BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Der gute Rat Elihus: Die Rechtssache ist vor Ihm – so harre auf Ihn (Hiob 35,14)

© Aerial Mike,

Das kennen wir aus Erfahrung: Wir sind aufgebracht, weil wir uns ungerecht behandelt fühlen. Nein, diese Ungerechtigkeit wollen wir so nicht auf uns sitzen lassen. Wir rebellieren, zumindest innerlich. Dabei wollen wir doch eigentlich gelassen reagieren, aber die Sache „wurmt“ uns. Was ist zu tun?
Es ist grundsätzlich weise, mit demjenigen, der uns das vermeintliche Unrecht angetan hat, das Gespräch zu suchen, um unsere Beschwernis sachlich zu klären. Aber wenn das nicht gelingt, der andere sich stur stellt?

Christus – unser großes Vorbild

Als wiedergeborene Christen haben wir den Wunsch, den Fußstapfen unseres Herrn zu folgen. Wir fragen uns: Wie würde mein Herr in dieser Sache reagieren? Schon bei dieser Fragestellung werden wir innerlich ruhiger...
Der Apostel Petrus erinnert an das Vorbild des Herrn: „Christus hat … euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt; … der gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet“(1. Pet 2,21).
Wie ungerecht wurde unser Herr von den Menschen behandelt. Ob­wohl Er „wohltuend und heilend“ in Liebe unter ihnen gewirkt hatte, ern­tete Er nur Hass und Verachtung (s. Apg 10,38; Ps 109,3.4).
Schließlich wurde Er zum Tod verur­teilt, obwohl der Statthalter Pilatus zu­vor feststellte: „Ich habe keine Todes­schuld an ihm gefunden“ (Lk 23,22).
Der Prophet Jesaja klagt gewisserma­ßen als Mund des leidenden Mes­sias: „Umsonst habe ich mich abge­müht, vergeblich und für nichts mei­ne Kraft verzehrt; doch mein Recht ist bei dem Herrn und mein Lohn bei mei­nem Gott“ (Kap. 49,4).
Christus übergab sich in allem Dem, der gerecht richtet.
Wenn wir doch immer sagen könn­ten: „Mein Recht ist bei dem Herrn, deshalb übergebe ich das Unrecht, das mir widerfahren ist, dem Herrn und überlasse IHM alles Weitere!“

Mose – seine Reaktion angesichts übler Nachrede

Das Verhalten Moses angesichts der üblen Nachrede durch Miriam und Aaron ist vorbildlich (s. 4. Mo 12). Nachdem seine Geschwister we­gen seiner Ehe mit einer kuschi­tischen Frau übel über ihn gere­det hatten, kam auch nicht ein Wort der Recht­fertigung über seine Lippen.
Mose erkannte, dass Neid der An­lass für ihr Gerede war: Miriam und Aaron wollten nicht in der „2. Reihe“ stehen. Trotzig bemerken sie: „Hat der Herr nur mit Mose allein gere­det? Hat er nicht auch mit uns gere­det?“ (V. 2).
Mose reagiert sanftmütig auf den Vorwurf seiner Geschwister und der Herr nimmt sich der Rechtssache sei­nes Knechtes an.
„Der Herr hörte es“ (V. 2b), rechtfer­tigt Mose (s. V. 7) und redet in erns­ter Weise zu Aaron und Miriam (s. V. 8b), die aussätzig wie Schnee wird (s. V. 10).

David – wie er mit Unrecht umging

Erinnern wir uns an König David: Er hätte allen Grund gehabt, angesichts der ungerechten Vorwürfe Simeis, des Mannes aus der Familie Sauls, mit aller Autorität durchzugrei­fen, als dieser ihm auf der Flucht vor Absa­lom wie­derholt fluchte und mit Steinen nach ihm warf.
Aber wie besonnen rea­giert Da­vid und entgegnet Abisai, der Simei „den Kopf wegnehmen“ will: „Lasst ihn, dass er fluche; denn der Herr hat es ihn geheißen. Viel­leicht wird der Herr mein Elend an­sehen und der Herr mir Gutes er­statten dafür, dass mir geflucht wird an diesem Tag“ (2. Sam 16,11.12).
Damit übergab sich David Dem, der gerecht richtet.

Jesu Wesen widerspiegeln – zu seiner Ehre

Wir wissen nicht, ob und welches Unrecht dich vielleicht im Moment in deinen Gedanken beschäftigt – deine Seele bedrückt.
Vielleicht ein ungerechter Vorwurf des Ehepartners? Ungerechtes Ver­halten von Seiten des Nachbarn oder des Kollegen? Auch unter Glaubens­geschwistern lässt Gott es manchmal zu, dass Unrecht geschieht. Spiegelt sich in unserer Reaktion dann etwas von den Wesenszügen unseres Herrn Jesus wider?

Spiegelt sich in unserer Reaktion etwas von den Wesenszügen unseres Herrn Jesus wider?


Eine Begebenheit aus unseren Tagen

Andreas kommt am späten Abend bedrückt und missmutig nach Hause. Seine Frau Claudia fragt ihn er­staunt: „Andy, was ist los? Was ist quer gelaufen?“
Andreas setzt sich zu seiner Frau ins Wohnzimmer und dann erzählt er von dem Disput im Gespräch mit ei­nem Glaubensbruder, der ihm einen – wie er meint – ungerechten Vor­wurf gemacht hat.
Das hätte ich nicht von ihm gedacht. Wie der mich enttäuscht hat. Wenn er mir wenigstens richtig zugehört hätte. Nein – diese Ungerechtigkeit lasse ich so nicht stehen, ich werde …“ Andreas merkt gar nicht, wie er sich immer mehr erregt.
Andy“, entgegnet seine Frau in ru­higem Ton, „willst du jetzt wirklich für deine Ansicht kämpfen, weil du meinst, Recht zu haben? Ich frage mich: würde sich der Herr Jesus auch so verhalten?
Weißt du, in der Sonntagschule hast du den Kinder vom Heiland erzählt, der von allen unverstanden, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab der gerecht richtet
Meinst du nicht, dass es den Herrn erfreuen würde, wenn wir die Ange­legenheit Ihm im Gebet übergeben und einfach mal abwarten, was Er in dem Herzen des Bruders und auch an deinem wirkt?“
Andreas ist immer stiller geworden. Er empfindet: Claudia hat Recht! Schließlich ergreift er die Hand sei­ner Frau: „Claudia, ich danke dir für den Rat. So mache ich es: ich gebe die Sache dem Herrn ab. Nein, ich will doch durch meine Reaktion kei­ne Un­ruhe unter Glaubensgeschwis­ter brin­gen und – „dem Demütigen gibt Er Gnade“ und die brauche ich so sehr …“

Seinem Vorbild folgen – der Weg des Segens

Wie gesegnet ist es, wenn wir dem Herrn bei erfahrenem Unrecht „un­seren Weg“ anbefehlen, still vertrau­end auf die Zusage: „… und er wird handeln. Und er wird deine Gerech­tigkeit hervorkommen lassen wie das Licht, und dein Recht wie den Mit­tag“ (Ps 37,5.6).
Denn „der Herr übt Gerechtigkeit und verschafft Recht allen, die bedrückt werden“ oder Unrecht leiden (s. Ps 103,6).
Der Herr Jesus schenke uns allen ein „gelassenes Herz“ – es ist „das Leben des Leibes“ – und bewahre uns vor jeder Ereife­rung – sie würde uns nur krank ma­chen nach Körper und Seele (s. Spr 14,30) und manchen Schaden anrichten.
Lasst uns deswegen den weisen Rat Elihus befolgen: „Die Rechtssache ist vor Ihm; so harre auf Ihn“ (Hiob 35,14).

Friedhelm Müller

Aktuelle Artikel

Das Mahl des Herrn – die Einsetzung

Die Einsetzung des Mahles des Herrn, das nur in 1. Korinther 11,20 so genannt wird, finden wir in den drei sogenannten synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas. In dem schon erwähnten 1. Brief an die Korinther finden wir den Bericht darüber. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Berichte treten am deutlichsten hervor, wenn die Texte in vier Spalten so nebeneinander dargestellt werden, dass Gleiches auf derselben Höhe steht. Dem Bericht von Paulus füge ich noch seine einleitenden Worte hinzu, dass er vom Herrn eine Offenbarung bezüglich des Mahles erhalten hat, und seinen abschließenden Kommentar, dass wir den Tod des Herrn bei diesem Mahl verkünden.
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In 1. Korinther 11 benutzt der Geist Gottes fünf verschiedene Worte, um das Prüfen oder Richten zu beschreiben.
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Wenn wir uns zu einem gemeinsamen Essen treffen, dann liegt dem oft ein ganz bestimmter Anlass zugrunde. Gerne tun wir es zum Beispiel anlässlich einer Hochzeit, zu Geburtstagen, Jahrestagen oder im Kreis unserer Familie. Und der Anlass des Essens gibt dem Zusammensein ein bestimmtes Gepräge, einen bestimmten Charakter. Entsprechend sind wir gekleidet und entsprechend benehmen wir uns. Völlig verschieden von all diesen „Gastmahlen“ ist jedoch das, was der Herr Jesus uns als „sein Mahl“, als das „dem Herrn gehörende Mahl“, wie Paulus es in 1. Korinther 11,20 nennt, gegeben hat. Hier ist Er selbst der Gastgeber und Er hat uns über den Zweck seines Mahles nicht im Unklaren gelassen: Es ist „zu seinem Gedächtnis“. Diesen Hinweis finden wir in Verbindung mit der Einsetzung dreimal im Neuen Testament: In Lukas 22,19 und zweimal in 1. Korinther 11 (V. 24.25). Das gibt dem „Brotbrechen“ einen ganz besonderen, feierlich-ernsten Charakter.
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So – oder so ähnlich – könnte es in jeder beliebigen Elternzeitschrift stehen. Doch die Mutter, die versteht, dass ihre Aufgabe an den Kindern Wert für die Ewigkeit hat, sieht es noch ganz anders!
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Äußere Teilnahme bedeutet in Gottes Augen innere Gemeinschaft mit den Grundsätzen, Lehren und Praktiken, die an dem Ort gelten, an dem wir teilnehmen. In unserem Land haben wir es kaum mit Tischen von Dämonen zu tun (wie in Korinth), jedoch durchaus mit „Tischen“, die von Menschen errichtet wurden. Durch das Teilnehmen an diesen „Tischen“ kommt man in Gemeinschaft mit allen Lehren, Grundsätzen und Praktiken, die dort gelten und geduldet werden.
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Der Tisch des Herrn – die gemeinsame Verantwortung

Die Segnungen der Gemeinschaft mit Christus, die wir am Tisch des Herrn genießen dürfen, sind nicht losgelöst von unserer Verantwortung. Tatsächlich können wir den Segen am Tisch des Herrn nur dann genießen, wenn wir diesen Platz der Gemeinschaft entsprechend den grundlegenden Voraussetzungen und Gedanken des Wortes Gottes einnehmen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung dem Herrn gegenüber, an seinem Tisch seinen dort geltenden Rechten zu entsprechen. In 1. Korinther 10 wird der gemeinschaftliche Aspekt unserer Verantwortung, im Hinblick auf den Tisch des Herrn, betont: „Den Kelch der Segnung, den wir segnen, … Das Brot, das wir brechen, …“ (1. Kor 10,16). Beim Mahl des Herrn hingegen geht die Tätigkeit zunächst von Christus aus. Er nahm das Brot, und als Er gedankt hatte, brach Er es und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist (s. 1. Kor 11,24.25). So fällt am Tisch des Herrn unserem eigenen verantwortlichen Handeln eine bedeutende Rolle zu.
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