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Zeitschrift für die christliche Familie

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Liebe – Motiv und Hilfsquelle in der Familie

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Über Liebe gibt es die unterschiedlichsten Gedanken und es ist wichtig, ein klares Verständnis darüber zu haben, was Liebe im biblischen Sinn ist. Darüber denken wir am Anfang des Artikels nach. In unseren Ehen, Familien und Beziehungen soll die Liebe das leitende Motiv sein. Das ist ein hoher Anspruch. Weil wir das neue Leben haben, sind wir in der Lage, das praktisch auszuleben – nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes. Und wenn es in der Praxis trotzdem nicht so ist? Das ist sicher häufiger der Fall, als wir es uns wünschen. Dann gibt es mit Gottes Hilfe einen Ausweg, über den wir auch in diesem Artikel nachdenken wollen.

Liebe, nur ein gutes Gefühl?

Häufig hört man die Meinung, dass Liebe ein gutes Gefühl sei, das mit „Schmetterlingen im Bauch“ zu tun hat. Doch ist das alles? Was tun, wenn das Gefühl nicht vorhanden ist? Oder wenn es aufhört? Nicht zuletzt führt dieses falsche Verständ­nis von Liebe häufig zu Ehebruch und Ehescheidung. Das ist in Gottes Au­gen eine große Sünde! Was ist nun das richtige Verständnis von Liebe? Im Neuen Testament werden ver­schiedene Worte für „Liebe“ benutzt. Zunächst beschreibt das Wort „agápē“ die göttliche Liebe, die ein­fach liebt, weil sie Liebe ist. Sie braucht im Ge­genstand der Liebe keinen Anknüp­fungspunkt, sie er­wartet auch keine Gegenliebe. Wie dankbar sind wir, dass wir diese Lie­be Gottes erfahren durften, als wir kraftlose Sünder und Feinde Gottes waren (s. Röm 5,8). Dann wird das Wort „philia“ ge­braucht.[1] Es beschreibt eine Liebe, die im Gegenüber etwas Anziehendes, Liebenswertes findet. Zu dieser Lie­be werden wir besonders aufgefordert, wenn es um die Beziehungen in der Familie Gottes, um die Bruderliebe, geht. Wir lieben die Glaubensge­schwister, weil wir in ihnen Merk­male des neuen Lebens und der Wesens­züge Christi finden. Schließlich gibt es in der griechi­schen Sprache noch das Wort „eros“ für die körperliche Liebe.[2] Für diese Art der Liebe hat Gott einen Rahmen gege­ben, in der sie ausgelebt und genos­sen werden darf. Es ist die Ehe zwi­schen dem einen Mann und der einen Frau!

Die Fähigkeit des neuen Lebens

Als wiedergeborene Christen ha­ben wir das neue Leben und sind des­halb fähig, zu lieben, wie Gott uns geliebt hat. Das zeigt Jo­hannes in seinem ersten Brief sehr deutlich. Das neue Leben, das uns geschenkt ist, liebt Gott, der es ge­geben hat. Und es liebt auch die Glaubensge­schwister, die ebenso aus Gott ge­boren sind. Der Heilige Geist, der in uns wohnt, ist die Kraft des neuen Lebens. In dieser Kraft können wir lieben, wie der Herr Jesus uns geliebt hat. Das ist das neue Gebot, das Er selbst gegeben hat (s. Joh 13,34). Wenn wir dabei an unsere Ehen und Familien denken, dann haben wir als Kinder Gottes einen großartigen Vor­teil! Wir sind in der Lage, unsere Ehe­partner mit dieser göttlichen Liebe zu lieben. Auch die Liebe zwischen Eltern und Kindern wird durch diese Liebe bestimmt. Natürlich gibt es zwischen Ehepart­nern auch glückliche Gefühle und Empfindungen. Und manchmal gibt es auch „Schmetterlinge im Bauch“. Auch zu den Kindern besteht die na­türliche Liebe, die für die Mutter und auch für den Vater „normal“ ist. Aber darüber hinaus lieben wir ein­ander mit dieser göttlichen Liebe und sind dadurch in der Lage, die Bezie­hungen in Ehe und Familie nach Got­tes ursprünglichen Ge­danken zu füh­ren. Obwohl durch die Sünde Feind­schaft und Hass in die Welt gekom­men sind, können wir in der Fähigkeit des neu­en Lebens und in der Kraft des Heili­gen Geistes in die Praxis umsetzen, was Gott ur­sprünglich wollte. Dar­über hinaus dürfen wir in unseren Ehen sogar ein Bild von Christus und seiner Ver­sammlung sein!

Fußnoten:

  1. Als Hauptwort kommt „philia“ nur einmal im NT vor, nämlich in Jakobus 4,4 (in der Elberfelder Über­setzung Edition CSV Hückeswagen mit „Freund­schaft“ übersetzt). Als Tätigkeitswort „phi­leo“ kommt es häufiger vor.

  2. Dieses Wort kommt in der Bibel an keiner Stelle vor.

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„Ein armer weiser Mann“ – Jesus, der Heiland der Welt

„Es war eine kleine Stadt, und wenige Männer waren darin; und gegen sie kam ein großer König, und er umzingelte sie und baute große Belagerungswerke gegen sie. Und es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch erinnerte sich an diesen armen Mann. Da sprach ich: Weisheit ist besser als Kraft; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört“ (Pred 9,14-16).
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Sucht, was droben ist (Kolosser 3,1)

Im praktischen Glaubensleben ist es nötig, inmitten der alltäglichen Umstände immer wieder den Blick nach oben zu richten. Alles Sichtbare, was uns auf der Erde noch umgibt und beschäftigt, ist zeitlich und vergänglich (s. 2. Kor 4,18). Oft besteht die Gefahr, durch solche Dinge von unserer eigentlichen Blickrichtung nach oben abgelenkt zu werden.Ablenkungen durch Schwierigkeiten, Ängste oder Sorgen, aber auch durch Geschäftigkeit, Erfolge oder Versuchungen ste­hen di­rekt mit den sichtbaren (bzw. wahrnehm­baren) Dingen auf der Erde in Ver­bindung. Pau­lus erklärt, dass durch diese Dinge der äußere (das heißt der natürliche) Mensch verzehrt oder aufgerieben wird (s. 2. Kor 4,16, be­achte die Anmerkung). Dagegen sind die Dinge, die wir mit den natürlichen Augen nicht sehen können, ewig (s. 2. Kor 4,18). Durch den Glauben sind wir in der Lage, auch diese unsichtbaren und unvergänglichen Dinge wahrzunehmen (s. Heb 1,1). Beim Betrachten von Christus im Himmel und der himmlischen Dinge wird im Gegenzug der innere, d. h. der geistliche Mensch erneuert – und zwar Tag für Tag (s. 2. Kor 4,16). Diese erneuernde Kräftigung ist also fortwährend notwendig, jeden Tag aufs Neue. Der Apostel Paulus kommt deshalb wiederholt in seinen Briefen auf die­ses Thema zurück und ermuntert uns, zu „suchen, was droben ist“ (Kol 3,1). Zwei wesentliche Aspekte sollen dabei in diesem Artikel vorgestellt werden, die uns immer wieder veranlassen sollen, den Blick nach oben zu richten: Es sind unser Erbteil und unser Leben.
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Auf die Beurteilung Gottes kommt es an

Als alle Dinge in der Schöpfung ins Dasein gerufen wurden, sprach Gott am sechsten Tag: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!“ (1. Mo 1,26).
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ChatGPT – Chancen und Risiken

Das digitale Zeitalter, in dem wir längst angekommen sind, bietet Chancen, birgt aber auch viele Risiken. Es ist wie mit der Einnahme von Medikamenten. Sie kann nützlich sein, aber es gibt Risiken und Nebenwirkungen, die wir nicht einfach beiseiteschieben können. Falscher oder übermäßiger Gebrauch kann sehr schädlich, ja, sogar tödlich sein.
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Salomo und das ungeteilte Herz

Vierzehnmal finden wir das „ungeteilte Herz“ in den Büchern der Könige und Chronika erwähnt. Sonst lesen wir davon nur noch in Jesaja 38,3, wo der todkranke Hiskia Gott sagt, dass er in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen vor seinem Angesicht gewandelt ist. Diese Aussage finden wir auch in 2. Könige 20,3. Bei drei Königen, Nachkommen Davids, spricht Gott von einem ungeteilten Herzen oder dem Gegenteil davon, bei Abijam (s. 1. Kön 15,3), Asa (s. 1. Kön 15,4; 2. Chr 15,17) und Amazja (s. 2. Chr 25,2).
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Einblicke in biblische Häuser (Teil 3)

In zwei Artikeln sind wir schon „zu Besuch“ in Häusern im Alten Testament gewesen. Jetzt schauen wir uns einige Häuser an, von denen uns in den Evangelien berichtet wird.
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