Die Versuchung Christi in der Wüste – mit praktischen Anwendungen für unser Glaubensleben
Als vollkommener Mensch ist der Herr Jesus auf der Erde „in allem versucht worden in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde“ (Heb 4,15). Damit vermag Christus als Hoherpriester im Himmel Mitleid zu haben mit unseren Schwachheiten. Alles, was auch wir heute erfahren, hat Er selbst erlebt. Keine Versuchung blieb Ihm erspart, ausgenommen die Sünde. Er kann alles in vollkommener Weise mitempfinden.
Von Anfang an war Christus als Mensch auf der Erde mit Leiden vertraut. Doch unmittelbar vor Beginn seines öffentlichen Auftretens wurde dies ganz besonders deutlich. Bevor Er seinen Dienst, seine Predigt und sein Wundertun begann, wurde Er „durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und wurde von dem Teufel versucht“ (Lk 4,1.2a). Dort begegnete dem Herrn Jesus innerhalb von 40 Tagen eine dichte Folge von Versuchungen und Erprobungen durch den Teufel selbst.
40 Tage in der Wüste
In Gottes Wort deutet die Zahl 40 auf eine vollkommene Erprobung hin. So musste sich das Volk Israel 40 Jahre lang in der Wüste aufhalten, damit die Unzulänglichkeit des natürlichen Menschen gegenüber den Anforderungen Gottes völlig erprobt und bestätigt werden konnte.
In einer solchen Erprobungszeit sehen wir nun den Herrn Jesus als den vollkommenen Menschen, der sich – wie sein irdisches Volk – ebenfalls in der Wüste befindet. So sollte gezeigt werden, dass dieser Gerechte der einzige Mensch war, an dem Gott sein ganzes Wohlgefallen, das Er an seinem irdischen Volk nicht fand, bekunden konnte.
Die Erprobung erfolgte nicht deshalb, weil Gott irgendeinen Zweifel an seiner Vollkommenheit gehabt hätte, sondern um diese Vollkommenheit für Menschen deutlich erkennbar werden zu lassen.
40 Tage verbrachte der Herr Jesus in der Wüste, sodass Er am Ende dieser Erprobungszeit Hunger hatte (s. Lk 4,2). Als der ewige Schöpfer hätte Er jederzeit die Möglichkeit gehabt, sich seiner Schöpfung zu bedienen, um Nahrung zu erhalten (so wie z. B. die Raben Elia mit Nahrung versorgten). Doch hier sehen wir Ihn als den völlig abhängigen Menschen, der die natürlichen Bedürfnisse wie Hunger und Durst ebenso kannte wie andere Menschen. Und an diese Schwachheit des Menschseins knüpfte Satan direkt an, um den Herrn zum unabhängigen Handeln, und damit zur Sünde, zu verleiten.
Drei Versuchungen
Wie viele Erprobungen der Herr Jesus in den 40 Tagen letztendlich erfuhr, wissen wir nicht. Wir können aber davon ausgehen, dass der Teufel nichts unversucht ließ. Wir lesen am Ende des Berichts von Lukas, dass der Teufel jede Versuchung vollendet hatte (s. Lk 4,13). In den Evangelien werden uns nur die letzten drei Versuchungen im Detail mitgeteilt.
Doch gerade die Zusammenstellung dieser drei letzten Versuchungen gibt uns einen kompakten Anschauungsunterricht für unseren Glaubensweg in der heutigen Zeit – und zwar in zweierlei Hinsicht. Einerseits wird hierbei die komplette Strategie des Versuchers deutlich und andererseits strahlt die Vollkommenheit des Herrn Jesus in diesen Versuchungen des Teufels in wunderbarer Weise hervor. Sein Verhalten in diesen Versuchungen ist vorbildhaft für uns.
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Kaum ein Bibeltext stellt den Wert des Wortes Gottes so heraus wie Psalm 119. Eine besondere Bedeutung erhält dabei der Aspekt der geistlichen Belebung. Gehen wir diesen Spuren einmal etwas nach:
Durch Gottes Güte dürfen wir Christen bis heute sein Wort in Händen halten – diesen wertvollen Schatz, der immer noch lebendig und wirksam ist (s. Heb 4,12). Gottes Wort wirkt in unser Leben ebenso hinein, wie es das auch im Leben biblischer Personen tat. Deshalb wollen wir uns je drei Personen aus dem Neuen und Alten Testament ansehen und geistlichen Nutzen daraus ziehen.
Wenn wir über einen guten Umgang mit Gottes Wort in unserem Leben nachdenken, dann finden wir natürlich nur in diesem selbst Hinweise, worauf es dabei ankommt.
Das Gebet zum Herrn Jesus und zu Gott, unserem Vater, sowie das Lesen des Wortes Gottes sind grundlegende Bestandteile des christlichen Glaubenslebens. Das gilt für das gemeindliche Leben von gläubigen Christen, das persönliche Leben (in der direkten persönlichen Beziehung zwischen Gott und mir), das Leben als Ehepaar und für das Leben in der Familie.
In Gottes Wort finden sich keine Beispiele, in denen uns berichtet wird, wie Eheleute gemeinsam das Wort Gottes lesen. Ist das gemeinsame Studium seines Wortes in Gottes Augen etwa unwichtig? Ganz bestimmt nicht!
Für das gemeinsame Bibelstudium als Eheleute gilt grundsätzlich dasselbe wie für das Lesen von Gottes Wort persönlich oder in der Familie. Wertvolle Impulse dazu finden sich in zwei anderen Artikeln dieses Heftes.
In diesem Sonderheft haben wir bereits einige Bilder für das Wort Gottes gefunden. Immer wieder hört man, dass das Manna, wie es uns besonders in 2. Mose 16 vorgestellt wird, auch ein Bild des Wortes Gottes ist. Und es ist wahr, dass es einige Parallelen gibt, die uns zu diesem Gedanken führen könnten. Dennoch ist das Manna nicht direkt ein Bild des Wortes Gottes, sondern des Herrn Jesus, des Sohnes Gottes, der vom Himmel gekommen ist und als Mensch auf dieser Erde gelebt hat. Das macht Er selbst im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums deutlich.