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Zeitschrift für die christliche Familie

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Mobbing – Hinweise für Christen

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Der aus dem Englischen stammende Begriff „Mobbing“ (to mob = belästigen) ist relativ jung in der deutschen Sprache, das Phänomen, das sich dahinter verbirgt, ist aber keineswegs neu.

Was ist Mobbing?

Umgangssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand – zumeist in der Schule oder am Arbeitsplatz – ständig geärgert, schikaniert, blamiert, gemieden oder in sonstiger Weise in seiner Menschenwürde verletzt wird. Man unterscheidet beim Mobbing zwischen Tätern und Opfern. Mobbingopfer sind im Durchschnitt ängstlicher, unterwürfiger und konfliktscheuer. Die Täter sind oft Personen, die nach Aufmerksamkeit suchen und es „genießen“, Macht gegenüber Schwächeren auszuüben. In diesem Artikel möchten wir die Thematik aus biblischer Sicht beleuchten und auf den Bereich der Schule reduzieren.

Gibt es Mobbing in der Bibel?

Natürlich finden wir den Begriff „Mobbing“ nicht in der Bibel, den Sachverhalt aber schon. In 1. Samuel 1 lesen wir die Geschichte von Hanna und Peninna, den beiden Frauen Elkanas: „Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. … Und ihre Widersacherin kränkte sie mit vieler Kränkung, um sie aufzubringen, weil der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und so, wie er (Elkana) das Jahr für Jahr tat, so kränkte sie sie, sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzog; und sie weinte und aß nicht. Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt?“ (V. 2.6-8). In dieser Begebenheit finden wir einige ganz typische Muster von Mobbing:

  • Es gibt einen Täter (hier Täterin) und ein Opfer (Peninna – Hanna).
  • Die Kränkung ist intensiv und andauernd.
  • Die Täterin nutzt ihre Stärke (Fruchtbarkeit) aus, um das Opfer zu demütigen.
  • Die Täterin kränkt, um das Opfer aufzubringen (zu provozieren, zu reizen).
  • Das Opfer steht unter einem starken Leidensdruck (ist betrübt, weint, isst nicht).

Nicht zum Täter werden!

Es versteht sich von selbst, dass ein wiedergeborener Christ nicht zum Täter werden darf. Und doch haben wir das Fleisch (die alte Natur) noch in uns und sind grundsätzlich zu allem Bösen fähig. Zu den Werken des Fleisches in Galater 5,20 zählen auch „Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht“.
In der Schule, wo viele Menschen zusammen sind, laufen bestimmte gruppendynamische Prozesse ab. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Täter andere mit sich reißt, um Schwächere zu mobben. Kinder wollen natürlich gerne auf der Seite des Stärkeren stehen und lassen sich dann leicht zum Mitmachen anstiften.
In Jakobus 3,13-18 heißt es: „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit. Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, dann friedsam, milde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften.“
Den Inhalt dieses Bibelwortes sollten wir immer mal wieder mit unseren Kindern besprechen. Dabei dürfen wir ihnen die Person des Herrn Jesus vorstellen, wie Er mit den Schwachen und Benachteiligten umgegangen ist. Als Leitfrage darf hier gelten: Wie würde sich der Herr Jesus in dieser Situation verhalten?
Es kostet natürlich Überwindung, sich in der Schule auf die Seite der Schwachen zu stellen und ihnen beizustehen. Doch nach Sprüche 20,11 gibt sogar ein Knabe „sich durch seine Handlungen zu erkennen, ob sein Tun lauter und ob es aufrichtig ist“. Es wird zum Zeugnis und zum Segen sein, wenn wir als Christen die Gesinnung des Herrn in dieser Welt offenbaren.

Was tun, wenn Kinder zum Mobbing-Opfer werden?

Vier wichtige Grundpfeiler der christlichen Erziehung sind Liebe, Vertrauen, Kommunikation und Gehorsam. Wir sollten uns als Eltern täglich Zeit nehmen, um mit unseren Kindern über ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der Schule zu sprechen. Uns wird dann schnell auffallen, wenn sie betrübt sind, öfter weinen, keinen Appetit haben, über Bauchschmerzen klagen usw. Das kann natürlich verschiedene Ursachen haben, aber vielleicht steckt auch Mobbing dahinter.
Wie wir oben gesehen haben, ist das Anderssein eines Menschen oft eine Zielscheibe der Mobbing-Täter. Das kann eine Schwäche sein, eine Behinderung, Schüchternheit oder eben die Tatsache, dass Christen, die nach der Bibel leben und die Gesinnung des Herrn Jesus zeigen, sich anders verhalten als der Mainstream dieser Welt und Zeit. Der Herr Jesus hat selbst gesagt: „Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieb haben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum hasst euch die Welt“ (Joh 15,18.19).
Für Kinder, die diese Erfahrung in der Schule machen, ist das natürlich nicht einfach. Grundsätzlich gilt dies für uns Erwachsene ja genauso. Wenn das Ganze aber dann in Mobbing ausartet, ist das eine besondere Situation, die wir nicht einfach so laufen lassen dürfen, weil sonst dauerhafte psychische Schäden möglich sind. Kinder können nämlich äußerst brutal zueinander sein (körperliche und vor allem psychische Gewalt). Was können wir tun? Hier einige Hinweise:

  • Den intensiven Austausch mit dem betroffenen Kind suchen (Verständnis, Geborgenheit).
  • Gemeinsam das Wort Gottes erforschen (Ermutigung, Vertrauen, Verhaltensorientierung).
  • Zusammen beten (auch für den oder die Täter, anstelle von Rachegedanken).
  • Falls möglich, gute Kontakte mit gleichaltrigen Gläubigen suchen und fördern (Gemeinschaft stärkt!).
  • Kontakt aufnehmen zur Schule (Klassenlehrer, Vertrauenslehrer, Schulsozialarbeiter, Schulleiter, Eltern des Täters …).

Besonders der letzte Punkt wird oft unterlassen aus Angst, dass es der Täter dann noch ärger treiben könnte. Aber das ist zu kurz gedacht. Mobbing muss unbedingt unterbrochen werden zum Schutz des Opfers und eventuell weiterer Opfer. Die Schulen sind heute im Allgemeinen gut vorbereitet und verfügen über qualifiziertes Personal, um Hilfestellungen zu geben.

„Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.“
(Joh 15,18.19)

Cyber-Mobbing

Eine besonders aktuelle Form von Mobbing ist das sogenannte Cyber-Mobbing, das über die modernen sozialen Netzwerke im Internet ausgeübt wird. Hier stehen sich Täter und Opfer nicht direkt gegenüber, sondern virtuell. Das macht das Ganze oft noch schlimmer, weil die Täter die räumliche Distanz nutzen, um noch grausamer vorzugehen (Beleidigungen, Beschimpfungen, Verleumdungen, Erniedrigungen, rassistische und sexistische Anspielungen, verbale Gewalt usw.).
Die Corona-Pandemie hat das Online-Lernen und die virtuellen Kontakte forciert. Wir sollten sie aber auf das absolut Notwendige – schulische – begrenzen. Es bedarf dazu in jeder Familie klarer Regeln. In anderen Artikeln dieser Zeitschrift ist dieses Thema ja schon ausführlicher behandelt worden.
Das Wort des Herrn aus Johannes 16,33 möchte uns Mut machen: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.“

Andreas Kringe

Aktuelle Artikel

„Vorbildväter“

Führung durch Vorbild ist in der Bibel ein wichtiges Thema. Wenn im Neuen Testament von Führern unter Gläubigen die Rede ist (s. z. B. Apg 15,22; Heb 13,7.17), wird das griechische Wort „hēgéomai“ (vorangehen, den Weg zeigen, leiten) gebraucht, was eine Verbindung zwischen Führung und Vorbild zeigt. Wenn Väter in der Familie führen sollen (s. z. B. 1. Tim 3,4), dann müssen sie dort − besonders ihren Kinder − Vorbilder sein. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Gut, dass uns schon im 1. Buch Mose Begebenheiten gezeigt werden, in denen Väter gute Vorbilder sind.
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Kinder – Fluch oder Segen?

Anfang Februar meldete die Presse, dass sogenannte „Klimaaktivisten“ kürzlich in einer süddeutschen Kleinstadt anlässlich einer Hochzeitsmesse protestiert haben. Die Veranstaltung, auf der angehende Eheleute sich auf ihre Hochzeit vorbereiten wollten, wurde von fünf „Klimaaktivisten der letzten Generation“ unterbrochen, die – ganz in Schwarz gekleidet – Kindersärge und Grablichter durch die Ausstellungshalle trugen.
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Treue im Alter

Der Fokus dieser Zeitschrift liegt auf der christlichen Familie. Deshalb werden verstärkt Artikel zum direkten Familienumfeld (Eltern und Kinder{{Natürlich gehören auch die Großeltern zur Familie, jedoch nicht zum direkten Familienumfeld s. 1.Mo 2,24}}) geschrieben. Im weiteren Sinn gehören allerdings auch „die Älteren“{{Schon Mose bestand darauf, dass das ganze Volk aus Ägypten auszog (2. Mo 10,9): Junge und Alte, Söhne und Töchter.}} zur christlichen Familie: Brüder und Schwestern, die in ihren Jahren weit fortgeschritten sind und den Jüngeren als Vorbild dienen können (s. Heb 13,7; Tit 2,4). Erfahrung und Bewährung im Glaubensleben kennzeichnen solche Vorbilder, von denen wir gerne lernen möchten.
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Ein frohes Herz – auch im Alter

„Und es war eine Prophetin Anna da, ei­ne Tochter Phanuels, aus dem Stamm Aser. Die­se war in ihren Tagen weit vorgerückt und hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt von ihrer Jungfrauschaft an; und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die nicht vom Tempel wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente. Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem.“
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Glaube, Liebe & Hoffnung

Glaube, Liebe und Hoffnung sind die drei großen Kennzeichen eines Gläubigen auf der Erde (s. 1. Kor 13,13). Sie sollen unser Verhalten prägen und in allem erkennbar sein, was wir tun. Der Glaube stützt sich auf das, was Gott gesagt hat. Die Hoffnung verlangt nach dem, was Gott verheißen hat und holt die Zukunft in die Gegenwart. Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit (s. Kol 3,14).
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Was ist verkehrt gelaufen?

Michal beobachtete ihren Mann David durch das Fenster. „Und sie sah den König David vor dem Herrn hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen“ (2. Sam 6,16). Was für eine traurige Wendung: Aus Liebe wurde Verachtung! Auch heute gibt es Ehen, in denen es nicht anders aussieht – leider auch unter Christen. Woran liegt das, wie kann es dazu kommen? Das ist nicht ohne Weiteres zu beantworten, denn jede betroffene Ehe hat ihre eigene Geschichte. Vielleicht ähnelt sie aber auch der von Michal und David.
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