BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Der Gläubige inmitten von Kriegen und Kriegsgeschrei

© vlad, stock.adobe.com

Gedanken zu 1. Mose 13,18-15,1:
Das Kriegsgeschehen mitten in Europa geht uns allen sehr nahe. Kaum jemand hätte es für möglich gehalten. Dabei existieren Kriege von Anfang der Menschheit an (seit dem Sündenfall!) und die Bibel berichtet von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen.

In Jakobus 4 wird die Frage gestellt: „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch?“ Die Antwort wird gleich mitgeliefert: „Aus euren Begierden, die in euren Gliedern streiten“ (V. 1). In jedem von uns steckt dieses Potenzial zum Streit in Ehe, Familie, Versammlung, Nachbarschaft, Berufswelt usw.
In 1. Mose 14 lesen wir in der Bibel zum ersten Mal von Krieg. Und wie im­mer, wenn ein Begriff zum ersten Mal eingeführt wird, erfahren wir grundlegende Dinge darüber. Die Aktualität dieses Kapitels ist erstaunlich:

  • Es gibt Bündnisse: Vier Könige ge­­gen fünf Könige. Ähnliches fin­den wir heute. Wir haben ein west­liches Bündnis (NATO) und ein Ge­gen­ge­wicht im Osten (Russland und seine Verbündeten).
  • Es kommt zur Revolution: Die fünf Könige, die Kedorlaomer zwölf Jah­re lang gedient hatten, empörten sich und wurden abtrünnig. Im Jahr 2014 kam es in der Ukraine zu einer Revolution und der amtierende (russlandfreundliche) Präsident muss­­te ins Exil gehen.
  • Kedorlaomer beginnt einen Krieg gegen die Abtrünnigen, um seine Ansprüche wieder geltend zu ma­chen. Russland interpretiert die Geschichte so, dass „verloren gegangenes Gebiet“ wieder zurückerobert werden müsse.
  • Der Krieg zeigt alle Folgen, die wir auch heute sehen: Das Gebiet wird geschlagen, es stellen sich Schlachtordnungen gegenein­ander auf, Soldaten fallen, Menschen fliehen, alle Habe wird weggenommen (Plünderungen) und es entsteht eine Hungersnot.
  • Auch Gläubige sind von dem Krieg betroffen (Lot wird gefangen genommen).

Am Beispiel Abrams sehen wir nun, wie sich Gläubige inmitten dieses Geschehens verhalten sollten:

  • Abram lebte in Zelten: Wir sind zwar noch in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln“ (Phil 3,20).
  • Er wohnte unter den Terebinthen Mamres, die bei Hebron sind: Hebron bedeutet „Gemeinschaft“. Ab­ram suchte und pflegte die Gemeinschaft mit Gott. Nicht durch die Medien, sondern nur durch die Nähe zum Herrn kommen wir innerlich zur Ruhe!
  • Er baute dort dem Herrn einen Altar: Der Altar spricht von Anbe­tung. Das ist der höchste Gottesdienst, den wir hier ausüben können.
  • Als Abram von der Not seines Neffen Lot hört, wird er aktiv. Es ist heute sicher nicht unsere Aufgabe, aktiv in das Kriegsgeschehen einzugreifen oder uns politisch zu organisieren. Aber wir haben Möglichkeiten, den bedrängten Gläubigen durch unsere anhal­tende Fürbitte, durch Spenden fi­nanzieller oder materieller Art, durch die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen, durch praktische Hilfeleistung usw. zu helfen. Der Herr schenkt seinen Segen zu die­sen Bemühungen.
  • Abram erringt einen eindrucksvollen Sieg. Es ist Gott, der Höchste, der Himmel und Erde besitzt, der die Feinde in Abrams Hand liefert. Wir wissen, dass auch heute der Herr alle Macht hat und in seinen Regierungswegen über allem steht. Das macht uns bei allen Sorgen, die aufkommen, ruhig und getrost im Vertrauen auf Gott.
  • Melchisedek, der König von Salem, begegnet Abram und stärkt und segnet ihn. Der König der Gerechtigkeit und des Friedens ist ein eindrucksvoller Hinweis auf den Herrn Jesus (s. Heb 7). Er wird einmal in Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden über diese Erde herrschen (s. Ps 72).
  • Abram wird durch den König von Sodom versucht. Nach einem Sieg kommt oft die Versuchung. Der König von Sodom ist ein Bild Satans. Er will die Seelen, aber Abram widersteht ihm. Nur durch die Gemeinschaft mit dem wahren Melchisedek finden wir die Kraft, den Versuchungen des Teufels zu widerstehen.

Nach diesen aufreibenden Ereignissen begegnet der Herr Abram selbst in einem Gesicht und ermuntert ihn: „Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn“ (1. Mo 15,1). Auch wir brauchen uns nicht zu fürchten – der Herr Jesus selbst ist unsere Zuflucht und Er selbst ist der Lohn für jede Treue.

Andreas Kringe

Aktuelle Artikel

Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn

Auf langen Autofahrten fragen Kinder schon mal: „Wie lange dauert das noch?“. Eltern antworten dann oft: „Habt Geduld, bald sind wir da“. Kinder und Erwachsene müssen Geduld lernen. Der Jakobusbrief gibt dazu eine gute Hilfestellung.
Mehr lesen

Christ sein - als Christ leben (Teil 1)

Menschen, die sich zu Jesus Christus bekennen, werden im Allgemeinen als Christen bezeichnet und sie nennen sich auch selbst so. Das Christentum gilt als eine der großen Weltreligionen, zu der nominell weit über ein Viertel der Menschheit gezählt werden. Als „Religion“ bezeichnet man dabei die äußere Bindung eines Menschen an einen Glauben, das heißt seine Glaubenszugehörigkeit.
Mehr lesen

Ein Gespräch zwischen Vater und Sohn (Teil 2)

Nachdem der Schreiber die eheliche Untreue und die sexuelle Unmoral in den Versen 1-14 des 5. Kapitels im Buch der Sprüche mit deutlichen Worten verurteilt hat (s. Heft 03/2021), zeigt er in den folgenden Versen, dass andererseits die Sexualität im von Gott vorgesehenen Rahmen der Ehe ein besonderes Geschenk unseres Schöpfers ist und dort auch ein Segen und eine Quelle des Glücks sein kann.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Tag für Tag)

Wenn jetzt wieder ein neues Heft von „Bleibt in mir“ verschickt werden konnte, dann bedeutet das auch, dass wieder drei Monate vergangen sind. So schnell vergeht die Zeit, so schnell ist ein ganzes Quartal vorüber. Allerdings verläuft unser Alltag nicht in „Quartalssprüngen“ – im Alltag sind wir jeden T a g gefordert. Jeder T a g bringt neue Herausforderungen mit sich, jeder T a g hat „sein Übel“ (s. Mt 6,34). An jedem T a g geht es darum, Frucht für den himmlischen Vater zu bringen und den Versuchungen zur Sünde zu widerstehen. Dabei macht es uns Mut, dass für jeden Tag Gnade, Erbarmung, Kraft und Hilfe von Seiten Gottes zur Verfügung stehen. Joseph wurde „T a g für T a g“ versucht und widerstand...
Mehr lesen

Wenn Gott sich ums Abendbrot kümmert

Vor einigen Jahren erzählte eine alte Schwester ihren Enkelkindern von einer besonderen Gebetserhörung: Es war in den ersten Monaten nach dem zweiten Weltkrieg. Am späten Nachmittag kam mein Vater von der Arbeit nach Hause. Da die Arbeit sehr anstrengend war, hatte mein Vater abends immer großen Hunger. Aber heute brauchte meine Mutter den Tisch nicht zu decken, denn wir hatten nichts mehr zu Essen im Haus...
Mehr lesen

Von einer Mutter erlebt …

Eines Morgens saß die Mutter mit ihren kleinen Kindern am Frühstückstisch. Aufgrund einer längeren und schweren Krankheit war sie müde und abgespannt. Kraft für den Tag? Die fehlte. Sie hatte keine Vorstellung davon, wie sie an diesem Tag ihre Kinder versorgen und die notwendige Arbeit im Haushalt erledigen sollte...
Mehr lesen
1 23 24 25 26 27 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo