BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Das Mahl des Herrn – die Einsetzung

© euroneuro, fotolia.com
© PIXEL Lab, fotolia.com

Die Einsetzung des Mahles des Herrn, das nur in 1. Korinther 11,20 so genannt wird, finden wir in den drei sogenannten synoptischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas. In dem schon erwähnten 1. Brief an die Korinther finden wir den Bericht darüber.
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Berichte treten am deutlichsten hervor, wenn die Texte in vier Spalten so nebeneinander dargestellt werden, dass Gleiches auf derselben Höhe steht. Dem Bericht von Paulus füge ich noch seine einleitenden Worte hinzu, dass er vom Herrn eine Offenbarung bezüglich des Mahles erhalten hat, und seinen abschließenden Kommentar, dass wir den Tod des Herrn bei diesem Mahl verkünden.


Matthäus 26Markus 14Lukas 221. Korinther 11
23 Denn ich habe von dem Herrn emp­fangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde,
26 Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab [es] den Jüngern und sprach: Nehmt, esst; 22 Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete, brach und gab [es] ihnen und sprach: Nehmt; 19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab [es] ihnen und sprach:24 und als er gedankt hatte, [es] brach und sprach:
dies ist mein Leib. dies ist mein Leib. Dies ist mein Leib, der für euch gege­ben wird; dies tut zu meinem Gedächt­nis! Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis.
27 Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen [diesen] und sagte: Trinkt alle daraus. Und er nahm einen Kelch, dank­te und gab ihnen [diesen]; und sie tranken alle daraus. 20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl 20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl
28 Denn dies ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, das für viele ver­gossen wird zur Vergebung [der] Sünden. 24 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, [das] des [neu­en] Bundes, das für viele vergossen wird. und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in mei­nem Blut;
dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.
29 Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an nicht von diesem Ge­wächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, wenn ich es neu mit euch trinke in dem Reich meines Vaters. 25 Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, wenn ich es neu trinke in dem Reich Gottes.
26 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.


Erster Vergleich

Ein erster Vergleich zeigt, dass die Darstellungen durch Matthäus und Markus sehr ähnlich sind, während wiederum die Berichte von Lukas und Paulus eine große Überein­stimmung zeigen. Matthäus ist der einzige Augenzeuge. Lukas, der Mit­arbeiter von Paulus, der allem von Anfang genau gefolgt ist (s. Lk 1,1-4), hat sich bei seinem Bericht viel­leicht auf die Offenbarung gestützt, die Paulus empfangen hat.
Paulus erinnert uns daran, dass der Herr dieses Mahl in der Nacht gab, in der Er überliefert wurde, und verknüpft es dadurch direkt mit den Leiden des Herrn, die mit der Überlieferung durch einen sei­ner Jünger begannen. In ähnlicher Weise hatte der Herr die zuvor be­gangene Passahfeier mit seinen Lei­den ver­bunden (s. Lk 22,15).
Mit den Worten „während sie (aber) aßen“ zeigen uns Matthäus und Markus, dass der Herr dieses Mahl einsetzte, während sie noch das Passah aßen. Lukas trennt das Mahl des Herrn deutlicher vom Passah, indem er die Worte des Herrn, dass Er nicht mehr vom Gewächs des Weinstocks trinken würde, vor der Einsetzung des Mahls erwähnt (s. Lk 22,18), während Matthäus und Mar­kus sie hinter die Einset­zung des Mahls setzen.
Aus der Darstellung von Lukas, der die Ereignisse nicht chronologisch, sondern moralisch ordnet, könnte man meinen, dass Judas beim Mahl des Herrn dabei war (s. Lk 2,21-33). Das war jedoch nicht der Fall, wie Matthäus und Markus, deren Berichte chronologisch sind, ein­deutig zeigen (s. Mt 26,20-25; Mk 14,17-21). Durch die Schilderung von Johannes wissen wir, dass Ju­das sofort hinausging, nachdem der Herr ihn offenbar gemacht hatte (s. Joh 13,21-30).

Der Herr segnete das Brot

Während Lukas und Paulus schrei­ben, dass der Herr für das Brot dankte, lesen wir in Matthäus und Markus, dass der Herr das Brot seg­nete. Dies ist kein Unterschied, denn die Danksagung ist zugleich auch Segnung (s. 1. Tim 4,4.5). Die Dank­sagung oder das Segnen des Brotes durch den Herrn und das Brechen des Brotes, um es auszuteilen, wa­ren so eindrücklich, dass die Jün­ger in Emmaus den Herrn daran erkannten (s. Lk 24,35).

Esst, trinkt!

Nur Matthäus berichtet von der Aufforderung des Herrn: „Esst“ bzw. „Trinkt alle daraus“. Wie schön ist diese direkte Aufforderung. Ich spre­che von einer Aufforderung, nicht von einem Befehl, dem man ge­horchen muss, aber auch nicht nur von einem Wunsch, den man auch ablehnen kann. Stelle dir einmal vor, du wärst einer der elf Jünger ge­wesen. Was hättest du dann getan? Nur Matthäus berichtet von der Aufforderung des Herrn: „Esst“ bzw. „Trinkt alle daraus“. Wie schön ist diese direkte Aufforderung. Ich spre­che von einer Aufforderung, nicht von einem Befehl, dem man ge­horchen muss, aber auch nicht nur von einem Wunsch, den man auch ablehnen kann. Stelle dir einmal vor, du wärst einer der elf Jünger ge­wesen. Was hättest du dann getan?

Dies ist mein Leib

Alle vier Berichterstatter geben die­se Worte wieder. Das Brot symboli­siert den Leib des Herrn. Lukas fügt hinzu: „der für euch gegeben wird“, Paulus: „der für euch ist“. Gott hat seinem Sohn einen Leib bereitet (s. Heb 10,5), damit dieser ihn op­fern konnte. Der Herr hat an sei­nem Leib unsre Sünden auf dem Kreu­zesstamm getragen und das Ge­richt Gottes dafür erduldet (s.1.Pet 2, 24a). Er hat seinen Leib, ja sich selbst, für uns hingegeben (s. Eph 5,2).

Dies tut zu meinem Gedächtnis

Diese Aufforderung finden wir ein­mal bei Lukas im Zusammenhang mit dem Brot, bei Paulus zweimal. Es ist diese Aufforderung allein, die den Jüngern zeigte, dass dieses Mahl nicht nur eine einmalige Sa­che sein sollte. Nun hätten sie noch denken können, dass diese Worte nur ihnen galten, die 3 Jah­re mit dem Herrn gegangen waren.
Aber sie haben es richtig verstan­den und dies zuerst wohl an die weitergegeben, die sich mit ihnen im Obersaal versammelten, und dann an die 3000, die am Tag der Pfingsten zum Glauben kamen.
Von dieser Menge wird uns dann berichtet, dass sie im Brechen des Brotes verharrten. Und wir dürfen es heute noch tun und seiner Per­son, seines Werkes und seiner Lei­den gedenken.

Sie tranken alle daraus

Nachdem der Herr für den Kelch gedankt und die Jünger aufgefor­dert hatte, alle daraus zu trinken, schreibt allein Markus, dass alle dies auch taten. Keiner missachte­te die Aufforderung des Herrn. Welch ein Affront wäre das gewe­sen. Ist unter den Lesern noch je­mand, der Brot und Wein „an sich vorüberge­hen lässt“? Was hindert dich, dem nachzukommen, was der Herr Jesus möchte?

Dies ist mein Blut

Matthäus und Markus geben die Worte des Herrn wieder: „Dies ist mein Blut“. So wie das Brot ein Bild seines Leibes ist, so ist der Inhalt des Kelches ein Bild seines Blutes, das Er vergossen hat. Es ist loh­nend, einmal alle Stellen im NT zu lesen, die von der Wirkung dieses gege­benen Blutes sprechen, damit wir dieses Blut, das Petrus „kostbar“ nennt (s. 1. Pet 1,19), mehr wert­schätzen.

Der neue Bund

Matthäus und Markus nennen das Blut „das des neuen Bundes“, wäh­rend Lukas und Paulus von dem „Kelch des neuen Bundes in sei­nem Blut“ sprechen. Dieser neue Bund wird im Wort Gottes zuerst in Jeremia 3,31-34 erwähnt.
Den neuen Bund wird Gott mit seinem irdischen Volk Israel zu Beginn des 1000-jährigen Reiches schließen. Er ersetzt den alten zwei­seitigen Gesetzesbund vom Sinai, den das Volk sofort gebrochen hat.
Beide Bünde gründen sich auf Blut. Beim ersten Bund war es Blut von Tieren (s. 2. Mo 24,4-8), der neue Bund gründet sich auf das Blut Christi.
Mit uns schließt Gott keinen Bund, wir sind seine Kinder, aber alle Seg­nungen des neuen Bundes sind in höherer Weise jetzt schon unser Teil.

Vergossen für viele / euch

Bei Lukas sagt der Herr, dass das Blut „für euch (die Jünger) vergos­sen wird“. Vielleicht können wir in den Jüngern alle Gläubigen der Gnadenzeit sehen. Für uns hat der Herr sein Blut vergossen. Bei den Vielen dürfen wir auch an die aus den Nationen denken, die in das 1000-jährige Reich eingehen wer­den. Natürlich gehören auch die alt­testamentlichen Gläubigen zu de­nen, die durch sein Blut mit Gott versöhnt sind.

Zur Vergebung der Sünden

Nur Matthäus fügt hinzu, dass das Blut zur Vergebung der Sünden ver­gossen worden ist. Ohne Blutver­gie­ßen gibt es keine Vergebung (s. Heb 9,22). Wir aber haben die Er­lösung, die Vergebung unserer Vergehun­gen, durch sein Blut (s. Eph 1,7).

Verkündigung des Todes des Herrn

Immer, wenn wir das Mahl des Herrn zu uns nehmen, verkündi­gen wir den Tod des Herrn. Das ist das Resümee, das Paulus zieht, nach­dem er die Einsetzungsworte des Herrn wiedergegeben hat.
Wir verkündigen ihn nicht durch Worte, sondern durch die Hand­lung, und zwar Gott, den Engeln und den Menschen.
Und wir tun es, bis Er kommt. Wenn wir das Brot brechen, blicken wir einerseits zurück nach Golgatha, wo Er für uns in den Tod ging, aber wir schauen auch nach vorne und er­warten sein Kommen.

Horst Zielfeld

Aktuelle Artikel

Loslassen, um Festigkeit zu schenken

Wenn ein Kind seine ersten Gehversuche unternimmt, halten die Eltern es meistens an der Hand. Zunächst führen sie es an beiden Händen, dann nur noch an einer. Die Eltern wissen dabei auch, dass sie irgendwann loslassen müssen, damit ihr Kind selbstständig laufen lernt. Auch die geistliche Erziehung unserer Kinder erfordert, dass wir sie zur gegebenen Zeit loslassen. Wenn wir sie immer an der Hand halten, ihnen stets jeden Schritt vorgeben, sie von allem fern halten, von dem wir meinen, dass es schädlich für sie sein könnte, besteht die Gefahr, dass sie nie zu einem Menschen heranwachsen, der aus freien Stücken und eigener innerer Überzeugung Entscheidungen trifft – auch die für den Herrn Jesus und die Nachfolge hinter ihm her. Das Beispiel Amrams und Jokebeds, der Eltern Moses, liefert uns wichtige Hinweise, wie dieses Loslassen mit Gottes Hilfe auch in unserer Zeit gelingen kann.
Mehr lesen

Kinderlos? (Teil 2)

Im vorigen Heft haben wir zunächst gesehen, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind, das Er in seiner Gnade denjenigen Ehepaaren bereitet, denen Er Kinder anvertrauen möchte. Im Anschluss daran standen positive und negative Beispiele von Ehepaaren in Gottes Wort vor uns, denen Gott zunächst keine Kinder geschenkt hatte. Anhand dieser Beispiele haben wir über den persönlichen Umgang mit Kinderlosigkeit und die Reaktionen anderer auf Kinderlosigkeit nachgedacht.  In diesem Heft möchten wir der Frage nachgehen, ob es Auswege aus der Kinderlosigkeit gibt, und Anregungen aus Gottes Wort geben, die betroffenen Ehepaaren helfen können, mit des Herrn Hilfe einen anderen Blick auf diese sicher schwierige Situation zu gewinnen.
Mehr lesen

„Nimm deinen Sohn,… den du lieb hast…“ (Teil 1)

Das Kapitel 1. Mose 22 beschreibt in seiner prophetischen Linie vorbildhaft, dass Gott seinen einzigen geliebten Sohn, den Herrn Jesus, als Opfer gegeben hat. Der Gedanke des Opfers, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel zieht, wird hier erweitert, indem gezeigt wird, dass ein menschliches Opfer nötig war, um Versöhnung zwischen Gott und den Menschen zu bewirken. Ein weiterer Aspekt des Kapitels liegt in der Glaubensprüfung von Abraham, die wir auch auf Prüfungen unseres Glaubens durch Gott anwenden dürfen. Dann erlaubt das Kapitel aber auch die Anwendung auf das positive Verhältnis zwischen Vater und Sohn (bzw. Eltern und Kindern, Alt und Jung). Über diese Anwendung des Textes wollen wir in diesem Artikel näher nachdenken. Zu be­achten ist, dass wir das in aller Vorsicht machen wollen, da es tatsächlich nur eine Anwendung ist – denn in erster Linie weist dieser Abschnitt auf das Verhältnis zwischen Gott, dem Vater, und seinem Sohn, der geopfert wird, hin.
Mehr lesen

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 6)

Jakob ist an einem weiteren Tiefpunkt in seinem Leben angelangt. Seine Tochter ist entehrt, seine Söhne sind zu Mördern geworden und sein Ruf ist in der ganzen Gegend ruiniert. Wie unruhig, vielleicht verzweifelt, muss Jakob sein. Doch Gott lässt ihn nicht, Er redet zu ihm. Was für eine Gnade!
Mehr lesen

Heimchen am Herd?

Eine schwangere Glaubensschwester wird gefragt, wann sie denn nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehe. Eltern, deren Kind noch gestillt wird, werden gefragt, ob sie ihr Kind schon in der Kita oder im Kindergarten angemeldet haben. Eine Mutter, die keiner bezahlten beruflichen Arbeit nachgeht, sondern zu Hause ihre Kinder aufzieht und den Haushalt versorgt, wird gefragt: Arbeitest du nichts? Diese Fragen, die manchmal sogar von wiedergeborenen Christen gestellt werden, spiegeln etwas von dem Wert wider, den die Aufgaben in Ehe, Familie und Haushalt in den Augen der Fragesteller haben. Damit werden Frauen und Mütter konfrontiert und manchmal ist das ganz schön deprimierend. Ist es dir auch schon so ergangen?
Mehr lesen

Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach Oben

Manchem Gläubigen sind diese Worte eine Hilfe gewesen, in schwierigen Zeiten auf den Herrn zu blicken. Vielleicht genauso vielen Gläubigen haben sie aber auch Mühe bereitet, weil es ihnen in notvollen Zeiten nicht so ohne Weiteres gelingen wollte, Gott zu loben und Ihm zu danken.
Mehr lesen
1 65 66 67 68 69 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo