BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Der gute Umgang mit Gottes Wort

© Olha, stock.adobe.com

Wenn wir über einen guten Umgang mit Gottes Wort in unserem Leben nachdenken, dann finden wir natürlich nur in diesem selbst Hinweise, worauf es dabei ankommt.

Unser Umgang mit Gottes Wort hängt in erster Linie von uns­e­rer inneren Haltung ab, die wir seinem Wort gegenüber haben:

  1. Wir benötigen Respekt und Ehrfurcht vor dem Wort Gottes und somit vor dem Herrn selbst, dem Autor dieses Buches.
  2. Wir hören (oder lesen) und tun das, was wir in diesem Buch finden, aus einem wichtigen Motiv heraus: weil wir unseren Herrn lieben!

Diese beiden Aspekte gehören zusammen und wir möchten uns etwas näher damit beschäftigen.

Respekt und Ehrfurcht

Der erste Aspekt ist Respekt und Ehr­furcht vor dem Wort Gottes und somit vor dem Herrn selbst. Es fällt nicht schwer, das anhand des Wortes Got­tes herzuleiten. Schon als Mose das Gesetz gegeben wurde, sprach der Herr von „dem Gesetz und dem Ge­bot, das ich geschrieben habe, um sie zu belehren“ (s. 2. Mo 24,12). Und die Tafeln aus Stein waren „beschrieben mit dem Finger Gottes“ (2. Mo 31,18).
In 2. Timotheus 3,16 ist Paulus ebenfalls sehr eindeutig: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.“ Zudem bleibt das Wort des Herrn in Ewigkeit (s. 1. Pet 1,25) und es steht „fest in den Himmeln“ (Ps 119,89).
Auch Hebräer 4,12 macht das deutlich. Wir finden zunächst einige Wirkungen des Wortes. Es ist lebendig, wirksam, schärfer als jedes zweischneidige Schwert, durchdringend und ein Beurteiler (o. Richter). In Vers 13 finden wir eine für unser Thema bemerkenswerte Formulierung: „und kein Geschöpf ist vor ihm (= Gott) unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“ Mit „dessen“ ist Gott selbst gemeint. Damit stehen wir vor Gott persönlich, wenn sein Wort zu uns redet.
Er redet durch sein Wort direkt zu uns. Weil der Autor Gott selbst ist, drückt sich Gottesfurcht vor allem dadurch aus, dass wir sein Wort in seiner Voll­ständigkeit und im Detail ernst neh­men und auf uns ganz persönlich anwenden.

Liebe

Der zweite Aspekt ist, dass ich Gottes Wort höre (oder lese) und tue, weil ich meinen Herrn liebe. Deshalb in­teressiert mich, was Er mir zu sagen hat. Dabei drücken wir unsere Liebe zum Herrn Jesus in erster Linie da­durch aus, dass wir auf sein Wort hö­ren und es im Gehorsam tun. Drei ein­fache und klare Hinweise aus dem Wort Gottes wollen wir hierzu heranziehen:

  • eine Belehrung Gottes an das Volk Israel (s. 5. Mo 6,4-9)
  • die Beschreibung der Herzenshaltung von Esra (s. Esra 7,6.10)
  • eine Aussage unseres Herrn selbst (s. Joh 14,21.23)

In 5. Mose 6,4-6 übermittelt Mose Worte Gottes an das Volk. „Höre, Is­rael: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr! Und du sollst den Herrn, dei­nen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und die­se Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein.“ Im wei­teren Verlauf wird klar, dass sein Wort unseren Tagesablauf, unsere Wege, ja, unser ganzes Leben prägen sollte. Das Hören und Tun des Wortes Gottes im Gehorsam sollte aus dem Motiv der Liebe zu unserem Herrn heraus ge­schehen. Unser Herz muss in Bewegung kommen, damit unsere täglichen Entscheidungen durch sein Wort geprägt sind. Das führt zu einer guten praktischen Umsetzung des Wor­tes im Alltag, in unseren Familien, im Beruf, in unseren Kontakten …
Bei Esra finden wir ein schönes Vorbild für diese Herzenshaltung: Zunächst wird gesagt, dass er „ein kundiger Schriftgelehrter im Gesetz“ war (Esra 7,6). Er hatte also gehört, gelesen, ge­lernt. Dann heißt es weiter in Vers 10: „Denn Esra hatte sein Herz darauf ge­richtet, das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren.“ Es ist wichtig, diese Worte auf uns ganz persönlich anzuwenden, denn genau um diese Reihenfolge geht es: Es be­ginnt im Herzen, weil wir unseren Herrn aus Dankbarkeit lieben, der uns zuerst geliebt hat (s. 1. Joh 4,19). Das führt zu festen Entscheidungen, wir erforschen ernsthaft sein Wort. Dann folgt unser Handeln, unsere Praxis. Erst dann haben wir auch die mo­ralische Autorität, zu lehren, wie wir es bei Esra sehen.
Und nun kommen wir zu dem, was unser Herr selbst gesagt hat: In Jo­hannes 14,21 macht Er deutlich, dass der beste Beweis für unsere Liebe zu Ihm unser Gehorsam gegenüber seinem Wort ist. In Vers 23 verknüpft der Herr zudem unseren Gehorsam mit einer wunderbaren Zusage der Ge­meinschaft mit Ihm und seinem Vater: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Diese Gemeinschaft mit unserem Herrn und dem Vater ist die Grundlage für echte, tiefe Freude (s. 1. Joh 1,3.4). In Vers 31 finden wir den Herrn Jesus selbst dann als vollkommenes Vorbild: Die Welt sollte erkennen, „dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat.“
Dies ist einerseits so klar und einfach zu verstehen, doch andererseits oftmals nicht so einfach zu praktizieren. Las­sen wir uns anspornen durch sein Wort, durch das gute Vorbild Esras und durch unseren Herrn selbst, un­sere Liebe zu Ihm unter Beweis zu stellen, indem wir hören und tun. Er wird sich dazu bekennen!

Zwei Gefahren

Auch wenn unsere Haltung gegenüber dem Wort Gottes von Respekt und Ehrfurcht geprägt sein soll, ist das nur eine Seite einer Medaille. Sie muss gepaart sein mit aufrichtiger Liebe zu unserem Herrn als Motiv, seinem Wort im Gehorsam Folge zu leisten. Fehlt die Liebe, dann besteht die Gefahr der Gesetzlichkeit; fehlt die Ehrfurcht, besteht die Gefahr der fehlenden Wertschätzung des Wortes Gottes, indem wir sein Wort nicht „wörtlich“ ernst nehmen. Wie immer kommt es auch hier auf Ausgewogenheit in unserem Leben an.

Markus Krauss

Aktuelle Artikel

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 10)

130 Jahre ist Jakob alt (s. 1. Mo 47,9), als er den Entschluss fasst, mit der ganzen Familie nach Ägypten zu ziehen (1. Mo 45,28). Er ist es, der aufbricht, und doch führen seine Söhne ihn (s. 1. Mo 46,1.5). Ist dies nicht eine schöne Illustration, wie erwachsene Kinder, die schon selbst Familien haben, ihre alt gewordenen Eltern ehren können, indem sie sie nicht entmündigen, aber ihnen doch behilflich sind, ihre Entscheidungen praktisch zu verwirklichen? Andererseits fällt es alt gewordenen Eltern, vor allem wenn sie vorher sehr aktiv waren, oft schwer, die Einschränkungen, die das Alter mit sich bringt, zu akzeptieren und die von den Kindern angebotene Hilfe anzunehmen. Auch das muss gelernt werden.
Mehr lesen

Wenn eure Kinder euch fragen… (Teil 2)

In Heft 4/2017 haben wir über die schöne Aufgabe nachgedacht, einer nachkommenden Generation Glaubenswahrheiten und Glaubenserfahrungen weiterzugeben. Damit kommen wir jetzt zu drei Begebenheiten, bei denen Gottes Wort ausdrücklich darauf hinweist, dass die Kinder Fragen stellen werden und wie diese Fragen beantwortet werden sollen. Dabei wird uns der Herr Jesus groß und auch die Aufgabe, von Ihm und seinem Werk mit den großartigen Auswirkungen für uns etwas weiterzugeben.
Mehr lesen

Das ist ER, Jesus Christus

Das ist ER, Jesus Christus
Mehr lesen

Seelische Verstimmungen: Es gibt Hilfe!

Seelische Tiefs – auch Christen sind davon nicht ausgenommen. Vielleicht siehst du momentan alles grau in grau, bist niedergedrückt und kannst dich nicht mehr recht freuen. Die Gedanken kreisen immer um die gleichen Probleme.
Mehr lesen

Dem künftigen Geschlecht erzählen

Psalm 48 bezieht sich prophetisch auf eine noch zukünftige Zeit zu Beginn des Tausendjährigen Reiches, wenn der Herr Jesus in Herrlichkeit erscheinen wird, um Jerusalem vor den Angriffen seiner Feinde zu bewahren und zu „befestigen bis in Ewigkeit" (V. 9). Die ganze Erde wird sich zu jener Zeit über die Schönheit Zions freuen (V. 3). Der Psalmist fordert die Juden auf, Jerusalem zu umgehen und dabei seine Schönheit genau anzuschauen: Seine Türme zu zählen, seine Wälle genau zu betrachten und seine Paläste zu mustern (s. V. 13.14). Sie sollen ein detailliertes Bild von der „Stadt des großen Königs“ gewinnen, um es dem künftigen Geschlecht erzählen zu können (s. V. 14; Ps 71,18; Ps 78,4). Gott möchte, dass auch die nachfolgenden Generationen von der Schönheit Jerusalems erfahren.
Mehr lesen

Barnabas – Diener und Mutmacher (Teil 2)

Jeder von uns braucht Vorbilder - ob wir jung oder alt sind, schon erfahren sind oder noch ganz am Anfang des Glaubenslebens stehen. Von Barnabas wird uns in der Apostelgeschichte nicht sehr viel berichtet. Aber das, was Gottes Wort von ihm erwähnt, ist wirklich beachtenswert. Es motiviert und spornt an, einen positiven Einfluss unter den Gläubigen zu haben, wie es bei Barnabas der Fall war. Er ist wirklich ein nachahmenswertes Vorbild!
Mehr lesen
1 43 44 45 46 47 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo