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Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Baustein 4:
Unterschiedliche Stellung und Aufgaben in der Ehe

© DDRockstar, stock.adobe.com
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Gott hat uns Menschen unterschiedlich geschaffen (männlich und weiblich). Wir haben den gleichen Wert und sind doch voneinander verschieden. Für eine gute Eheführung ist es hilfreich, diese Unterschiede zu kennen und sie zu berücksichtigen.
Doch das ist nicht alles. Dem unterschiedlichen Wesen entsprechend hat Gott Männern und Frauen eine unterschiedliche Stellung und einen unterschiedlichen Aufgabenbereich gegeben. Gottes Wort ist dazu eindeutig. Erneut sind wir hier an einem Punkt angekommen, wo der Zeitgeist des Menschen die göttliche Ordnung ignoriert und für falsch erklärt. Für Christen ergibt sich hier ein Spannungsfeld, in dem wir uns bewähren müssen.

Die Bibel muss der uneingeschränkte Maßstab für alle Lebensbereiche bleiben. Die Anweisungen gelten unabhängig von Zeit und Ort.

„… einander untergeordnet in der Furcht Christi. Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, als dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist; er ist des Leibes Heiland. Aber wie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, so auch die Frauen den Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, … So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. … Doch auch ihr, ein jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie den Mann fürchte“.
Auszüge aus Ephesser 5,21-33

„Ebenso ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden mögen, … Ihr Männer ebenso, wohnt bei ihnen nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend. … Endlich aber seid alle gleich gesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demütig, und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort …“
Auszüge aus 1. Petrus 3,1-9

„… damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, sich den eigenen Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde“.
Titus 2,4.5


Vorab: Die Schöpfungsordnung Gottes

Paulus greift das Thema der Stellung von Mann und Frau nach der Schöpfungsordnung Gottes in 1. Korinther 11 auf. Er stellt dort erstens fest, dass der Christus das Haupt des Mannes ist (Vers 3). Zweitens zeigt er, dass der Mann Gottes Bild und Herrlichkeit und zugleich das Haupt der Frau ist (Verse 3 und 7), während die Frau die Herrlichkeit des Mannes ist (Vers 7). Das wird damit begründet, dass der Mann nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann ist (Adam und Eva). Der Mann wurde nicht um der Frau willen geschaffen, sondern umgekehrt (Verse 8 und 9). Dennoch gilt drittens, dass weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau im Herrn ist, weil beide von Gott sind (Verse 11 und 12).

Ein heißes Eisen

Wenn das Thema „Verschiedenheit von Mann und Frau“ im Zeitalter von Gender-Mainstreaming schon umstritten ist, dann das Thema „Stellung von Mann und Frau“ noch mehr.
Das muss uns nicht wundern, denn durch den Sündenfall ist das, was Gott uns gegeben hat, vielfach missbraucht worden. Der Sündenfall begann damit, dass Eva die Stellung von Adam als Haupt übernahm und Adam ihr folgte. Als Resultat des Desasters sagte Gott voraus, dass Adam seine Stellung als Haupt missbrauchen und über seine Frau herrschen würde (s. 1. Mo 3,16) – was niemals Gottes Absicht war. Der Machtmissbrauch vieler Männer hat schlussendlich dazu beigetragen, dass Frauen sich gewehrt haben und ihrerseits versuchen, Männer zu dominieren.

Auf Augenhöhe

Bevor wir über die unterschiedliche Stellung von Mann und Frau nachdenken, möchte ich zunächst betonen, dass Mann und Frau sich in der Ehe auf Augenhöhe bewegen. Es fällt auf, dass in Epheser 5 – bevor die Unterschiede gezeigt werden – zunächst gesagt wird, dass wir einander untergeordnet sein sollen. Petrus schließt seinen Hinweis über die Rollenverteilung in der Ehe damit, dass er uns zeigt, wie wir „alle“ uns verhalten sollen, nämlich mitleidig, liebevoll, barmherzig, demütig sowie die übrigen in der Bibelstelle genannten Punkte. Bei allen Unterschieden gilt es, das Gemeinsame und Gegenseitige zu sehen, zu stärken und zu praktizieren.

Zum Nachdenken: Kein Mann sollte meinen, er sei „besser“ oder „wertvoller“ als seine Frau und keine Frau sollte Minderwertigkeitskomplexe haben. Vor Gott haben beide den gleichen Wert. Das trifft auf Mann und Frau als Geschöpfe Gottes zu. Und dazu kommt noch, dass die Stellung „in Christus“ genau die gleiche ist. Dennoch gibt es – was die Stellung in der Ehe betrifft – Unterschiede.


Missverständnisse

Bibelkritiker werfen Paulus häufig vor, er sei frauenfeindlich. Das ist nicht wahr. Sie übersehen erstens, dass Paulus das aufgeschrieben hat, was Gott ihm zu schreiben aufgetragen hat. Sie übersehen zweitens, dass Petrus das bestätigt, was Paulus schreibt.
Es ist falsch, wenn behauptet wird, die Bibel unterstütze den alten Gedanken der „drei K“ (Kinder, Küche, Kirche). Gemeint ist eine Beschreibung der traditionellen sozialen Rolle der Frau, die sich um die Erziehung der Kinder, die Hausarbeit und die Vermittlung und Einhaltung moralischer „kirchlicher“ Werte zu kümmern hat. Die Bibel vermittelt ein anderes Bild. Wer daran zweifelt, sollte aufmerksam den Bericht über die „tüchtige Frau“ in Sprüche 31 lesen oder das, was über das Ehepaar Aquila und Priszilla gesagt wird.

Für viele Männer ist die ideale Frau jung, ledig, gepflegt und attraktiv. Die ideale Frau in Sprüche 31 ist ganz anders. Wie alt sie ist, wissen wir nicht. Ob sie gut aussieht und eine tolle Figur hat, ist unbekannt. Sie ist verheiratet und hat Kinder. Die entscheidende Eigenschaft der idealen Frau besteht darin, dass sie gottesfürchtig und engagiert ist. Darauf kommt es an!

Zum Nachdenken: Als Christen sollten wir uns nicht so schnell ins Bockshorn jagen lassen. Das auf Gottes Wort gegründete christliche Frauenbild und das traditionelle Frauenbild stimmen durchaus nicht in allen Punkten überein. Gott wünscht engagierte Männer und engagierte Frauen, die sich auf Augenhöhe begegnen und von denen doch jeder die ihm/ihr von Gott gegebene Rolle akzeptiert.


Der Mann als Haupt in der Ehe

Es ist wahr, dass der Mann das Haupt der Frau ist. Die Bibel sagt es so und das sollen wir akzeptieren. Die Frage ist allerdings, was das bedeutet. Haupt zu sein bedeutet nicht, dass der Mann der Herr (Chef) seiner Frau ist. Christus ist der Herr, doch es wird an keiner Stelle gesagt, dass Er der Herr der Versammlung ist. Er ist ihr Haupt. Wo liegt der Unterschied? Der Herr hat das Sagen. Er erteilt Aufträge und kann Gehorsam erwarten. Das Haupt sorgt für die richtige Versorgung. Es übernimmt die Führung und die Leitung, ohne Herrschaft und Dominanz auszuüben. Paulus erklärt in Epheser 5, was es bedeutet, dass Christus das Haupt der Versammlung ist und leitet daraus ab, welche Verantwortung ein Ehemann seiner Frau gegenüber hat.
Die Führung des Mannes darf deshalb nach Gottes Plan weder diktatorisch noch herablassend oder bevormundend gegenüber seiner Frau sein. Sie soll vielmehr dem entsprechen, wie Christus seine Versammlung führt. Christus liebt sie, ist barmherzig, einfühlsam, selbstlos und vergebend. Genauso sollen Ehemänner ihren Ehefrauen gegenüber sein.
Ohne hier auf Einzelheiten einzugehen, umfasst das Aufgabenprogramm des Ehemanns in der Ehe mindestens das Folgende:

  • Seine Frau lieben.
  • Nicht bitter (nicht ärgerlich oder schroff) gegen sie sein.
  • Ihr anhangen (praktizierte Einheit nach Geist, Seele und Körper).
  • Sie nähren und pflegen (materiell und geistlich).
  • Bei ihr wohnen als bei einem schwächeren Gefäß (und Rücksicht nehmen).
  • Ihr Ehre geben (und sich nicht als Herr aufführen).
Zum Nachdenken: Sind wir Männer bereit, unserer Verantwortung als Haupt nachzukommen? Das „Programm“, das sich damit verbindet, hat es durchaus in sich!


Die Frau als Hilfe

In 1. Mose 2,18 spricht Gott von einer Hilfe, die Er Adam geben wollte. Das Wort „Hilfe“ klingt vielleicht minderwertig, ist es aber durchaus nicht. Gott selbst bezeichnet sich als unsere „Hilfe“ (s. Ps 46,2), und wer wollte behaupten, dass Gott als Hilfe minderwertig sei? Eher ist das Gegenteil der Fall. Wenn Adam eine Hilfe (einen Beistand) nötig hatte, dann zeigt das, dass er allein nicht gut klarkam. In einer guten Ehe weiß der Mann, dass er seine Frau braucht und seine Frau wird ihm helfen, sich weiterzuentwickeln.

Die Frau ist keine Hilfe wie ein Diener, der Aufgaben übernimmt, aber nicht auf derselben Stufe steht wie sein Herr. Die Frau ist eine Hilfe, die gleichwertig ist.

Hinzu kommt, dass Gott in 1. Mose 2,18 von der Frau sagt, dass sie „… ihm entspricht“. Das verstärkt den Gedanken, dass Mann und Frau sich in der Ehe gegenseitig ergänzen. Die Frau ist das „Pendant“ zum Mann.

Dem Mann untergeordnet

So, wie der Mann „Haupt“ ist, soll die Frau ihm „untergeordnet“ sein. Es ist mir klar, dass das vielen Frauen auf den ersten Blick wie eine Rolle Stacheldraht erscheint, die zu schlucken ist. Die Aussage scheint überhaupt nicht in unsere Zeit zu passen und tatsächlich ist sie häufig missbraucht worden. Doch erneut gilt, genau zu prüfen, was gemeint ist und in welchem Zusammenhang es gesagt wird. Es geht nicht um einen sklavischen Gehorsam (an keiner Stelle wird die Frau übrigens konkret aufgefordert, ihrem Mann zu gehorchen), denn der Mann ist nicht ihr Herr. Das gleiche gilt, wenn es darum geht, den Mann zu „fürchten“. Gemeint ist nicht, dass eine Frau Angst vor ihrem Mann haben soll (schon allein der Gedanke ist furchtbar). „Furcht“ meint „Ehrfurcht“. In beiden Fällen (Unterordnung und Furcht) geht es darum, dass eine Frau aufgefordert wird, die Stellung des Mannes und seine Führung als Haupt zu akzeptieren und zu respektieren.
Wenn man die Aussage aus ihrem Zusammenhang reißt, kann sie leicht zu einem Werkzeug des Teufels werden, der biblische Aussagen gerne benutzt, um uns zu schaden. Der Auftrag zur Unterordnung beginnt bereits in Epheser 5,21, wo wir aufgefordert werden, uns einander unterzuordnen. Danach wird das auf die Ehefrauen angewandt. Der Kontext zeigt deutlich, dass die Hauptverantwortung beim Ehemann liegt, der seine Frau so lieben soll, wie Christus die Versammlung liebt. Wenn ein Ehemann im Gehorsam gegenüber Gottes Erwartungen lebt, hat eine christliche Ehefrau wenig Schwierigkeiten, seine Führung zu respektieren. Dann wird es ein gutes Miteinander geben.
Auch hier sei das Aufgabenprofil einer Ehefrau nur angerissen, ohne auf Details einzugehen:

  • Ihren Mann lieben.
  • Einen reinen Lebenswandel führen.
  • Schwerpunktmäßig mit häuslichen Arbeiten beschäftigt sein.
  • Ihre Hoffnung auf Gott setzen.
Zum Nachdenken: Sind gläubige Ehefrauen bereit, die Stellung, die Gott ihnen gibt, anzunehmen? Das „Programm“, das sich damit verbindet, hat es ebenfalls in sich.


Zwei Beispiele

Abraham und Sara: Dieses Ehepaar aus dem Alten Testament illustriert, wie Gott sich ein gutes Miteinander in der Ehe vorstellt. Abraham hatte seinen Schwerpunkt im Außenbereich, was ihn jedoch nicht hinderte, ebenfalls häusliche Aufgaben zu übernehmen (s. 1. Mo 18,8). Sara hatte ihren Schwerpunkt im Innenbereich, was sie jedoch nicht daran hinderte, ebenfalls in einem von Gott gegebenen Rahmen nach „außen hin“ aktiv zu sein. In einem kritischen Augenblick war Abraham gut beraten, auf seine Frau zu hören (s. 1. Mo 21,12).
Aquila und Priszilla: Dieses Ehepaar aus dem Neuen Testament illustriert, wie ein Ehepaar gemeinsam dem Herrn dienen kann und dabei doch jeder seinen Schwerpunkt hat. Es lohnt sich, den beiden einen „Besuch“ abzustatten und von ihnen zu lernen.

Zum Nachdenken für Frauen: „Mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ schließt externe Aktivitäten (z. B. die Berufsausübung) in bestimmten Fällen und mit den richtigen Beweggründen nicht aus. Als Schwerpunkt sollte eine verheiratete Frau (und Mutter) jedoch den häuslichen Bereich akzeptieren.

Zum Nachdenken für Männer: Der Außenbereich, für den wir Männer verantwortlich zeichnen (Versorgung der Frau und Familie), schließt keineswegs aus, dass wir uns nicht im Innenbereich betätigen und dort unsere Frauen unterstützen.


Rollentausch ist fatal

Wir alle kennen den „Mann unter dem Pantoffel“ und die „Frau, die die Hosen anhat“. Diese Sprichworte haben ihre Ursache. In den meisten Fällen liegt das Problem an beiden Eheleuten. Wenn wir Männer unsere von Gott gegebene Aufgabe nicht annehmen, müssen wir uns nicht wundern, wenn die Frau sie übernimmt.
Rollentausch ist immer fatal. Das Beispiel von Adam und Eva zeigt das deutlich. Es hat sich millionenfach wiederholt. Gott möchte, dass wir genau die Rolle einnehmen, die Er uns jeweils zugedacht hat.

In 5. Mose 22,5 warnt Gott sein Volk davor, dass eine Frau „Mannszeug“ trägt und der Mann das „Gewand einer Frau“ anzieht. Beides soll nicht sein. Für uns geht es dabei nicht um eine bestimmte Kleiderordnung, sondern genau um das, was eine Ehe in Schwierigkeiten bringt:
Der Mann übernimmt die Rolle der Frau und umgekehrt. Damit stellen wir die Ordnung Gottes auf den Kopf und sorgen für eine Schieflage in unserer Ehe.

Zum Nachdenken: Ist uns bewusst, dass ein Rollentausch in der Ehe (bewusst oder unbewusst) zu unserem Nachteil ist? Die Ordnungen Gottes sind gut. Deshalb sollten wir sie unbedingt beachten.


Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

Mann und Frau begegnen sich auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt, in Liebe und in Demut. Darüber hinaus hat Gott Mann und Frau jeweils eine klare Aufgabe (Rolle) gegeben. Der Mann ist das Haupt und dafür verantwortlich, seiner Ehe Richtung und Orientierung zu geben und die Versorgung (materiell und geistlich) sicherzustellen. Die Frau ist ihrem Mann als Gegenüber gegeben. Sie soll ihn als Haupt anerkennen und darf das Herz im Inneren des Hauses sein, um es so zu einem Heim für den Mann und die Familie zu machen. Ein Tausch der Rollen wird sich jedenfalls zum Nachteil auswirken.

Ernst-August Bremicker

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