BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Die Welt der Gedanken

© by-studio, stock.adobe.com
„Und der Herr sah, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag“.
1. Mose 6,5

„jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“
2. Korinther 10,5

Gedanken kommen aus unse­rem Herzen. Die Bibel spricht mehrfach von den „Gedanken des Herzens“ (z. B. 1. Chr 29,18; Ps 33,11; Spr 19,21). Der Gläubige soll­te nicht davon ausgehen, dass seine Gedanken automatisch immer dem entsprechen, was er ist. Bei einem Ungläubigen mag das so sein. Bei einem Kind Gottes ist es jedoch so, dass wir in unserer Lebenspraxis das sind, was wir denken. Ursache und Wirkung dürfen nicht verwechselt werden.
Die Gedanken gleichen einer Quelle, die ein bestimmtes Verhalten bei uns hervorbringt. Kontrollieren wir die Quelle nicht, kontrollieren wir auch nicht den Strom, der aus der Quelle hervorkommt. Deshalb ist es für jedes Kind Gottes wichtig, seine Gedanken zu kontrollieren. Das wiederum setzt voraus, dass wir unsere Herzen bewahren.
Salomo hatte erkannt, wie wichtig unsere Herzen sind:

„Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“
Sprüche 4,23

Gedanken prägen Entscheidungen, die unser Leben in eine bestimmte Richtung bringen.
Paulus drückt es etwas anders aus. Als Gläubige sollen wir „jeden Gedan­ken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,5). Der natürliche Mensch mag denken, dass seine Gedanken frei sind. Für den Gläubigen gilt das nicht. Wir wissen nur zu gut, wie oft unsere Gedanken in eine falsche und sündige Richtung abdriften. Daher ist diese Aufforderung zu jeder Zeit aktuell.
Aus den Gedanken des Herzens wer­den Taten. Wenn wir nur lange und in­tensiv genug über etwas nachdenken, werden wir es (sehr wahrscheinlich) schließlich tun. Wenn wir es immer wieder tun, wird daraus eine Gewohnheit und schließlich ein Charakter. Das gilt im Positiven wie im Negativen. Wir können über böse und schlechte Dinge nachdenken oder über das, was rein ist und mit unserem Herrn in Verbindung steht.
Letztlich entscheiden wir selbst, ob das Fleisch in uns die Oberhand hat oder der Heilige Geist. Das Fleisch wird uns immer in Gedanken mit sündigen und unheiligen Dingen beschäftigen. Der Geist hingegen wird unsere Gedanken mit Christus und seiner Herrlichkeit erfüllen.

„Die Gedanken der Gerechten sind Recht, die Überlegungen der Gottlosen sind Betrug“
Sprüche 12,5

Folgende Anregungen können uns hel­fen, unsere Gedanken tatsächlich unter den Gehorsam des Christus gefangen zu nehmen:

  • Wir sollten nicht vergessen, dass unser Gott unsere Gedanken kennt und beurteilt. Menschen bleibt es verborgen, was wir denken, Gott nicht. „Der Herr kennt die Ge­danken des Menschen …“ (Ps 94,11).
  • „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert … ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens“ (Heb 4,12). Auch hier werden Herz und Gedanken miteinander verbunden. Der Maßstab für die Qualität der Gedanken und Überlegungen des Herzens sind nicht wir selbst, sind nicht die Menschen, sondern ist das Wort Gottes.
  • Wir sollten unseren Gott immer wieder darum bitten, uns zu erforschen, unser Herz zu prüfen und unsere Gedanken zu erken­nen (s. Ps  139,23). In Gemeinschaft mit Ihm können – und sol­len – wir prüfen, wie es um unsere Gedankenwelt bestellt ist. Es mag sein, dass tief im Herzen Gedanken schlummern, die uns kaum bewusst sind, aber die doch plötzlich aufbrechen und uns verunreinigen können, wenn wir ihnen Raum geben. Wir sollten damit im Gebet zu unserem Gott gehen.
  • Böse und schlechte Gedanken müs­sen wir genauso verurteilen, wie wir böse Taten verurteilen müssen – je früher, desto besser. Es handelt sich um Sünden. Deshalb gilt:
    „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 28,13).
    Sündige Gedanken müssen aus dem Herzen verbannt werden. Je tiefer sie sich einnisten, umso schwieriger wird es, sie auszureißen.
  • Es gibt zwar Gedankenlosigkeit, aber keinen gedankenleeren Kopf. In wachem Zustand sind wir in unseren Gedanken (fast) immer mit irgendetwas beschäftigt. Die Frage lautet nur: womit? Paulus for­dert die Philipper auf, gedanklich mit guten und positiven Dingen be­schäftigt zu sein: „Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt“ (Phil 4,8). Das können wir direkt in den Lebensalltag übertragen – egal, wo wir sind und egal, was uns gerade beschäftigt.
  • Wir haben die Gedanken mit einer Quelle verglichen. Es ist wichtig, dass die Quelle nicht verschmutzt wird. Unsere Gedanken werden ge­prägt durch das, was wir in uns auf­nehmen. Vieles nehmen wir über die Augen auf, einiges über die Ohren. Wir können nicht erwarten, dass unsere Gedanken rein sind, wenn wir unseren Geist mit unreinen Dingen füttern (Stichworte sind z. B. Internet, Musik, Fil­me, Literatur). Wir können nicht erwarten, dass unsere Gedanken und unsere Gesinnung dem Herrn gefallen, wenn wir sie nicht unter seinen Gehorsam gefangen nehmen.

Entscheidend ist, dass unsere Gedankenwelt durch Christus geprägt wird. Seine Gesinnung (seine Denkart) sollte in uns sein (s. Phil 2,5). Dann lernen wir von Ihm und werden Ihm ähnlicher.

Ernst-August Bremicker

Aktuelle Artikel

Das Mahl des Herrn – die Einsetzung

Die Einsetzung des Mahles des Herrn, das nur in 1. Korinther 11,20 so genannt wird, finden wir in den drei sogenannten synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas. In dem schon erwähnten 1. Brief an die Korinther finden wir den Bericht darüber. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Berichte treten am deutlichsten hervor, wenn die Texte in vier Spalten so nebeneinander dargestellt werden, dass Gleiches auf derselben Höhe steht. Dem Bericht von Paulus füge ich noch seine einleitenden Worte hinzu, dass er vom Herrn eine Offenbarung bezüglich des Mahles erhalten hat, und seinen abschließenden Kommentar, dass wir den Tod des Herrn bei diesem Mahl verkünden.
Mehr lesen

Unterschiedliche Begriffe …

In 1. Korinther 11 benutzt der Geist Gottes fünf verschiedene Worte, um das Prüfen oder Richten zu beschreiben.
Mehr lesen

Das Mahl des Herrn – zu seinem Gedächtnis

Wenn wir uns zu einem gemeinsamen Essen treffen, dann liegt dem oft ein ganz bestimmter Anlass zugrunde. Gerne tun wir es zum Beispiel anlässlich einer Hochzeit, zu Geburtstagen, Jahrestagen oder im Kreis unserer Familie. Und der Anlass des Essens gibt dem Zusammensein ein bestimmtes Gepräge, einen bestimmten Charakter. Entsprechend sind wir gekleidet und entsprechend benehmen wir uns. Völlig verschieden von all diesen „Gastmahlen“ ist jedoch das, was der Herr Jesus uns als „sein Mahl“, als das „dem Herrn gehörende Mahl“, wie Paulus es in 1. Korinther 11,20 nennt, gegeben hat. Hier ist Er selbst der Gastgeber und Er hat uns über den Zweck seines Mahles nicht im Unklaren gelassen: Es ist „zu seinem Gedächtnis“. Diesen Hinweis finden wir in Verbindung mit der Einsetzung dreimal im Neuen Testament: In Lukas 22,19 und zweimal in 1. Korinther 11 (V. 24.25). Das gibt dem „Brotbrechen“ einen ganz besonderen, feierlich-ernsten Charakter.
Mehr lesen

Du weißt, dass du eine Mama bist, wenn…

So – oder so ähnlich – könnte es in jeder beliebigen Elternzeitschrift stehen. Doch die Mutter, die versteht, dass ihre Aufgabe an den Kindern Wert für die Ewigkeit hat, sieht es noch ganz anders!
Mehr lesen

Äußere Teilnahme und innere Gemeinschaft

Äußere Teilnahme bedeutet in Gottes Augen innere Gemeinschaft mit den Grundsätzen, Lehren und Praktiken, die an dem Ort gelten, an dem wir teilnehmen. In unserem Land haben wir es kaum mit Tischen von Dämonen zu tun (wie in Korinth), jedoch durchaus mit „Tischen“, die von Menschen errichtet wurden. Durch das Teilnehmen an diesen „Tischen“ kommt man in Gemeinschaft mit allen Lehren, Grundsätzen und Praktiken, die dort gelten und geduldet werden.
Mehr lesen

Der Tisch des Herrn – die gemeinsame Verantwortung

Die Segnungen der Gemeinschaft mit Christus, die wir am Tisch des Herrn genießen dürfen, sind nicht losgelöst von unserer Verantwortung. Tatsächlich können wir den Segen am Tisch des Herrn nur dann genießen, wenn wir diesen Platz der Gemeinschaft entsprechend den grundlegenden Voraussetzungen und Gedanken des Wortes Gottes einnehmen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung dem Herrn gegenüber, an seinem Tisch seinen dort geltenden Rechten zu entsprechen. In 1. Korinther 10 wird der gemeinschaftliche Aspekt unserer Verantwortung, im Hinblick auf den Tisch des Herrn, betont: „Den Kelch der Segnung, den wir segnen, … Das Brot, das wir brechen, …“ (1. Kor 10,16). Beim Mahl des Herrn hingegen geht die Tätigkeit zunächst von Christus aus. Er nahm das Brot, und als Er gedankt hatte, brach Er es und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist (s. 1. Kor 11,24.25). So fällt am Tisch des Herrn unserem eigenen verantwortlichen Handeln eine bedeutende Rolle zu.
Mehr lesen
1 63 64 65 66 67 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo