„Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem“
Der Vers spricht von Anna, der Tochter Phanuels, einer 84-jährigen Prophetin aus dem Stamm Aser, die nach nur 7-jähriger Ehe Witwe wurde und nun Nacht und Tag mit Fasten und Flehen im Tempel diente. Nach einem langen Leben mit einem schmerzhaften Einschnitt, der sie aber nicht bitter gemacht hat, darf sie nun die größte Erfahrung ihres Lebens machen.
Maria und Joseph waren nach Jerusalem gekommen, um ihr Kind dem Herrn darzustellen. Simeon war durch den Geist geleitet in den Tempel gekommen, hatte das Kind auf den Arm genommen, Gott gelobt und dann Weissagungen ausgesprochen.
Das Betrachten des Herrn Jesus lässt in den Herzen Lob entstehen, das über die Lippen kommend zu Gott aufsteigt.
Genau im richtigen Augenblick, wie zuvor Simeon auch, kommt Anna in den Tempel und darf miterleben, was geschieht. Von Simeon lesen wir, dass er durch den Geist in den Tempel kam. Anna hielt sich immer im Tempelbereich auf. Sie fastete und betete. Aus der Gemeinschaft mit Gott heraus trat sie jetzt herzu. Nur aus der Gemeinschaft mit Gott heraus und unter der Leitung des Geistes können auch wir zur rechten Zeit am rechten Ort sein.
Nur aus der Gemeinschaft mit Gott heraus und unter der Leitung des Geistes können wir zur rechten Zeit am rechten Ort sein.
Nachdem sie das Kind gesehen hatte, tat sie zuerst dasselbe, was Simeon auch getan hatte: Sie lobte Gott. Das Betrachten des Herrn Jesus, ob real wie bei Simeon und Anna, oder mit den Augen des Glaubens wie bei uns, lässt in den Herzen Lob entstehen, das über die Lippen kommend zu Gott aufsteigt. Das war bei den beiden Alten der erste und vornehmste Dienst und sollte es auch bei uns sein.
„Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34b). Das geschah nun auch bei Anna. Sie redete von Ihm, dem Messias, den sie gesehen hatte. Hier möchte ich zuerst einmal alle Eltern und Großeltern ermuntern, den Kindern bzw. Enkelkindern vom Herrn Jesus zu erzählen, vor allem, wenn diese noch nicht lesen können. Ist unser Herz voll von Ihm? Wie schön wäre es, wenn die Kleinen alle Berichte von Ihm schon kennen würden, bevor sie in die Schule kommen. Welche Mühe hatten sich wohl die Mutter und Großmutter von Timotheus gegeben, so dass dieser von Kind auf die Schriften kannte (s. 2. Tim 3,15).
Anna redete zu allen, die in Jerusalem wohnten und auf Erlösung warteten. Ob sie sie alle kannte? Kennen wir alle Gläubigen an unserem Wohnort? Und wenn wir solche kennen, die sich nicht mit uns versammeln, worüber sprechen wir mit ihnen? Manche neigen dazu, über die Unterschiede im Schriftverständnis zu reden. Lasst uns lieber über Ihn sprechen und uns gemeinsam an seiner herrlichen Person erfreuen. Das verbindet die Herzen. Wer weiß, wozu solche Gespräche dann noch führen.
Horst Zielfeld
Preist den Herrn, ruft seinen Namen an, macht kund unter den Völkern seine Taten!