott war, um zu töten und lebendig zu machen. Die andauernde Diskussion zum Thema Sterbehilfe – die gerade zu Beginn des Jahres aufgrund eines umstrittenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts noch einmal intensiver geführt wurde – zeigt deutlich, dass viele Menschen heute scheinbar kein Empfinden mehr dafür haben, welche Machtbefugnis sie über Leben und Tod haben. Gleiches gilt für eine etwas andere Form der „Sterbehilfe“, die längst zu einem „Dauerbrenner“ geworden ist, nämlich die Abtreibung von ungeborenen Kindern.
Mehr lesen

Den Obrigkeiten untertan sein

Das Neue Testament gibt uns klare Leitlinien, wie wir uns als wiedergeborene Christen gegenüber den Regierungen verhalten sollen. Wenn wir auf der einen Seite feststellen, dass immer mehr Gesetze verabschiedet werden, die nicht mit den Gedanken Gottes, die Er in seinem Wort aufgeschrieben hat, übereinstimmen, so erinnern wir uns auf der anderen Seite daran, was die Bibel über unser Verhalten der Obrigkeit gegenüber sagt. Das gibt uns Orientierung für uns selbst und auch für die Erziehung unserer Kinder, die auch das richtige Verhalten lernen müssen.
Mehr lesen

Den Herrn Jesus ins Haus aufnehmen (Teil 3)

In zwei Artikeln haben wir uns schon mit dem Herrn Jesus beschäftigt, wie Er in verschiedenen Häusern aufgenommen wurde. Das war mit großem Segen für diese Häuser verbunden! Im letzten Heft waren wir in Bethanien, nicht weit entfernt von Jerusalem, angekommen, wo der Herr Herzen fand, die für Ihn schlugen. In diesem Haus erlebte man die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und die Freude, die daraus entsteht. Das ist die Grundlage für jeden Dienst für den Herrn und für wahre Anbetung.
Mehr lesen

Gott ist für uns! (Teil 1)

Hilfsmittel für schwierige Zeiten – dazu schenkt unser Gott uns viele Abschnitte in seinem Wort. Ein besonderer Abschnitt ist die zweite Hälfte von Römer 8. Vor dem Hintergrund der „Leiden der Jetztzeit“ finden sich Hilfen, von denen eine beeindruckender ist als die andere. Durch den ganzen Abschnitt zieht sich der Gedanke aus Vers 31:
Mehr lesen
1 31 32 33 34 35 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo