BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Einleitende Gedanken
zu 7 Bausteine einer Ehe nach Gottes Plan

© merklicht.de, stock.adobe.com
„Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung“.
Ephesser 5,31.32

Die irdische und zeitliche Beziehung der Ehe ist ein Abbild der himmlischen und ewigen Beziehung zwischen Christus und der Versammlung. Das allein sollte Grund genug sein, sich mit dem Thema „Ehe“ zu beschäftigen.

Gottes Plan im Gegensatz zum Zeitgeist

Das Thema „Ehe“ spielt in Gottes Wort eine große Rolle. Es zieht sich durch alle Teile der Bibel, vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. Gott sagt uns, wie Er über die Ehe denkt. Seine Gedanken sind maßgebend und unabhängig vom jeweiligen Zeitgeist.
Wer den aktuellen Zeitgeist (Mainstream) verfolgt, erkennt sofort, dass gläubige Christen hier in einem besonderen Spannungsfeld und vor einer besonderen Herausforderung stehen, wenn sie Gottes Gedanken über die Ehe verwirklichen wollen.

Die Bibel passt sich niemals dem Mainstream an. Für uns gilt es, gegen den Strom zu schwimmen und auf das zu hören, was Gott uns sagt.

Zum Nachdenken: Sind wir bereit, als Ehepaare „gegen den Strom“ gängiger Meinungen zu schwimmen und an den Maßstäben Gottes festzuhalten? Bedenken wir: Wer jedem Trend folgt, irrt letztlich planlos umher.


Die Ehe – eine Gabe Gottes

Wenn wir den Schöpfungsbericht in der Bibel lesen, stellen wir zunächst zwei Dinge über den Ursprung der Ehe fest: Erstens ist sie eine Gabe unseres Schöpfer-Gottes an uns Menschen. Zweitens stiftete Er sie schon im Paradies. Das erste Menschenpaar (Adam und Eva) wurde von Gott selbst in der Ehe zu einer untrennbaren Einheit zusammengefügt. Gott nennt das „ein Fleisch“.
Die Ehe ist somit eine der ältesten Gaben Gottes an uns Menschen und – neben der Arbeit – etwas, das uns aus dem Paradies erhalten geblieben ist. Daraus folgt, dass die Ehe kein exklusiver Segen für Gläubige ist, sondern dass Gottes Gedanken über die Ehe für alle Menschen gültig sind. Erst im Neuen Testament finden wir weitergehende Belehrungen für eine christliche Ehe.

Zum Nachdenken: Sind wir uns dessen bewusst, dass die Ehe einen hohen Wert in Gottes Augen hat? Wie tragen wir dem im Eheleben Rechnung?


Die Ehe – Gnade und Verantwortung

Jede gute Gabe, die von Gott kommt (s. Jak 1,17), ist einerseits eine Gnade und andererseits mit Verantwortung verbunden. Gnade ist unverdiente Zuwendung Gottes. Die Ehe ist ein besonderes Geschenk Gottes.
Unsere erste Reaktion darauf sollte Dankbarkeit sein. Es ist normal, dass man sich für ein Geschenk bedankt. Das sollten wir als Kinder Gottes nicht vergessen. Doch nicht nur das. Wir sollten bedenken, dass jede Gabe Gottes zum Nutzen gebraucht oder zum Schaden missbraucht werden kann. Die Ehe kann deshalb „dem Himmel auf Erden“ gleichen oder – leider – eine Qual sein. Es kommt auf uns an, wie wir mit Gottes Geschenk umgehen.
Die zweite Reaktion sollte deshalb sein, dass wir – Ehemann und Ehefrau – bereit sind, die Gedanken Gottes über die Ehe im Alltag umzusetzen.

Zum Nachdenken: Wie oft beklagen wir uns über unseren Ehepartner und wie oft haben wir Gott schon für unseren Ehepartner gedankt? Sind wir bereit, den guten Anweisungen Gottes im Ehealltag zu folgen? Es wird ganz sicher zu unserem Nutzen und Segen sein.


Die Ehe – durch den Sünden­fall belastet

Das Original – die Ehe, so wie Gott sie gegeben hat – ist (ebenso wie die Arbeit) durch den Sündenfall belastet. Dies wurde sofort deutlich, als Gott nach dem Sündenfall zu Eva sagte, dass Adam über sie herrschen wird (s. 1. Mo 3,16). Das war niemals Gottes ursprüngliche Idee, sondern ist eine Folge des Sündenfalls. So gesehen liegt eine Belastung auf jeder Ehe. Dennoch ist es immer noch möglich, eine Ehe nach Gottes Plan zu führen und den Fluch der Sünde mit seinen Folgen zu minimieren. Das ist eine gute Nachricht und viele Ehepaare haben erlebt, dass die Ehe tatsächlich Tagen des Himmels über der Erde gleicht (s. 5. Mo 11,21).

Zum Nachdenken: Sind wir bereit, uns der Herausforderung zu stellen und eine Ehe nach Gottes Plan zu führen?


Drei Eheklassen

Vor vielen Jahrzehnten (als es bei der Bahn noch drei Klassen gab) gab ein Vater seinem ältesten Sohn am Hochzeitsmorgen einen guten Rat mit auf seinen Weg. Er verglich die Ehe mit einer Reise im Zug, in der man in drei Klassen reisen kann.

  • Klasse 3: Man reist sehr ungemütlich und lebt im Wesentlichen gegeneinander. Eine solche Ehe ist „Kampf und Krampf“ und hochriskant. Die Gefahr, dass sie auseinanderbricht, ist relativ hoch.
  • Klasse 2: Man reist ordentlich und lebt im Wesentlichen nebeneinander. In einer solchen Ehe hat man sich arrangiert und geht sich so gut wie möglich aus dem Weg, ohne ständig zu streiten. Eine solche Ehe ist relativ langweilig und bleibt weit hinter dem zurück, was Gott schenken möchte.
  • Klasse 1: Man reist komfortabel und lebt im Wesentlichen mitein­ander und füreinander. Eine solche Ehe ist eine spannende Reise. Einer profitiert vom anderen.

Frage: Wie schaffen wir es, in der ersten Eheklasse zu reisen?
Antwort: Indem der Herr Jesus der Mittelpunkt ist. Er soll nicht „nur“ der „Dritte im Bunde“ sein, sondern Er muss den ersten Platz haben!

Gute Ehen müssen täglich „gepflegt“ werden! Sie können tatsächlich immer noch besser werden. Schlechte Ehen können „generalüberholt“ werden. Für Gott gibt es keine hoffnungslosen Ehen.

Zum Nachdenken: In welcher Eheklasse sind wir unterwegs? Sind wir bereit, den Sprung in Klasse 1 zu machen? Es ist immer möglich. Und sind wir bereit, Energie zu investieren, um in Klasse 1 zu bleiben? Die Ehe ist kein Selbstläufer. „Einmal gut“ heißt nicht „immer gut“. Manche Ehe hat gut angefangen und dennoch ein schlechtes Ende genommen. Solange wir verheiratet sind, müssen wir uns engagieren.


Jede Ehe ist betroffen

Egal, in welcher Eheklasse ich mich gerade bewege, das Thema Ehe bleibt immer ein zentrales Thema. Zwei Dinge müssen uns sehr bewusst sein:

  1. Keine Ehe ist so gut, dass sie nicht noch besser werden kann! Es gilt deshalb aufzupassen und schon die kleinen Füchse zu fangen, die den Weinberg verderben wollen (s. Hld 2,15).
  2. Keine Ehe ist zu schlecht, dass Gott sie nicht „reparieren“ kann! Wir sollten keine krummen Lebenslinien kreieren, dürfen unserem Gott aber zutrauen, dass Er sogar auf krummen Lebenslinien gerade schreiben kann.
Zum Nachdenken: Wie beurteilen wir unsere Ehe? Sehen wir die Notwendigkeit, täglich an unserer Ehe zu „arbeiten“, Fehlverhalten zu korrigieren und Gutes weiter zu optimieren?


Die Art der Unterweisung

Gott unterweist uns in seinem Wort auf unterschiedliche Art und Weise über die Ehe. Zum einen gibt es eine Art „abstrakten Unterricht“. Den finden wir vor allen Dingen in den Briefen des Neuen Testaments, zum Beispiel in Epheser 5, Kolosser 3 und 1. Petrus 3. Aber auch das Buch der Sprüche ist unter anderem ein Lehrbuch über die Ehe. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, was dieses Buch über die Ehefrau und den Ehemann zu sagen hat – und das nicht nur in Sprüche 31.
Hinzu kommt praktischer Anschauungsunterricht. Es lohnt sich, Besuche bei Ehepaaren in der Bibel zu machen. Als Beispiele seien Abraham und Sara, Isaak und Rebekka, Amram und Jokebed, Mose und Zippora sowie Aquila und Priszilla genannt. Dies sind positive Beispiele, die uns Mut machen. Es gibt aber auch negative Beispiele, von denen wir uns warnen lassen sollten.

Zum Nachdenken: Unterziehen wir uns der Mühe, gemeinsam als Ehepaar darüber nachzudenken, was die Bibel über die Ehe sagt? Es wird unsere Ehe mit Sicherheit bereichern.


Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

Die Ehe ist eine Gabe Gottes aus dem Paradies. Gott fügt Mann und Frau zusammen. Die Ehe ist zu unserem Segen und zur Freude gegeben. Allerdings ist die Ehe durch den Sündenfall belastet, so dass es eine Herausforderung geworden ist, den Plan Gottes in einer christlichen Ehe zu verwirklichen. Möglich ist es aber immer noch, im glücklichen Miteinander eine Ehe nach Gottes Plan zu leben.

Ernst-August Bremicker

Aktuelle Artikel

Baustein 3: Mann und Frau sind gleichwertig, aber nicht gleichartig

Im vorhergehenden Baustein hatten wir gesehen, wie Gott Mann und Frau in der Ehe zusammenfügt. Gott hat die Institution „Ehe“ gegeben und verfügt darüber. Wenn zwei Menschen heiraten, werden sie durch den Schöpfer zusammengefügt. Kein Mensch ist berechtigt, das zu scheiden, was Gott zusammengefügt hat. Mit dem dritten Baustein erreichen wir einen sehr wichtigen Punkt. Gott hat Mann und Frau unterschiedlich geschaffen. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass es einen Wertunterschied gibt. Es gibt ihn nicht! Der Unterschied liegt nicht im Wert, sondern in der Art und im Wesen. Ein Wesensunterschied bedingt keinen Wertunterschied.
Mehr lesen

Baustein 2: Von Gott zusammengefügt

Nach einigen grundsätzlichen Anmerkungen über die Ehe haben wir im ersten Baustein gesehen, dass Gott der Planer (Architekt) der Ehe ist und dass Er mit der Ehe bestimmte Ziele verfolgt. Der zweite Baustein beschäftigt sich damit, dass die Ehe von Gott zusammengefügt ist, das heißt, Gott hat die Institution „Ehe“ gegeben, und wenn zwei Menschen heiraten, werden sie durch den Schöpfer zusammengefügt. Nach den Maßgaben des Wortes Gottes ist die Ehe die einzige Möglichkeit des Zusammenlebens von Mann und Frau.
Mehr lesen

Baustein 1: Gott ist der Eheplaner und hat ein Ziel mit der Ehe

Wir haben gesehen, dass die Ehe eine Gabe und ein Segen Gottes für uns Menschen ist. Trotz des Sündenfalls und vieler gegenläufiger gesellschaftlicher Trends ist es immer noch möglich, Ehe nach Gottes Plan zu leben. Wenden wir uns deshalb nun dem ersten Baustein einer Ehe nach Gottes Plan zu. Wir lernen erstens, dass Gott der Planer (der Architekt) der Ehe ist. Wir lernen zweitens, dass Er mit der Ehe bestimmte Ziele verfolgt. Es hilft uns in der Ehe, wenn wir diese beiden Dinge nicht aus dem Auge verlieren.
Mehr lesen

Einleitende Gedanken zu 7 Bausteine einer Ehe nach Gottes Plan

Die irdische und zeitliche Beziehung der Ehe ist ein Abbild der himmlischen und ewigen Beziehung zwischen Christus und der Versammlung. Das allein sollte Grund genug sein, sich mit dem Thema „Ehe“ zu beschäftigen.
Mehr lesen

Vorwort zu 7 Bausteine einer Ehe nach Gottes Plan

Die Ehe ist eine Gabe Gottes aus dem Paradies, für die wir unserem Schöpfer dankbar sein sollten, für die wir aber zugleich auch verantwortlich sind. In diesem Sonderheft möchte ich nach einigen einleitenden Gedanken sieben Bausteine einer Ehe nach Gottes Plan vorstellen. Es geht mir dabei nicht primär um praktische Aspekte (die dennoch nicht ganz zu kurz kommen werden), sondern um die Grundprinzipien Gottes für die Ehe. Diese sind gerade in einer Zeit wichtig, in der die Menschen viele Grundpfeiler umreißen (s. Ps 11,3) und biblische Grundsätze über die Ehe weitgehend ignoriert und sogar für falsch erklärt werden. Primäre Zielgruppe der biblischen Unterweisung über die Ehe sind ohne Frage verheiratete Gläubige. Dennoch sollten solche, die (noch) nicht oder nicht mehr verheiratet sind, Gottes Gedanken über die Ehe ebenfalls kennen. Zum einen ist für viele (noch) nicht Verheiratete nicht ausgeschlossen, dass sie einmal heiraten werden, zum anderen ist gegenseitiges Verständnis und darauf aufbauende Hilfestellung immer gut und nützlich. Und nicht zuletzt gibt es eine Parallele zwischen der Beziehung in der Ehe und der Beziehung zwischen Christus und seiner Versammlung, weshalb auch Unverheiratete sich mit diesem Thema beschäftigen sollten. Es ist mein Wunsch, dass der Herr allen Lesern – ob sie verheiratet sind oder (noch) nicht – beim Lesen dieses Heftes einen reichen Segen schenkt.
Mehr lesen

Wie wird es im Himmel sein? (Teil 3)

Die Frage, wie es im Himmel sein wird, hat uns sicher alle schon beschäftigt. Auch Kinder fragen danach. Antworten darauf zu geben, fällt uns manchmal gar nicht so leicht. Dem, was uns Gottes Wort dazu sagt, gehen wir in dieser Artikelserie ein wenig nach.
Mehr lesen
1 16 17 18 19 20 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo