BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Hiobs Botschaft über die Größe Gottes

© callisto, stock.adobe.com

Die Geschichte Hiobs ist allgemein auch heute noch gut bekannt. Zumindest spricht man bei einer unheilvollen Nachricht gerne von einer „Hiobsbotschaft“ – in Anlehnung an die prüfenden und leidvollen Umstände dieses Glaubensmannes im ältesten Buch der Bibel. Aber Hiob erfuhr nicht nur die eigene Not und Hilflosigkeit, sondern noch mehr (und gerade im Kontrast dazu) die Allmacht und Größe des ewigen Gottes. Dies ist die eigentliche Botschaft Hiobs, die wir ganz besonders im 38. Kapitel seines Buches finden – also eine Hiobsbotschaft in ganz anderem Sinn!

Es ist beeindruckend zu sehen, in welcher Weise die Gedanken Hiobs, weg von der Hinfälligkeit seiner eigenen Person, hin zu der herrlichen Größe Gottes gerichtet wurden. Dazu ließ Gott zwar seinen Knecht (s. Hiob 2,3) durch leidvolle Umstände gehen – aber er blieb darin nicht allein zurück. Im Verlauf der Geschichte Hiobs erfahren wir, dass seine Blicke durch zwei besondere Botschaften von seiner eigenen Not zu einer unfassbar größeren Herrlichkeit hingelenkt wurden. Die Überbringer dieser Botschaften waren Elihu und Gott selbst.

Die Botschaft Elihus

Zunächst konnte Elihu gebraucht werden, um Hiob auf die Botschaft Gottes vorzubereiten. Diese Vorbereitung war für Hiob nötig, um ganz unvoreingenommen auf Gott selbst ausgerichtet zu sein. Seine eigene Person und Situation mussten dazu ganz in den Hintergrund treten – trotz der unverändert schwerwiegenden Umstände und Nöte.
Die Botschaft Elihus lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Sieh auf Gott!. Dreimal fordert Elihu durch das Wort „Siehe“ seinen Freund in Hiob Kapitel 36 auf, seine Blicke auf die Größe und Allmacht Gottes zu richten: „Siehe, Gott ist mächtig“ (V. 5); „Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht“ (V. 22); „Siehe, Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis“ (V. 26).
Wie wichtig ist der Dienst eines Elihu auch heute noch, um in notvollen Umständen den Blick zur Allmacht und Hilfe Gottes hinzuwenden. Dadurch wird das beunruhigte Herz still und aufnahmebereit für die Worte Gottes, die sich daraufhin auch an Hiob richten konnten.

Die Botschaft Elihus lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Sieh auf Gott!


Die Botschaft Gottes

Von Kapitel 38 an entfaltet Gott nun vor den Augen Hiobs seine gewaltige Herrlichkeit als ewiger Schöpfer, der alle Dinge – und auch Hiob – durch das Wort seiner Macht trägt (s. Heb 1,3). Doch bevor Gott diesen wunderbaren Einblick in seine Schöpfung gibt, verdient schon der Beginn dieser göttlichen Rede an Hiob unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir lesen in Hiob 38,1: „Und der Herr antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach ...“.
Zunächst fällt auf, dass wir hier von Gott, dem Herrn (hebr. Jehovah), lesen. Im ganzen Teil der Gespräche im Buch Hiob (Kap. 3 bis 39) ist bis auf eine weitere Ausnahme (s. Hiob 12,9) durchgängig von Gott, dem „Allmächtigen“ (hebr. El), die Rede. Doch gerade in dem Augenblick, als sich der allmächtige Gott seinem Knecht zuwendet, bezeichnet Er sich als Herr „Jehova“. Dieser Name Gottes hebt die persönliche Beziehung zu den Menschen und später besonders zu seinem irdischen Volk hervor.
Der persönliche Aspekt der Zuwendung Gottes wird auch durch die Tatsache hervorgehoben, dass Gott zu Hiob „aus dem Sturm“ sprach. Durch den lauten Sturm war es nicht möglich, dass andere Menschen diese göttliche Botschaft hören konnten, die allein für Hiob bestimmt war. So kümmert sich Gott persönlich um jeden einzelnen der Seinen – damals wie heute.

Die Größe Gottes in seiner Schöpfung

In der nun beginnenden persönlichen Ansprache Gottes wird Hiob vor eine Fülle von Fragen gestellt, die der Schöpfer-Gott wie an einer endlos erscheinenden Kette aneinandergereiht an sein Geschöpf Hiob richtet. Keine einzige Frage konnte Hiob damals beantworten! Und selbst in der gegenwärtigen Zeit, die von modernster Technologie und naturwissenschaftlichen Errungenschaften geprägt ist, hat die Menschheit auf diese Fragen noch immer keine vollumfänglichen Antworten. Man konnte mithilfe der modernen Technik überhaupt erst ein Verständnis über den Anlass der Fragen Gottes gewinnen – von möglichen Antworten darauf ist man jedoch weit entfernt.
Dieser Sachverhalt ist die eigentliche Botschaft Gottes an Hiob und an uns heute: Zu erkennen, dass der ewige Schöpfer unbeschreiblich groß und über alle Dinge erhaben ist. Wir als seine Geschöpfe sind dagegen verschwindend klein. Aber wir dürfen seine Größe in seiner Schöpfung bewundernd betrachten: „Seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden“ (Röm 1,20). Wir wollen nun Hiob auf seinem Rundgang durch Gottes Schöpfung ein Stück begleiten und anhand von zwei Beispielen aus Hiob 38 die Größe Gottes bewundernd anschauen.

Ein Blick in die Tiefe

Gott richtet durch seine Fragen zunächst den Blick weit hinab zu den sehr tief gelegenen Orten auf der Erde: „Bist du bis zu den Quellen des Meeres gekommen, und hast du die Gründe der Tiefe durchwandelt?“ (Hiob 38,16). Die Tiefen des Meeres waren in den Tagen Hiobs noch völlig unerforscht. Erst vor wenigen Jahrzehnten konnten entsprechend ausstaffierte U-Boote eingesetzt werden, um zu den hydrothermalen Quellen der Tiefsee hinabzutauchen, die hauptsächlich entlang des Ostpazifischen, des Mittelatlantischen und des Südwestindischen Rückens in bis zu 4.000 Meter Tiefe auf dem Grund der Ozeane liegen. Dort herrscht ein so gewaltig hoher Druck, dass das Wasser dort erst bei etwa 400°C zu kochen beginnt! Von diesem außergewöhnlichen Ort, zu dem die Menschen erst vor kurzem vorgestoßen sind, sprach Gott schon 4.000 Jahre zuvor – da hat Er bereits diese Tiefe durchwandelt! Wie groß ist Er – und wie klein sind wir!

Ein Blick in die Höhe

Wenn wir nun mit Hiob gemeinsam unseren Blick von den Tiefen des Meeres empor zu den Sternen im Weltall richten, verstärkt sich noch mehr der Eindruck der Allmacht Gottes und das Bewusstsein unserer eigenen Nichtigkeit. Dazu hören wir die Frage Gottes: „Kannst du das Gebinde des Siebengestirns knüpfen oder die Fesseln des Orion lösen? … Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?“ (Hiob 38,31,33).
Wiederum zeigt uns Gott wunderbare Dinge aus seiner Schöpfung, die man erst vor kurzem beobachten und bestätigen konnte: Das Siebengestirn (oder Plejaden) ist ein Sternenhaufen im Sternbild Stier, in dem man mit bloßem Auge sieben Sterne gut erkennen kann. Die meisten Sternbilder sind Gebilde, deren einzelne Sterne in keinem wechselwirkenden Zusammenhang stehen, sondern nur von der Erde aus betrachtet in einer gewissen Formation erscheinen. Doch das Siebengestirn ist eine seltene Ausnahme: Diese Sterne bilden einen durch die Schwerkraft zusammengebundenen Haufen und sind dadurch in gewisser Weise „verknüpft“.
Ganz anders die Gürtelsterne (oder Fessel) im Sternbild Orion, das ganz in der Nähe des Siebengestirns beobachtbar ist. Es hat im Zentrum drei eng beieinanderliegende Sterne, die wie ein Gürtel aussehen. Diese drei zentralen Sterne stehen im Gegensatz zu den Sternen des Siebengestirns in keinerlei Wechselwirkung zueinander. Sie bewegen sich sogar in verschiedenen Richtungen immer weiter voneinander weg und „lösen“ sich voneinander.
Gott ist es, der auf diese Weise die Fessel des Orion „löst“ und das Gebinde des Siebengestirns „knüpft“. Ist es nicht überaus bemerkenswert, dass die Fragen Gottes vor 4.000 Jahren exakt die astronomischen Tatsachen beschreiben, die man erst in der heutigen Zeit durch geeignete Teleskope (wie z. B. das im Weltall schwebende Hubble-Teleskop) bestätigen konnte?
Kann sich die Größe Gottes und die absolute Bestimmtheit seines Wortes eindrucksvoller erweisen?
Wollen wir Ihm daher nicht mehr vertrauen? Gottes Allmacht und Größe möchte sich auch in unserem persönlichen Leben erweisen – halten wir daran stets fest! Auch wenn die Umstände wie damals bei Hiob ungünstig und leidvoll erscheinen – Gott hat alles zu jeder Zeit in seiner mächtigen Hand, auch dich und mich!

Matthias Wölfinger

Aber frage doch das Vieh,
und es wird es dich lehren;
und die Vögel des Himmels,
und sie werden es dir kundtun;
oder rede zu der Erde,
und sie wird es dich lehren;
und die Fische des Meeres
werden es dir erzählen.

Wer würde nicht an diesen allen erkennen, dass die Hand des Herrn dies gemacht hat ...?
(Hiob 12,7-9)

Aktuelle Artikel

Der Tisch des Herrn – der Ort der Gemeinschaft

Bereits die ersten Christen kamen am ersten Tag der Woche zusammen, um das Brot zu brechen (s. Apg 20,7). Sie kamen damit auf der einen Seite dem Wunsch des Herrn Jesus nach: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Indem sie das Brot brachen, gedachten sie des Herrn in seinen tiefen Leiden und seiner Hingabe bis in den Tod. Auf der anderen Seite drückten sie aber auch die Einheit aller Gläubigen auf der Erde aus, die den Leib Christi bilden, dessen verherrlichtes Haupt der Herr Jesus im Himmel ist. Damit bezeugten sie die Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander an seinem Tisch (s. 1. Kor 10,16.17). Sie taten es unter der Leitung des Heiligen Geistes, obwohl sie die Belehrung der Briefe des Neuen Testaments noch nicht besaßen. Diese zweite Seite soll in diesem Artikel etwas beleuchtet werden.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Denkwürdig)

Denkwürdig – was bedeutet das überhaupt? Im Bedeutungswörter­buch findet sich dazu folgende Erklärung: „Von solch einer Art, so bedeutungsvoll, dass man immer wie­der daran denken, sich daran erinnern, es nicht vergessen sollte.“
Mehr lesen

Eine ausweglose Situation – ER kann helfen!

Dem Synagogenvorsteher Jairus war soeben die Nachricht überbracht worden: „Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch?“ (Mk 5,35). Wir stellen uns vor, wie sehr Jairus diese Worte in seinem Innern erschüttert haben müssen. Sein geliebtes Kind lebt nicht mehr. Er ist sprachlos. War denn sein Glaube umsonst gewesen? Er hatte sich doch auf den Weg gemacht zu dem Herrn Jesus, dem zwar die religiösen Führer des Volkes so viel Verachtung entgegengebrachten, Ihn ab­lehnten, aber der sich doch „wohltuend und heilend“ in Liebe über Menschen erbarmte (s. Apg 10,38). Das hatte Jairus beobachtet und sich zu dem Herrn Jesus gewandt in dem Glauben: «Er kann auch meine Tochter heilen.» Zu den Füßen des Herrn Jesus niederfallend, hatte er seine ganze Not vor Ihm ausgesprochen: „Mein Töchterchen liegt im Sterben; komm doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet werde und lebe“ (Mk 5,23). Und der Herr Jesus hatte sich sogleich auf den Weg gemacht: „Und er ging mit ihm…“ (Mk 5,24).
Mehr lesen

Hauptsache gläubig?

Als es für Isaak, Abrahams Sohn, an der Zeit war, zu heiraten, war es dem Vater wichtig, dass sein Sohn nicht irgend­eine Frau heiratete. Vor allem durfte es keine Kanaaniterin sein, also eine Frau aus dem Land, in dem er als ein Fremd­ling Gottes lebte. Für Abraham kam nur eine Frau aus seiner Verwandtschaft in Frage. Deshalb sandte er seinen Knecht, um mit Gottes Hilfe die geeignete Braut für Isaak zu finden. Die Zeiten, in denen die Eltern den Ehepartner für ihre Kinder aussuchten, sind in unserem Land schon lange vorbei. Die Frage, ob und wie wir unsere Kinder auf ihrem Weg in die Ehe begleiten, ist für uns als Christen aber dennoch aktuell wie eh und je.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Jesus lebt!)

In der allgemeinen Christenheit wird in diesem Monat wieder Ostern gefeiert. Viele verbinden das Fest mit Os­tereiern, Osterhasen und ähnlichen Dingen des Brauchtums und freuen sich auf ein paar freie Tage. Mehr als 20% der Bevölkerung unseres Landes wissen nicht mehr, dass Ostern etwas mit der Auferstehung zu tun hat. Am Tag nach dem Sabbat, der auf das Passahfest folgte, feierte das Volk Israel das Fest der Erst­lingsgarbe. Sie brachten Gott die erste Garbe der neuen Gerstenernte (s. 3. Mo 23,9-14), die von dem Erstgeborenen aus den Toten, dem Herrn Jesus (s. Kol 1,18), spricht.
Mehr lesen

Das Leben ist kurz: nutze die Zeit

Es ist Sonntagnachmittag. Nach der Wortverkündigung sitzen wir als Geschwister im Haus eines Bruders noch am Kaffeetisch zusammen. Angeregt unterhalten wir uns über das in der Wortverkündigung Gehörte und denken über unser ewig sicheres Heil und die wunderbare Zukunft nach, die uns erwartet. Wir sind dankbar für die große Gnade – die unverdiente Liebe Gottes. Dabei erinnern wir uns dar­an, wie kurz die Zeitspamme ist, die noch verbleibt, um dem Herrn Jesus zu leben und zu dienen – als Antwort auf seine Liebe. Unvermittelt steht die Gast­geberin auf und holt einen Zollstock.
Mehr lesen
1 64 65 66 67 68 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo