BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Altes & Neues zum Thema Kindererziehung (Teil 2)

Weide meine Lämmer

© msanca, fotolia.com
Silhouettes Profils Femme

Die Erziehung der Kinder ist natürlich in erster Linie eine Aufgabe der Eltern. Das wurde in Heft 4/2017 unter dem Titel „Altes und Neues zum Thema Kindererziehung“ näher besehen.
Aber auch die Brüder in den örtlichen Versammlungen haben eine beson­dere Verantwortung, die Eltern in diesem Bestreben zu unterstützen, indem sie die „Herde Gottes“ hüten – die „Lämmer“ in rechter Weise wei­den (s. 1. Petr 5,2; Joh 21,15).
Die heranwachsende Jugend beobachtet die Brüder genau und hat ein feines Gespür dafür, ob das, was gesagt wird, authentisch ist.
Nun wird kein verantwortlicher Bruder von sich sagen, sein Reden sei im­mer in Übereinstimmung mit seinem Handeln. Deshalb wird sich jeder Diener des Herrn mit unter das von ihm gesprochene Wort stellen, manch­mal im Bekenntnis eigenen Versagens – was ihn ehrt.
Bruder Henri Rossier [1835-1928] ermahnt deshalb seine Mitbrüder, welche in „Wort und Lehre“ arbeiten (s. 1. Tim 5,17): „Die Gabe, so hervorragend sie sein mag, bleibt ohne Frucht, wenn sie nicht mit einer sittlichen Autori­tät gepaart geht, welche das Gewissen der Zuhörer mehr trifft, als die sie begleitenden Worte. Überdies verliert der Träger der Gabe selbst seine überzeugende Kraft, wenn sein Gewissen nicht vor Gott und Menschen ohne Anstoß ist. „Ich hoffe“, sagt der Apostel, „auch in euren Gewissen offenbar geworden zu sein“ (2. Kor 5,11). So war es bei Elisa. „Ich merke, dass dieser ein heiliger Mann Gottes ist“, sagt die Sunamitin von ihm (2. Kön 4,9).“[1]
So fordert auch der Apostel Paulus die Ältesten von Ephesus nachdrücklich auf: „Habt Acht auf euch selbst- und (dann) auf die ganze Herde“.
Dabei verweist Paulus auf sein eigenes Verhalten als Vorbild: „Ihr wisst, wie ich …bei euch gewesen bin dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen…“ (Apg 20,19.28.31).
So wichtig das Festhalten an der Wahrheit über „Christus und seine Ver­sammlung“ ist: Die tätige Liebe in der Gesinnung des Herrn Jesus darf nicht fehlen (s. 1. Kor 13; Eph 4,15; Phil 2,5). Die Wahrheit kann nämlich so klar sein wie das Mondlicht – aber auch so kalt. Das ist dann der Fall, wenn „die Versammlung“ und nicht Christus der Mittelpunkt ist.[2]
Die Jugendlichen unter uns sind immer wieder Einflüssen in Bezug auf die Richtigkeit des Weges als Versammlung ausgesetzt. Manchmal finden sie nicht direkt die sie überzeugenden Antworten aus dem Wort Gottes. Das Verständnis hinsichtlich des Wertes des Platzes des Zusammenkommens zum Namen des Herrn Jesus (s. Mt 18,20) – auch hinsichtlich der so wichti­gen Wahrheit über die örtliche Darstellung der Versammlung Gottes auf der Grundlage der „Einheit des Leibes“ Christi (s. Eph 4,2-4) – ist auch bei ihnen wachstümlich. Wie gesegnet ist es daher, wenn Brüder Geduld haben und sich der Jugend in besonderen Stunden annehmen – ihre Fragen be­antworten und ihre Herzen für den Herrn Jesus und sein Wort erwärmen.
Einsichtsvolle Brüder beklagen im Rückblick in den vergangenen Jahren ge­machte Fehler. Sie sind in der Regel nicht wieder gutzumachen. Aber wir alle dürfen daraus lernen und wollen vermehrt die in der Erziehungsver­antwortung stehenden Eltern durch unser Vorbild, Reden und Handeln und unsere Fürbitte in ihrem Bemühen unterstützen, den Kindern den Herrn Jesus und sein Wort groß zu machen – um einen gemeinsamen gesegneten Weg zu seiner Ehre zu gehen. Dazu möchte der Herr Jesus uns jede Gnade schenken.

Friedhelm Müller


Fußnoten:

  1. „Betrachtungen über das 1. und 2. Buch der Könige“, S.52, Herausgeber: Ernst-Paulus-Verlag

  2. „Christus der Mittelpunkt“, - „Im Glauben leben“, Heft 1/2016, S.27, Herausgeber: CSV Hückeswagen

Aktuelle Artikel

Ein Notruf der Schwestern aus Bethanien:

Die Situation im Haus der Martha wiederholt sich auch heute noch in den Häusern so mancher Kinder Gottes. Da ist jemand krank, ernstlich krank … Verschiedene Ärzte sind konsultiert worden, aber die Behandlungen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil, oftmals ist eine Operation unumgänglich. Neben manchen Schmerzen empfindet der Betroffene seine Not auch als eine schwere seelische Belastung. Und die ihm Nahestehenden leiden mit. Wie gern würden sie die Verhältnisse ändern, aber da ist vielfach nur noch das Empfinden tiefer Hilflosigkeit …
Mehr lesen

Und es geht doch!

Im letzten Heft haben wir uns mit der Verantwortung des Mannes beschäftigt, seiner Frau in der rechten Weise zu Hilfe zu kommen, damit Gottes Gedanken über die geistliche Ordnung in der Ehe verwirklicht werden können.{{„Wer Ordnung hält …“, erschienen in „Bleibt in mir“, Heft 3/2019, Seite 29.}} Wir haben dabei auch festgestellt, dass diese geistliche Ordnung nicht ohne Einfluss auf das Zusammenleben als Eheleute und den äußeren Zustand des Haushalts bleiben wird. Vielleicht hat manche Christin beim Lesen dieses Artikels aber auch gedacht: „Ich möchte ja in unserer Ehe meinen Platz nach den Gedanken Gottes wirklich gerne einnehmen. Aber bei so einem Mann wie dem meinen ist das unmöglich!“ Leider ist es so, dass manche Männer es ihren Frauen sehr schwer machen, die Gedanken Gottes über die Stellung der Frau in der Ehe täglich neu zu verwirklichen. Wie eine Frau dies trotz des Versagens ihres Mannes schaffen kann, zeigt uns das Beispiel Abigails.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Frisch oder verwelkt?)

Persönliche Worte (Frisch oder verwelkt?) In unseren Breitengraden erleben wir in dieser Jahreszeit den Herbst. Da ha­ben wir buntes Laub vor unseren Augen, das vereinzelt und dann schließlich komplett von den Bäumen fällt. Das ist von unse­rem Schöpfer so gewollt und hat seinen Sinn.Das Verwelken und Abfallen von Pflanzenblättern kann aber auch durch andere Gründe, […]
Mehr lesen

Persönliche Worte "Liebe Leser..."

Persönliche Worte "Liebe Leser…" Liebe Leser von „Bleibt in mir“,schon wieder hat eine neues Jahr begonnen und es liegt ein weiteres Jahr hinter uns. Da dürfen wir Rückschau halten und uns ganz bewusst viele Gütigkeiten des Herrn Jesus in Erinnerung rufen. Ja, Ihm allein gehört der Dank für alles Gute, das Er uns geschenkt hat. […]
Mehr lesen

Meine Gnade genügt dir

Wir leben in einer „gefahrvollen Zeit“, die in der Bibel (2. Tim 3,1) vorhergesagt wird und so ist es nicht leicht unsere Kinder recht aufzuziehen. Der Herr selbst sagt: „... habe Kinder großgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen“ (Jes 1,2). Leider befindet sich in den Herzen unserer Kinder – und ebenso in unseren – das, was sie von Natur dazu bringt, in die verkehrte Richtung zu gehen und allein die Gnade Gottes ist hinreichend für alles, was die Eltern nötig haben. Gott sei Dank, dass Er unsere Kinder als „heilig“ bezeichnet (s. 1. Kor 7,14), und Er sagt: „Meine Gnade genügt dir“ (2. Kor 12,9). Möge der Gott der Hoffnung mit euch sein, liebe Mit-Eltern.
Mehr lesen

Erziehe den Knaben seinem Weg entsprechend ...

Dieser bekannte Bibelvers aus den Sprüchen Salomos ist zwar schon sehr alt, hat aber zweifellos eine zeitlose Gültigkeit. Für die Erziehung der Kinder sind in erster Linie die Eltern verantwortlich, auch wenn ihnen diese Aufgabe in der Gesellschaft, in der wir leben, mehr und mehr entzogen wird. Diesem Trend dürfen wir als Eltern nicht erliegen und deshalb fordert unser Bibelvers uns auf, die Erziehungsaufgabe ernst zu nehmen. Neben dieser Aufforderung enthält der Vers aber auch eine schöne Verheißung.
Mehr lesen
1 42 43 44 45 46 74
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo