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Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Mit Vertrauen und der richtigen Herzenshaltung beten

© Jacob Lund, stock.adobe.com

Beten bedeutet, mit Gott zu reden. Da stellt sich die Frage, worüber wir eigentlich mit Ihm reden können. Worum können wir Ihn bitten, wofür können wir Ihm danken, weshalb können wir Ihn preisen und was sollte bei allem unser Antrieb sein?
Das Wort Gottes ist kein Rezeptbuch, das uns vorschreibt, wie genau unser Gebetsleben aussehen muss. Wir können jedoch aus den Gebeten, die Gott in seinem Wort hat aufschreiben lassen, einige grundsätzliche Dinge lernen. Das gilt sowohl für die Inhalte unserer Gebete, als auch hinsichtlich der richtigen Herzenshaltung und Motivation im Gebet.

Das Beispiel Hiskias

Über den König Hiskia wird im Alten Testament eine beeindruckende Aussage gemacht: „Er vertraute auf den Herrn, den Gott Israels; und nach ihm ist seinesgleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren“ (2. Kön 18,5). Das Vertrauen dieses Mannes zeigte sich besonders auch in seinem Gebetsleben. Als er von dem Rabsake einen Drohbrief erhielt, breitete er ihn vor dem Herrn aus und begann, mit Ihm darüber zu reden. Auch wenn wir sein Gebet nicht eins zu eins in unsere Zeit übertragen können, da wir heute – im Gegensatz zu Hiskia – in der Zeit der Gnade leben, können wir trotzdem mindestens zwei Dinge daraus lernen:

  1. Hiskia richtet die Augen des Glaubens am Anfang seines Gebets auf die Größe Gottes.
  2. In seinem Gebet ging es ihm um die Ehre und Verherrlichung Gottes.

Hiskia beginnt sein Gebet wie folgt: „Herr, Gott Israels, der du zwischen den Cherubim thronst, du allein bist es, der der Gott ist von allen Königreichen der Erde; du hast den Himmel und die Erde gemacht“ (2. Kön 19,15).
Bevor er dem Herrn sein Anliegen vorstellt, hat er zuerst die Größe, die Herrlichkeit und die Macht Gottes vor Augen. Gott sitzt auf dem Thron, das heißt, Er ist der souveräne Herrscher, der über alles regiert. Er ist der in sich selbst Bestehende (siehe Fußnote Elberfelder Bibel), der sich nicht verändert und treu zu dem steht, was Er versprochen hat. Außerdem ist Er der Allmächtige, der den Himmel und die Erde gemacht hat – und für den kein Ding unmöglich ist!

Wenn wir die Macht Gottes vor Augen haben, erscheinen die Probleme und Nöte in einem ganz anderen Licht, als wenn wir uns auf die Umstände konzentrieren.

Beten mit dem Blick auf Gott

Es kann auch für uns sehr hilfreich und glaubensstärkend sein, wenn wir uns zu Beginn des Gebets zunächst einmal bewusst machen, mit wem wir eigentlich reden. Denn je mehr das Auge des Glaubens auf die Größe und Allmacht Gottes gerichtet ist, umso mehr werden wir Ihm auch zutrauen und von Ihm erwarten. Wenn wir die Macht Gottes vor Augen haben, erscheinen die Probleme und Nöte in einem ganz anderen Licht, als wenn wir uns auf die Umstände konzentrieren und dann zweifelnd zum Himmel aufblicken. Der Psalmist sagt: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Ps 121,2).
Hiskia beendet sein Gebet mit den Worten: „Und nun, Herr, unser Gott, rette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du, Herr, allein Gott bist!“ (2. Kön 19,19). Es war sein Wunsch, dass Gott sich durch die Erhörung des Gebets mächtig erweist und groß vor den Augen der Menschen steht

Beten mit der richtigen Motivation

Wir sollten in unseren Gebeten nicht nur die Befreiung von Leiden und Nöten vor Augen haben, sondern auch und vor allem die Ehre Gottes. Es macht einen großen Unterschied, ob wir „Ich-zentriert“ oder „Gott-zentriert“ beten. In diesem Zusammenhang ist es sehr interessant, dass die ersten Christen, die von den Juden bedroht wurden, Gott nicht darum baten, dass Er sie vor Leid verschont oder von ihren Widersachern rettet, sondern darum, dass Er ihnen Freimütigkeit schenkt, weiter von Ihm zu zeugen (s. Apg 4,24-30).

Das Vorbild des Herrn Jesus

Es ist auch beeindruckend zu sehen, welche Worte der Herr Jesus in seinen Gebeten an den Vater richtete. Sein Leben war immer Gott-zentriert und er suchte in seinen Gebeten stets die Verherrlichung Gottes und die Erfüllung seines Planes.
Obwohl Er den Menschen in Liebe und Güte begegnete, wurde Er doch von ihnen abgelehnt, ein Fresser und Weinsäufer genannt und sogar bezichtigt, von einem Dämon besessen zu sein. Unter diesen widerwärtigen Umständen betet Er: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir“ (Mt 11,25.26).
Während viele von uns in ähnlichen Situationen vielleicht resigniert hätten oder bitter geworden wären, lobt der Sohn Gottes seinen Vater für dessen Wege und rechtfertigt Ihn in seiner Weisheit. Der Herr hat die Souveränität Gottes vor Augen und – obwohl Er sich nach Frucht gesehnt hatte (s. Jes 49,4) – nimmt Er den Willen Gottes ohne Bitterkeit mit Sanftmut und Ergebenheit an.
Was können wir daraus lernen? Gott sagt: „Wer Lob opfert, verherrlicht mich“ (Ps 50,23). Das hat der Sohn Gottes unter widrigen Umständen getan – und das können auch wir in schweren Zeiten tun, in dem Bewusstsein, dass Gott keine Fehler macht und dass denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (s. Röm 8,28). Es ist relativ leicht, Gott zu loben und zu preisen, wenn es uns gut geht und alles glatt läuft. Doch so, wie das Licht am hellsten in der Dunkelheit strahlt, sind auch Dank und Lob, die Gott in finsteren Zeiten gebracht werden, etwas, das sein Herz in besonderer Weise erfreut – und was Er zu einem mächtigen Zeugnis gebrauchen kann (s. Apg 16,25).

„Wer Lob opfert, verherrlicht mich.“
Psalm 20,23

Mit Vertrauen beten

Als der Sohn Gottes am Grab von Lazarus stand, betete Er: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst“ (Joh 11,41.42). Das ist das zweite Gebet des Herrn Jesus, dessen Inhalt uns mitgeteilt wird. Wir sehen hier, dass Er dankte, mit Glauben betete und dass Er keinen Zweifel daran hatte, dass der Vater sein Gebet erhören würde.
Können wir diese Überzeugung auch haben, wenn wir beten? In der Praxis ist das bei Weitem nicht immer der Fall, aber das Wort Gottes sagt trotzdem, dass es sein kann, dass wir bereits auf den Knien die Gewissheit bekommen, dass Gott ein Gebet beantworten wird (s. 1. Joh 5,14.15). Der Sohn Gottes forderte seine Jünger – und damit auch uns – dazu auf, mit Glauben zu beten (s. Mk 11,24). Das bedeutet, dass man mit dem Vertrauen und der Erwartungshaltung betet, dass Gott in seiner Weisheit auf das Gebet tatsächlich antworten wird.
Tun wir das? Glauben und erwarten wir, dass Gott auf unsere Gebete antwortet? Er antwortet immer, auch wenn die Antwort vielleicht anders ausfällt, als wir gedacht haben. Deshalb wollen wir Gott in dieser Hinsicht beim Wort nehmen und erwartungsvoll nach Gebetserhörungen Ausschau halten! David hat dem Herrn früh am Morgen sein Anliegen im Gebet vorgestellt und dann geharrt und ausgeschaut (s. Ps 5,4). Wenn wir mittags schon nicht mehr wissen, worum wir den Herrn morgens eigentlich gebeten haben, kann es hilfreich sein, sich Gebetsanliegen in einem Buch stichpunktartig aufzuschreiben. Wenn dann irgendwann die Erhörung kommt, hat man Grund zum Danken und wenn sie noch ausbleibt, hilft es uns, dran zu bleiben und weiter Ausschau zu halten, bis Gott nach seinem Willen Antwort gibt.
Lasst uns mehr daran denken, wie groß und mächtig der ist, zu dem wir beten. Wir ehren Ihn, wenn wir Ihn auch in schweren Zeiten loben und wenn unsere Gebete das Ziel haben, dass Er in allem verherrlicht wird. Gott freut sich darüber, wenn wir Ihn ernst nehmen, mit Glauben beten und nach Gebetserhörungen Ausschau halten.

Philip Svetlik

„Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so hätte der Herr nicht gehört. Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets. Gepriesen sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen und seine Güte nicht von mir abgewandt hat!“
Psalm 66,18-20

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Was bedeutet der Richterstuhl des Christus für die Gläubigen?

Über den Richterstuhl des Christus bzw. Gottes wird uns in 2. Korinther 5,9.10 und Römer 14,10 in knappen Worten berichtet. Manche Gläubige beunruhigt der Gedanke an den Richterstuhl. Doch das ist nicht nötig. Im Gegenteil, wir dürfen gespannt darauf warten! Es ist wahr, dass alle Menschen dort erscheinen werden. Aber es werden nicht alle zum gleichen Zeitpunkt dort sein und der Gegenstand der „Verhandlung“ wird auch nicht für alle gleich sein. Wir kennen das von irdischen Gerichten. Ein bestimmter Fall wird in einer Sitzung behandelt und an einem anderen Termin geht es um einen anderen Fall mit anderen Beteiligten. Da es in 2. Korinther 5,9.10 um alle Menschen, also Gläubige und Ungläubige, geht, ist dort auch nicht von „richten“ die Rede, sondern davon, dass alle „offenbar werden“. Was bedeutet das nun für uns als Gläubige?
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