Bewegte Wochen und Monate lagen bereits hinter Mose. Und noch ereignisreichere Zeiten lagen vor ihm. Ob Mose das ahnte, als er Gott bat, ihn doch den Weg wissen zu lassen, der noch zu gehen war (s. 2. Mo 33,13)?
Stellen wir uns einmal vor, Gott hätte seinem Diener in diesem Moment alles aufgelistet, was noch kommen würde: Das Murren des Volkes gegen ihn und damit gegen Gott, der Widerspruch seiner Geschwister Aaron und Mirjam, der Abfall des Volkes aufgrund des Berichtes der zehn Kundschafter, die langen Jahre der Wüstenreise…
Wie leicht hätte Mose angesichts dieser Aufzählung mutlos werden können.
Doch Gott handelt anders. Er verliert kein Wort darüber, sondern gibt ein wunderbares Versprechen: „Mein Angesicht wird mitgehen, und ich werde dir Ruhe geben“ (2. Mo 33,14).
Auch wir kennen Momente in unserem Leben, in denen wir gerne wüssten, wohin der Weg führt und was uns darauf begegnet. Nehmen wir uns deshalb einmal einen Moment Zeit, um diese Zusage Gottes etwas genauer zu besehen:
„Mein Angesicht“ – Gott wendet sich seinem Diener zu. Er schaut genau hin und beobachtet ihn nicht nur so nebenbei aus dem Augenwinkel.
„Wird“ – Gott gibt Mose nicht nur eine unsichere Absichtserklärung, sondern eine feste Zusage.
„Mitgehen“ – Gott schaut nicht nur ab und an mal vorbei oder greift nur ein, wenn es brenzlig wird. Nein, Er ist auf Schritt und Tritt bei Mose.
„Und … werde geben“ – Gott läuft auch nicht nur teilnahmslos nebenher, sondern ist ein aufmerksamer Begleiter, der sich um die Bedürfnisse der Seinen kümmert.
„Ich“ – Gott selbst kümmert sich um das, was Mose benötigt. Er mag andere Menschen als Werkzeug zur Verwirklichung seiner Absichten benutzen, aber immer ist es Gott selbst, von dem Mose jede gute Gabe zuteilwird (s. Jak 1,17).
„Dir“ – Gott spricht Mose ganz persönlich an.
„Ruhe“ – Die Erfahrungen der Vergangenheit und das Wissen um die eigene Unfähigkeit machen das Herz beim Blick in die Zukunft unruhig und vermehren die Sorgen und ängstlichen Fragen. Doch der rastlosen Unruhe des Menschen setzt Gott seine Ruhe, seinen Frieden im Herzen entgegen. „Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?“ (Röm 8,31), schreibt der Apostel Paulus den Römern einige hundert Jahre später.
„Gott ist für uns“ – dieses Wissen schenkt die Ruhe und den Frieden Gottes ins Herz, die mit Worten weder zu beschreiben noch zu erklären sind.
Gott hat sich bis heute nicht verändert. Das Versprechen, das Er einst Mose gab, gilt auch uns heute noch. Dass wir es mehr im Glauben ins Herz fassen und uns dadurch Mut schenken lassen für den Weg, den Gott uns noch über diese Erde gehen lassen möchte, wünscht uns allen
Stefan Busch