BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Liebe – Motiv und Hilfsquelle in der Familie

© ipopba, stock.adobe.com
Über Liebe gibt es die unterschiedlichsten Gedanken und es ist wichtig, ein klares Verständnis darüber zu haben, was Liebe im biblischen Sinn ist. Darüber denken wir am Anfang des Artikels nach. In unseren Ehen, Familien und Beziehungen soll die Liebe das leitende Motiv sein. Das ist ein hoher Anspruch. Weil wir das neue Leben haben, sind wir in der Lage, das praktisch auszuleben – nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes. Und wenn es in der Praxis trotzdem nicht so ist? Das ist sicher häufiger der Fall, als wir es uns wünschen. Dann gibt es mit Gottes Hilfe einen Ausweg, über den wir auch in diesem Artikel nachdenken wollen.

Liebe, nur ein gutes Gefühl?

Häufig hört man die Meinung, dass Liebe ein gutes Gefühl sei, das mit „Schmetterlingen im Bauch“ zu tun hat. Doch ist das alles? Was tun, wenn das Gefühl nicht vorhanden ist? Oder wenn es aufhört? Nicht zuletzt führt dieses falsche Verständ­nis von Liebe häufig zu Ehebruch und Ehescheidung. Das ist in Gottes Au­gen eine große Sünde! Was ist nun das richtige Verständnis von Liebe? Im Neuen Testament werden ver­schiedene Worte für „Liebe“ benutzt. Zunächst beschreibt das Wort „agápē“ die göttliche Liebe, die ein­fach liebt, weil sie Liebe ist. Sie braucht im Ge­genstand der Liebe keinen Anknüp­fungspunkt, sie er­wartet auch keine Gegenliebe. Wie dankbar sind wir, dass wir diese Lie­be Gottes erfahren durften, als wir kraftlose Sünder und Feinde Gottes waren (s. Röm 5,8). Dann wird das Wort „philia“ ge­braucht.[1] Es beschreibt eine Liebe, die im Gegenüber etwas Anziehendes, Liebenswertes findet. Zu dieser Lie­be werden wir besonders aufgefordert, wenn es um die Beziehungen in der Familie Gottes, um die Bruderliebe, geht. Wir lieben die Glaubensge­schwister, weil wir in ihnen Merk­male des neuen Lebens und der Wesens­züge Christi finden. Schließlich gibt es in der griechi­schen Sprache noch das Wort „eros“ für die körperliche Liebe.[2] Für diese Art der Liebe hat Gott einen Rahmen gege­ben, in der sie ausgelebt und genos­sen werden darf. Es ist die Ehe zwi­schen dem einen Mann und der einen Frau!

Die Fähigkeit des neuen Lebens

Als wiedergeborene Christen ha­ben wir das neue Leben und sind des­halb fähig, zu lieben, wie Gott uns geliebt hat. Das zeigt Jo­hannes in seinem ersten Brief sehr deutlich. Das neue Leben, das uns geschenkt ist, liebt Gott, der es ge­geben hat. Und es liebt auch die Glaubensge­schwister, die ebenso aus Gott ge­boren sind. Der Heilige Geist, der in uns wohnt, ist die Kraft des neuen Lebens. In dieser Kraft können wir lieben, wie der Herr Jesus uns geliebt hat. Das ist das neue Gebot, das Er selbst gegeben hat (s. Joh 13,34). Wenn wir dabei an unsere Ehen und Familien denken, dann haben wir als Kinder Gottes einen großartigen Vor­teil! Wir sind in der Lage, unsere Ehe­partner mit dieser göttlichen Liebe zu lieben. Auch die Liebe zwischen Eltern und Kindern wird durch diese Liebe bestimmt. Natürlich gibt es zwischen Ehepart­nern auch glückliche Gefühle und Empfindungen. Und manchmal gibt es auch „Schmetterlinge im Bauch“. Auch zu den Kindern besteht die na­türliche Liebe, die für die Mutter und auch für den Vater „normal“ ist. Aber darüber hinaus lieben wir ein­ander mit dieser göttlichen Liebe und sind dadurch in der Lage, die Bezie­hungen in Ehe und Familie nach Got­tes ursprünglichen Ge­danken zu füh­ren. Obwohl durch die Sünde Feind­schaft und Hass in die Welt gekom­men sind, können wir in der Fähigkeit des neu­en Lebens und in der Kraft des Heili­gen Geistes in die Praxis umsetzen, was Gott ur­sprünglich wollte. Dar­über hinaus dürfen wir in unseren Ehen sogar ein Bild von Christus und seiner Ver­sammlung sein!

Fußnoten:

  1. Als Hauptwort kommt „philia“ nur einmal im NT vor, nämlich in Jakobus 4,4 (in der Elberfelder Über­setzung Edition CSV Hückeswagen mit „Freund­schaft“ übersetzt). Als Tätigkeitswort „phi­leo“ kommt es häufiger vor.

  2. Dieses Wort kommt in der Bibel an keiner Stelle vor.

Sie wollen den ganzen Artikel lesen? Dazu benötigen Sie ein Online-Abo.

Aktuelle Artikel

Internet und Smartphone in unseren Familien – Umgang, Gefahren, Schutz

Das Internet und mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets sind aus den meisten Häusern nicht mehr wegzudenken. Sie prägen unsere Zeit und insbesondere unsere Jugendlichen und Kinder. Umso wichtiger ist es, sich selbst der Gefahren bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit diesen Geräten umzugehen, um die nächste Generation zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Internet und Smartphone anleiten zu können. Das Ziel dieses Artikels soll sein, anhand von Gottes Wort konkrete, praktische Handlungsempfehlungen zu geben, die sich in der Ehe, der Familie und mit den Kindern direkt umsetzen lassen.
Mehr lesen

Wo steht es geschrieben?

Petrus wurde einmal scharf getadelt und einmal war es der Beginn seiner Wiederherstellung, als der Herr sich zu ihm umdrehte. In welchen Bibelstellen finden sich diese Begebenheiten?
Mehr lesen

Gott über Leben und Tod

„Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich Gott, um zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Mann von seinem Aussatz zu befreien?“ (2. Kön 5,7). Der König von Israel war ein gottloser Mann. Doch als der König von Syrien seinen Heerobersten Naaman zu ihm sandte, um ihn von seinem Aussatz zu heilen, war ihm völlig klar, dass nur einer über Leben und Tod zu entscheiden hat – nämlich Gott. Er war sich der Tatsache bewusst, dass er nicht Gott war, um zu töten und lebendig zu machen. Die andauernde Diskussion zum Thema Sterbehilfe – die gerade zu Beginn des Jahres aufgrund eines umstrittenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts noch einmal intensiver geführt wurde – zeigt deutlich, dass viele Menschen heute scheinbar kein Empfinden mehr dafür haben, welche Machtbefugnis sie über Leben und Tod haben. Gleiches gilt für eine etwas andere Form der „Sterbehilfe“, die längst zu einem „Dauerbrenner“ geworden ist, nämlich die Abtreibung von ungeborenen Kindern.
Mehr lesen

Den Obrigkeiten untertan sein

Das Neue Testament gibt uns klare Leitlinien, wie wir uns als wiedergeborene Christen gegenüber den Regierungen verhalten sollen. Wenn wir auf der einen Seite feststellen, dass immer mehr Gesetze verabschiedet werden, die nicht mit den Gedanken Gottes, die Er in seinem Wort aufgeschrieben hat, übereinstimmen, so erinnern wir uns auf der anderen Seite daran, was die Bibel über unser Verhalten der Obrigkeit gegenüber sagt. Das gibt uns Orientierung für uns selbst und auch für die Erziehung unserer Kinder, die auch das richtige Verhalten lernen müssen.
Mehr lesen

Den Herrn Jesus ins Haus aufnehmen (Teil 3)

In zwei Artikeln haben wir uns schon mit dem Herrn Jesus beschäftigt, wie Er in verschiedenen Häusern aufgenommen wurde. Das war mit großem Segen für diese Häuser verbunden! Im letzten Heft waren wir in Bethanien, nicht weit entfernt von Jerusalem, angekommen, wo der Herr Herzen fand, die für Ihn schlugen. In diesem Haus erlebte man die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und die Freude, die daraus entsteht. Das ist die Grundlage für jeden Dienst für den Herrn und für wahre Anbetung.
Mehr lesen

Gott ist für uns! (Teil 1)

Hilfsmittel für schwierige Zeiten – dazu schenkt unser Gott uns viele Abschnitte in seinem Wort. Ein besonderer Abschnitt ist die zweite Hälfte von Römer 8. Vor dem Hintergrund der „Leiden der Jetztzeit“ finden sich Hilfen, von denen eine beeindruckender ist als die andere. Durch den ganzen Abschnitt zieht sich der Gedanke aus Vers 31:
Mehr lesen
1 31 32 33 34 35 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo