BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Ein segensreiches Vorrecht – wenn Eheleute miteinander Gottes Wort lesen

© JBen White/Wirestock, stock.adobe.com

In Gottes Wort finden sich keine Beispiele, in denen uns berichtet wird, wie Eheleute gemeinsam das Wort Gottes lesen. Ist das gemeinsame Studium seines Wortes in Gottes Augen etwa unwichtig? Ganz bestimmt nicht!
Für das gemeinsame Bibelstudium als Eheleute gilt grundsätzlich dasselbe wie für das Lesen von Gottes Wort persönlich oder in der Familie. Wertvolle Impulse dazu finden sich in zwei anderen Artikeln dieses Heftes.

Welchen Wert das gemein­same Interesse am Wort Gottes hat, zeigen uns einige Ehepaare in der Schrift, deren Leben – oder einzelne Ereignisse darin – davon zeugen, welch großer Segen auf dem gemeinsamen Interesse an den Gedanken Gottes ruht.
Eins dieser Beispiele sind Zacharias und Elisabeth. Sie kommen beide aus dem Stamm Levi – er stammt aus der Abteilung Abias und auch sie ist eine Nachfahrin Aarons (s. Lk 1,5). Dieses Ehepaar lebt zur Zeit des Königs Herodes, zur Zeit, als der Herr Jesus geboren wurde.

Ein bewährtes Ehepaar

Gottes Wort stellt ihnen ein schönes Zeugnis aus: „Beide aber waren ge­recht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn“ (s. Lk 1,6a).
Von einem Priester kann erwartet wer­den, dass er sich in den Gebo­ten und Satzungen des Herrn auskennt. Doch interessanterweise wird die­­ses Zeugnis Zacharias und Elisabeth gleicherma­ßen ausgestellt. Sie kann­ten die Gedanken Gottes also beide gut. Ihr Beispiel darf uns als Ehepaare anspornen, zusammen die Bibel zu studieren, um ein gemeinsames und über­einstimmendes Verständnis der Gedanken Gottes zu erlangen.
Dabei bleiben Zacharias und Elisabeth aber nicht stehen. Sie kennen nicht nur Gottes Wort, sie verwirklichen die Gedanken Gottes auch in ihrem Leben. Sie sind „Täter des Wortes und nicht allein Hörer“ (Jak 1,22).
Sowohl Zacharias als auch Elisabeth wandeln „untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn“, nicht nur in einigen. Ihre „Schriftkenntnis“ muss umfassend sein, denn sonst wäre so etwas nicht möglich. Das setzt intensive und regelmäßige Beschäftigung mit Gottes Gedanken vo­raus.

Ein erprobtes Ehepaar

Etwa 400 Jahre sind vergangen, seitdem Gott seinem Volk Israel durch den Propheten Maleachi sagen ließ: „Und ihr werdet wieder den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient“ (Mal 3,18).
Davon sind Zacharias und Elisabeth überzeugt. Sie sehen, wie die Men­schen um sie her von Gott abfallen und in ihrem Eigenwillen leben. Wie oft werden sich die Eheleute darüber wohl ausgetauscht haben?
Ganz besonders, wo doch ihre Ehe trotz ihres untadeligen Wandels kin­derlos geblieben ist – für gottesfürch­tige Juden wie sie eine harte Probe. Zacharias hat deswegen oft zu Gott gefleht, aber bislang keine Antwort erhalten.

Ein gesegnetes Ehepaar

Eines Tages ist Zacharias wieder an der Reihe, seinen Dienst als Priester im Tempel zu verrichten. Während er im Tempel ist, um zu räuchern, erscheint ihm plötzlich „ein Engel des Herrn, der zur Rechten des Räucheraltars stand“ (Lk 1,11). Zacharias erschreckt sich sehr darüber und fürchtet sich.
Der Engel beruhigt ihn mit den Worten: „Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen“ (V. 13). Und dieser Sohn wird ein besonderes Kind sein, denn er ist dazu bestimmt, der durch die Propheten angekündigte Vorläufer des verheißenen Messias zu sein.

Ein gleichgesinntes Ehepaar

Zacharias kann es nicht fassen. „Wo­ran soll ich dies erkennen?“, will er von dem Engel wissen. ­Schließlich ist er ein alter Mann und auch seine „Frau ist weit vorgerückt in ihren Tagen“ (V. 18). Der Engel tadelt Za­charias einerseits, weil er seinen Worten nicht glaubt. Gleichzeitig sichert er Zacharias aber auch die Erfüllung seiner Ankündigung zu.
Gottes Wort sagt nichts darüber, wie Zacharias seiner Frau von diesem Er­lebnis und der Ankündigung berichtet hat. Wir lesen auch nichts davon, dass Elisabeth ihren Mann wegen seines Zweifels getadelt hätte.
Stattdessen verbirgt sie sich fünf Mo­nate, als sie schwanger ist. Wie sehr die Kinderlosigkeit gerade auch auf Elisabeth gelastet haben wird, lassen ihre Worte erkennen, die sie in der Zeit der Zurückgezogenheit spricht: „So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen“ (V. 25).
Zugleich sind diese Worte ein schö­ner Hinweis auf die Übereinstimmung zwischen ihr und ihrem Mann Za­cha­rias, der ja oft wegen ihrer Kinderlosigkeit zum Herrn gefleht hatte.

Ein lobpreisendes Ehepaar

Wie sehr dieses Ehepaar in der Schrift gegründet und dem Wort Gottes gehorsam ist, zeigt sich auch bei der Ge­burt des Kindes. Wie damals allgemein üblich, wollen die Nachbarn und Verwandten den Sohn nach dem Namen des Vaters nennen: Zacharias – „der Herr ist eingedenk gewesen“, wie die deutsche Übersetzung dieses griechischen Namens lautet.
Doch Elisabeth widerspricht und besteht darauf, dass ihr Sohn Johannes heißen soll, denn „der Herr ist gnädig“ (so die ins Deutsche übersetzte Bedeutung dieses Namens). Nach seiner Meinung gefragt, schreibt Zacharias ebenfalls den Namen Jo­hannes auf ein Täfelchen.
In diesem Augenblick kehrt seine Stim­me zurück und er kann wieder re­den. Der nun folgende Lobpreis des Herrn, des Gottes Israels, enthält zahlreiche Hin­weise auf alttestamentliche Aussa­gen und Prophezeiungen, zum Beispiel aus Maleachi 3,1 und Jeremia 31,34.
Schon als Maria sie während der Schwangerschaft besuchte, hatte Eli­sabeth die gleiche Gesinnung gezeigt, als sie zu Maria sprach: „Gesegnet [oder: gepriesen] ist die Frucht dei­nes Leibes! Und woher geschieht mir dieses, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (s. Lk 1,42.43).

Ein Mut machendes Ehepaar

Keinem Ehepaar wird, wie Zacharias und Elisabeth, heute ein Johannes dem Täufer vergleichbares Kind ange­kündigt werden. Aber auch wir werden heute als Ehepaare einen reichen Segen für unser Leben em­pfangen, wenn wir ihrem Beispiel fol­gen und uns ge­meinsam mit dem Wort Gottes beschäftigen. Nicht, um verstandesmäßiges Wissen aufzuhäufen, sondern um es im täglichen Leben zu verwirklichen – zur Ehre un­seres Herrn!

Stefan Busch


Gesucht wird ein Ehepaar, das …

  • … mit einem Diener Gottes zusammenarbeitete, weil sie den gleichen Beruf hatten.
  • … seinen eigenen Hals für das Leben eines Dieners Gottes preisgab.
  • … die Geschwister eines örtlichen Zeugnisses der Versammlung Gottes in ihrem Haus beherbergte.
  • … um seiner Herkunft willen den Wohnort wechseln musste.
  • … einem Gläubigen die Gedanken Gottes genauer auslegte.

Um welches Ehepaar handelt es sich?

Aktuelle Artikel

Schuld sind immer die anderen! Wirklich?

„Und der Mensch sagte: Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß. Und Gott der Herr sprach zu der Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange betrog mich, und ich aß“ (1. Mo 3,12.13). Die Menschheitsgeschichte stand noch ganz an ihrem Anfang. Gott hatte alles wunderbar geschaffen, es gab beste Bedingungen für den Menschen, um in dem Garten Gottes zu leben und die Gemeinschaft mit Gott zu genießen. Nur ein Gebot hatte das erste Menschenpaar zu beachten: Sie sollten nicht von der Frucht des „Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen“ essen (1. Mo 2,17). Von allen anderen Bäumen in Gottes genialer Schöpfung durften Adam und Eva nach Belieben genießen.
Mehr lesen

Der Herr Jesus und kleine Kinder

Im griechischen Urtext des Neuen Testaments gibt es für das deutsche Wort „Kind“ zwei Wörter: teknon (Kind) und paidion (junges, kleines Kind). Wir wollen uns nur mit Stellen beschäftigen, in denen das letztere Wort verwendet wird. Zuerst wird Johannes der Täufer nach der Geburt in Lukas 1 viermal damit bezeichnet. Zehnmal wird es für den gerade geborenen Heiland in Matthäus 2 und Lukas 2 verwendet. Aber nun wollen wir uns den Begebenheiten zuwenden, in denen der Herr Jesus dieses Wort für kleine Kinder benutzt.
Mehr lesen

Hoffnung, die den Alltag prägt

Hoffnung ist in der Bibel die freudige und zufriedene Erwartung einer sicheren Sache, die bald in Erfüllung geht. Während der Glaube einmal durch das Schauen abgelöst werden wird, wird sich die Hoffnung erfüllen. Der Glaube nimmt an, was Gott sagt. Die Hoffnung erwartet die kommende Erfüllung, die Gott sicher bringen wird. Glaube und Hoffnung prägen also unser Leben als Christen auf der Erde. Sie werden nicht mehr nötig sein, wenn wir das Ziel erreicht haben. Im Folgenden denken wir über drei Bereiche nach, in denen die Hoffnung eine wichtige Rolle für uns spielt. Es ist einmal der Bereich von Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen und dann der Bereich der allgemeinen Probleme, die in unserem Leben auftreten. Die Hoffnung hilft uns, darin auszuhalten! Schließlich geht es um den Bereich der herrlichen Zukunft, die vor uns liegt und der durch die Hoffnung jetzt schon lebendig für uns wird.
Mehr lesen

Liebe – Motiv und Hilfsquelle in der Familie

Über Liebe gibt es die unterschiedlichsten Gedanken und es ist wichtig, ein klares Verständnis darüber zu haben, was Liebe im biblischen Sinn ist. Darüber denken wir am Anfang des Artikels nach. In unseren Ehen, Familien und Beziehungen soll die Liebe das leitende Motiv sein. Das ist ein hoher Anspruch. Weil wir das neue Leben haben, sind wir in der Lage, das praktisch auszuleben – nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes. Und wenn es in der Praxis trotzdem nicht so ist? Das ist sicher häufiger der Fall, als wir es uns wünschen. Dann gibt es mit Gottes Hilfe einen Ausweg, über den wir auch in diesem Artikel nachdenken wollen.
Mehr lesen

Kinder erziehen oder Kinder überfordern

Kürzlich beobachtete ich auf einem Marktplatz Eltern, die dort mit ihrem kleinen Sohn im Alter von etwas mehr als einem Jahr Rast machten. Sie hatten Backwaren gekauft und machten ein Picknick. Der kleine Junge saß kaum auf der Bank, als er schon wieder aufsprang und weglief. Nachdem die Eltern ihn wieder zurückgeholt hatten, nahm er ein Stück von seinem Brötchen – und schon war er wieder weg. So ging es einige Male.
Mehr lesen

Glaube – praktiziert in der Familie

Familie, ein Ort des Segens – unter dieser Überschrift konnte auch in diesem Jahr wieder eine Konferenz im Begegnungszentrum am Erikasee in Laubusch stattfinden. Der erste Tag war ausgefüllt durch drei Vorträge mit ergänzenden Beiträgen zu den Themen Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Kerninhalte dieser Vorträge sind in den folgenden Artikeln zusammengefasst. Am zweiten Tag wurde das dreizehnte Kapitel des ersten Korintherbriefes betrachtet. Ein Artikel dazu ist für das nächste Heft vorgesehen. Während dieser Zeit gab es viele Impulse aus Gottes Wort und aus dem Austausch miteinander. Einige davon sollen auch den Lesern von „Bleibt in mir“ zugänglich gemacht werden. Vielleicht ist es ja für einige Leser ein Ansporn, diese Konferenz künftig auch zu besuchen. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite www.laubusch-am-erikasee.de. Unter der Rubrik „Veranstaltungen“ findet man unter „Bibelkonferenz – Sommer“ sowohl nähere Informationen zur Konferenz als auch weitere Unterlagen zu den drei Vorträgen vom ersten Konferenztag.
Mehr lesen
1 41 42 43 44 45 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo