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...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Ein Notruf der Schwestern aus Bethanien:

© Jenny Sturm, stock.adobe.com
„Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank.“
(Johannes 11,3)

Die Situation im Haus der Martha wiederholt sich auch heute noch in den Häusern so mancher Kinder Gottes. Da ist jemand krank, ernstlich krank … Verschiedene Ärzte sind konsultiert worden, aber die Behandlungen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil, oftmals ist eine Operation unumgänglich. Neben manchen Schmerzen empfindet der Betroffene seine Not auch als eine schwere seelische Belastung.
Und die ihm Nahestehenden leiden mit. Wie gern würden sie die Verhältnisse ändern, aber da ist vielfach nur noch das Empfinden tiefer Hilflosigkeit …

Sein Ohr: immer geöffnet

Wie gut ist es, dass Christen einen Ort kennen, wo sie die Last abladen können: beim Herrn!

Wirf Sorgen und Schmerz
ins liebende Herz
des mächtig dir helfenden Jesu.
Lied 3 aus „Geistliche Lieder“, Beröa-Verlag, CH-Zürich.

Genau das haben auch die Schwes­tern des erkrankten Lazarus getan.
Sie kannten den Herrn. Sie wussten um seine Allmacht. Wie oft war der Herr Jesus in ihr Haus eingekehrt – Er war ein gern gesehener Gast. Ma­ria hatte so vieles zu seinen Füßen sitzend gelernt. Ihr Herz gehörte ih­rem Herrn.
Und jetzt senden Martha und Maria einen Boten zum Herrn Jesus mit dem Hinweis: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank“ (V. 3).
Sie wussten sich mit einer vollkom­menen Liebe geliebt. Das erübrigte auch jede weitere konkrete Bitte. Sie waren sich sicher: Er, der so vielen Kranken die Gesundheit wieder ge­schenkt hatte, würde sie nicht im Stich lassen, denn „Jesus liebte Mar­tha und ihre Schwester und Lazarus“ (V. 5).

Seine Hilfe: immer rechtzeitig

Aber seltsam: Der Herr Jesus macht sich nicht sofort auf den Weg. Er bleibt noch zwei Tage an dem Ort, wo Er war (s. V. 6).
Und genau das erleben wir auch heute noch! Wir haben unsere Bitten voll Vertrauen IHM vorgelegt. Wir haben aufrichtig gerungen und uns an Gottes Verheißungen geklammert. Und doch war zunächst keine Ände­rung unsere Lage erkennbar.
Dann dürfen wir uns aber daran er­innern lassen: Hilft Er nicht zu jeder Frist, hilft Er doch, wenn’s nötig ist! Deshalb wollen wir daran fest­halten: Der Herr Jesus verspätet sich nie!
Wie viele der Glaubensgeschwister könnten berichten, wie der Herr durch diese oder jene Not hindurch­getragen hat. Und wie seine Hilfe zwar nicht unbedingt „frühzeitig“, aber doch immer „rechtzeitig“ war (s. Heb 4,16). Denn wenn seine Hilfe nicht sogleich eintrifft, so hat Er sicher seine weisen Absichten damit.

Sein Herz: voller Mitgefühl

Zugleich zeigt der Herr Jesus wahres Mitgefühl, als Er tief im Geist seufzt und sich erschüttert (s. V. 33) und auf dem Weg zum Grab des Verstorbe­nen Tränen vergießt (s. V. 34).
Er ist dort in Bethanien am Grab sei­nes Freundes Lazarus der „Gott allen Trostes“ (2. Kor 1,3).
Hast du nicht auch schon in schwe­ren Augenblicken erleben dürfen, dass der Herr „voll innigen Mitge­fühls und barmherzig“ ist? (Jak 5,11). Er vermag dir auch heute als der vollkommen mitleidsvolle Hohepries­ter bei Gott das Bewusstsein seines Naheseins zu schenken und dich „zu trösten wie einen seine Mutter trös­tet“ (Jes 66,13; s. auch Heb 4,15; Mt 28,20).
Denke daran: Alles muss zu dei­nem Nutzen ge­reichen – zum Gu­ten mitwirken (s. Heb 12,10; Röm 8,28)! Und du darfst bei allen Schwierigkei­ten Erfahrungen mit deinem Herrn machen. Erlebnisse, die du nie­mals gehabt hättest, wäre in deinem Leben immer alles „glatt“ verlaufen.

„Du darfst bei allen Schwie­rigkeiten Erfahrungen mit deinem Herrn machen – Erlebnisse, die du niemals gehabt hättest, wäre in deinem Leben immer alles „glatt“ verlaufen.“


Sein Eingreifen: zu Gottes Ehre

Was hatte der Herr den Schwestern ausrichten lassen? „Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde(V. 4). Ja, alles muss doch letztlich zur Verherrlichung Gottes ausschlagen. Gott möchte sich hier und heute auch in deinen Umstän­den verherrlichen!
Und wie ist doch in der Geschichte des Lazarus alles zur Ehre des Herrn Jesus ausgeschlagen! Denn schlus­sendlich war die Krankheit doch nicht zum Tod: Jesus, der Fürst des Lebens, zeigte sich als der, der die Aufer­stehung und das Leben“ ist (V. 25): Er rief mit lauter Stimme über die Grabstät­ten von Bethanien: „Laza­rus, komm heraus!“ Und – der Ver­storbene kam her­aus … (V. 43.44).
Und viele von den anwe­senden Juden, die das sa­hen, „glaubten an Ihn“ (V. 45).

Seine Zusagen: immer zuverlässig

Wenn wir auch die „glückselige Hoffnung“, die Wiederkunft des Herrn Jesus, in unseren Herzen fest­halten dürfen, so muss vielleicht doch der eine oder andere noch durch den Tod gehen. Aber welch eine kostbare Zusage finden wir in unserem Kapitel!
Der Herr Jesus versichert, „wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt … Glaubst du dies?“ (V. 25. 26).
Jeder, der glaubt: „Herr Jesus, du bist auch für meine Sünden am Kreuz von Golgatha gestorben“, darf dieses Wissen haben: „Weil ER lebt, werde auch ich leben!“ (s. Joh 14,19).
Unsere Begebenheit zeigt in beein­druckender Weise, dass der gebie­tende Ruf des Herrn „Lazarus, komm heraus“ ge­nügt – und der, dessen Körper schon in Verwesung überge­gangen war, verlässt die Grabstätte (V. 44).
Wenn der Herr Jesus heute wieder­kommt, werden ebenso alle Gläubi­gen, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören und zwar zur Auferstehung des Lebens (s. Joh 5,28.29).

Unsere Antwort: Lob und Dank

Einige Zeit später bezeugt Maria ihre tiefe Dankbarkeit dem Herrn gegenüber, indem sie mit „einem Pfund von echter, sehr kostbarer Narde“ die Füße des Herrn Jesus salbt (Joh 12,3). Damit bezeugt sie gleichsam: „Herr Jesus, das bist Du mir wert.“
Das ist auch Gottes Ziel mit dir: Du wirst aufgrund der Erfahrungen mit Ihm Ihn mehr lieben und Ihm – nicht zuletzt bei Ihm in der Herrlichkeit – ganz bestimmt die Anbetung deines Herzens dafür bringen, dass Er auch in deinem Leben keinen Fehler gemacht hat.

Friedhelm Müller

Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten…
(Hebräer 13,6)

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